Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
Mauern und Toren.
    »Kommen wir da einfach so rein?«, erkundigte sich Matani, woraufhin Resk nickte.
    »Die Tore waren früher immer offen. Selbst nachts. Die Magatai sind mächtig; sie fürchten hier keine Feinde.«
    »Haben sie denn Feinde?«, hakte Tom nach. Zu sprechen fiel ihm mit jedem Satz leichter.
    »Hoch im Norden an der Küste gibt es noch Städte, die sich ihnen nicht unterworfen haben«, erklärte Matani, und Resk fügte hinzu: »Wir Trolle kämpfen auch gegen sie. Im Westen und auch im Süden, aber nicht am Meer.«
    »Und im Osten?«
    Beide schüttelten den Kopf, und Matani sagte: »Darüber weiß ich nichts.«
    Sie folgten der Straße, die auf die Stadt zuführte. Obwohl es langsam dunkel wurde, waren noch sehr viele Menschen unterwegs. Plötzlich sah Tom etwas außerhalb der Stadt, an ihrer linken Flanke, halb von Gebäuden und äußerer Stadtmauer verborgen.
    Zuerst dachte er, es wären weitere Häuser oder kleine Hütten, aber dann erkannte er, dass es Zelte waren, viele Zelte, in Reih und Glied aufgestellt. Ihr heller, sandfarbener Stoff hob sich von der dunkleren Umgebung ab, und an vielen waren Standarten angebracht, von denen Banner herabhingen.
    »Was ist das?«, fragte er und wies mit dem Schnabel in die Richtung.
    »Ich weiß nicht«, brummte Resk. »Das war nicht da, als ich noch in der Stadt war. Sieht aus wie …«
    »Wie ein Kriegslager«, beendete Matani den Satz. Sie blieb stehen und schüttelte mit grimmiger Miene den Kopf. »Das sind Soldaten, Krieger, ganze Heerscharen. Schaut nur, das Zeltlager zieht sich bis über den Hügel dort hinten, und wer weiß, wie groß es dahinter und hinter der Stadt ist! Das müssen Tausende sein!«
    Oder Zehntausende, warf der Rabe ein. Die Magatai ziehen ihr Heer zusammen. Dafür kann es nur einen Grund geben.
    »Krieg«, krächzte Tom. »Sie wollen in den Krieg ziehen.«

Die Hallen der Jetoj
    Die Hallen der Jetoj

    »Es war eine weise Entscheidung von dir, Soirin hierher mitzubringen«, sagte der Sar’thosa und zeigte Alex sein humorloses Lächeln. »Sie zu töten hätte die Rebellen von Toliosa einen Tag beeindruckt, vielleicht auch einen Monat oder ein ganzes Jahr. Aber so wissen wir, dass wir ihren Widerstand für sehr viel längere Zeit gebrochen haben.«
    Alex war noch nie zuvor in den privaten Räumen des Herrschers gewesen. Sie wiesen einen überbordenden Luxus auf, den Alex eigentlich nicht von diesem stoisch wirkenden Machtmenschen erwartet hätte. Flache Tische mit aufwendigen Einlegearbeiten standen vor samtbezogenen Hockern und Sesseln. Überall glitzerten edelsteinverzierte Gefäße und Lampen, und der Boden war mit weichen Teppichen bedeckt. Während ihres Gesprächs waren zwei Sklaven damit beschäftigt, den beiden Männern mit Palmwedeln Luft zuzufächeln, aber es war ohnehin angenehm kühl im Zimmer, da sich von der Decke ein kleiner Wasserfall ergoss, ehe das Wasser im Boden verschwand und auf unsichtbaren Wegen den Wasserfall erneut speiste. Eine magische Spielerei, die dafür sorgte, dass es in den Räumen des Herrschers auch während dieses heißen Herbstes stets kühl und frisch blieb.
    Ajun hatte Alex erklärt, dass das Wasser im Winter warm war und so wiederum die Räume heizte.
    Doch je länger Alex hier war und all das Gold und den Prunk und die Magie der Magatai bewundern konnte, desto mehr hatte er das Gefühl, dass all der zur Schau gestellte Reichtum, die Juwelen und die prächtigen Wandteppiche dem Sar’thosa in Wirklichkeit nichts bedeuteten. Er umgab sich mit ihnen, weil so etwas von einem Herrscher erwartet wurde, doch eigentlich sah er darin nur Tand und lächerliche Spielereien.
    Der Herr der Magatai blickte Alex an. »So, A-lex-ander, werden die Leute von Toliosa nie wissen, was mit ihrer Anführerin passiert ist. Und sollten sie je wieder auch nur eine Unze Gold Steuern zu wenig zahlen, dann werde ich Soirin schicken, um sie zu bestrafen.«
    »Wie soll das funktionieren, Herr?«, stieß Alex hervor, ehe er sich bremsen konnte. Auf der Reise hatte die Elfe quasi nichts anderes getan, als ihn und Jarkas zu beschimpfen und zu verfluchen. Und gegen ihre Leute würde sie sich – selbst unter Androhung von Gewalt – sicher nie stellen.
    »Meine Magier haben sie ihrer Seele beraubt, und sobald das Ritual abgeschlossen ist, wird sie nur noch ein … äußerst nützliches Werkzeug sein. Ich war mir sicher, du hättest schon andere dieser speziellen Diener hier in Alynth gesehen.«
    Alex schüttelte den Kopf. Die

Weitere Kostenlose Bücher