Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
ist so lustig?«
    »Auch du musst immer das letzte Wort haben. Siehst du?«

Schwarzer als schwarz
    Schwärzer als schwarz

    »Bist du fertig? Der Sar’thosa wartet.« Als Alex die schneidende Stimme vom Eingang hörte, fuhr er herum. Ajun hatte sich vor Jarkas verneigt und sah mit gesenktem Kopf zu Boden.
    Alex fühlte sich nach seinem Blick aus dem Fenster wie betäubt. Dennoch gelang es ihm, »Ja« zu murmeln. Der gerüstete Mann musterte ihn von Kopf bis Fuß und nickte dann, scheinbar zufrieden. »Gehen wir.«
    Ajun schien wie zu Stein erstarrt. Bis Alex und sein Begleiter das Zimmer verlassen hatten, rührte er keinen Muskel.
    Sie betraten einen breiten Flur, der mit bunten Mosaiksteinen ausgelegt war. Viel Zeit, um auf seine Umgebung zu achten, blieb Alex allerdings nicht. Jarkas schritt rasch voran, und Alex folgte ihm, noch immer wie benommen von der Entdeckung, die er eben gemacht hatte.
    Einige unverglaste Fensteröffnungen gingen auf die Straße hinaus, und ein flüchtiger Blick zeigte Alex, dass er sich den Moment im Schlafzimmer nicht nur eingebildet hatte: Alynth konnte sich unmöglich auf derselben Welt oder in derselben Zeit befinden wie die Stadt Berlin, in die er eigentlich gehörte und an die er sich noch bestens erinnerte. Fuck.
    »Wir sind da.«
    Alex wäre beinahe in Jarkas hineingerannt, der abrupt stehen geblieben war, was Alex, in Gedanken verloren, nicht bemerkt hatte.
    Der Gerüstete hob die Hand, um an eine weitere massive Holztür zu klopfen.
    »Ja«, ertönte es von drinnen.
    Jarkas trat einen Schritt zurück. »Los, rein mit dir«, zischte er.
    »Du kommst nicht mit?«, entgegnete Alex zögerlich, der sich gerade fragte, was ihn wohl hinter dieser Tür erwarten mochte. »Wie heißt er noch mal? Der Sar… – was?«
    Jarkas schüttelte fassungslos den Kopf. »Er ist der Sar’thosa. Und er wartet nicht gern. Los jetzt, geh schon.«
    Alex schluckte und drückte die schmiedeeiserne Klinke hinunter. Dann schob er die schwere Tür auf und betrat den Raum, der dahinter lag.
    Dieser war überraschend groß, eher wie ein Saal. Die hohen Decken, die von schmalen Steinsäulen getragen wurden, verstärkten den Eindruck noch. Im Raum war es überraschend kühl; verzierte Holzläden bedeckten die hohen Fenster. Ein großer, hölzerner Tisch nahm beinahe die gesamte Länge des Raumes ein. An der Tafel hätten ohne Schwierigkeiten dreißig oder vierzig Leute Platz gefunden, aber nur ein einziger Mann saß am Kopfende.
    Er blickte von einem Schriftstück auf, das er wohl gerade gelesen hatte, als Alex eintrat.
    Sobald Alex’ Augen sich wieder an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, musterte er seinen Gastgeber. Der Mann war nicht mehr jung, aber auch noch nicht alt. Sein dichtes schwarzes Haar mit einigen grauen Strähnen darin war zu einem Zopf zurückgebunden. Sein Gesicht war schmal und kantig. Eine dünne, blasse Narbe zog sich vom Kinn am Hals entlang. Sein Blick aus beunruhigend hellen, silbergrauen Augen ruhte auf Alex.
    Der Mann trug eine schwarze Rüstung von ähnlicher Machart wie Jarkas’ Panzer, nur viel verschnörkelter, detailreicher und kunstvoller. Schwarz schien irgendwie eine Untertreibung zu sein; es war vielmehr so, als ob die Farbe alles Licht verschluckte, das sie umgab.
    Schwärzer als schwarz, fuhr es Alex durch den Kopf. Er konnte sich kein Metall vorstellen, aus dem diese Rüstung gefertigt sein mochte. Ohne dass er es sich hätte erklären können, ließ der Anblick ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
    Von seiner ersten Einschätzung her vermutete Alex, dass dieser Typ dem Alten ziemlich ähnlich war – mindestens genauso skrupellos und beängstigend gut darin, Leute zu durchschauen.
    Angriff ist die beste Verteidigung, dachte er und zwang sich zu einem Lächeln. »Sar’thosa«, sagte er und betete im Stillen, dass er den Titel richtig aussprach. »Du wolltest mich sprechen?«
    Der Mann streckte die Hand aus. »Setz dich.«
    Alex kam dem Befehl nach und ließ sich auf einem Stuhl in der Mitte der Tafel nieder.
    »Dein Name ist Alex?«
    »Ja. Alexander, eigentlich, aber das sagt niemand.«
    »Ich habe lange auf dich gewartet, A-lex-ander.« Der Mann zog die Silben weit auseinander, als sei er mit dem Namen nicht vertraut. »Es ist gut, dass du nun endlich hier bist. Die Magatai brauchen dich, jetzt vielleicht dringender denn je zuvor.«
    Alex fühlte den Blick der seltsamen Augen auf sich ruhen, und er hatte das Gefühl, als könnte der Mann direkt in ihn

Weitere Kostenlose Bücher