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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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ihrem Hals steckten Worte, die sie sagen wollte, aber nicht hervorbringen konnte. Die Erinnerung an die Zeit als Gefangene war schlimmer als alles, was sie davor gekannt hatte.
    »Das tut mir leid. Ich wusste nicht mal, dass sie das waren, die mich gerufen haben. Und ich wollte ganz sicher nicht, dass sie dir oder deinen Leuten etwas antun, um mich hierherzubringen.«
    »Es ist nicht deine Schuld.«
    »Aber es ist trotzdem meinetwegen passiert«, widersprach Tom. »Wenn ich nicht wäre, dann hätten sie dich nicht gefangen genommen, dann wäre das alles nicht passiert.«
    Sie rollte sich auf die Seite und sah ihn an. Er erwiderte ihren Blick, und sie konnte sehen, wie verloren er sich jenseits der Welt fühlte, aus der er gekommen war.
    »Das ist Unsinn, und ich will nicht, dass du so redest. Die Magatai haben uns immer schon gefangen, wenn sie konnten. Oder willst du sagen, dass ich mit schuld daran bin, dass du hier bist, weil die Magatai mich benutzt haben, um die Magie zu wirken, die dich gerufen hat?«
    Er schluckte und schüttelte den Kopf so heftig, dass seine dunklen Haare flogen. »Nein, natürlich nicht.«
    Matani war dennoch nicht überzeugt, dass er es so meinte. Vielleicht, weil ihr das Schuldgefühl noch zu tief in den Knochen steckte, das die grausame Magie der Magatai im Lager in ihr zurückgelassen hatte .
    »Wenn ich in meine Welt zurück will, was müsste ich dann tun?«
    Matani zog die Stirn kraus und versuchte, sich an die Legenden von den Weltenwechslern zu erinnern.
    »Es gibt Orte, da sind die Grenzen dünn. Orte von alter Macht. Dennoch braucht es Magie, eine ganz besondere Form von Magie, glaube ich.« Sie zuckte mit den Schultern und fuhr unsicher fort: »Es gibt Geschichten darüber. Menschen, die die Grenzen der geteilten Welt überwanden, als wären sie gar nicht da. Aber das ist alles sehr lange her. Bevor die Magatai zu uns kamen. Ich weiß darüber nicht allzu viel.«
    »Wie haben es die Magatai angestellt, mich hier herüber zuholen?«
    »Mit sehr starker Magie, glaube ich. Mit mehr, als einer allein wirken kann. Und dass sie es im Gräsermeer getan haben, bedeutet vermutlich, dass es an genau dem Ort sein musste. Außerdem hatten sie natürlich Hilfe von deinem Begleiter.«
    »Sie haben mir auch einen anderen Botschafter geschickt«, erklärte Tom grübelnd. »Einen seltsamen Mann, der immer im Nebel war. Er hat mir gesagt, dass ich zwei Münzen brauche, eine von hier und eine aus meiner Welt, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    Es war kein Mann, erklang plötzlich die Stimme des Raben in ihren Köpfen. Matani fragte sich, ob es für Tom wohl seltsam war, seinen Begleiter auf diese Art sprechen zu hören. Immerhin war er ein ziemlich geschwätziger Rabe und kein so ruhiges Tier wie ihre Füchsin. Sie konnten niemanden zu dir hinüberschicken. Es wäre viel zu aufwendig gewesen.
    »Was war es dann?«, erkundigte sich Tom.
    Ein geistiger Bote. Durch unsere Verbindung gesandt. Kein Lebewesen, sondern Worte, die Gestalt angenommen haben. Du hast ihnen in deiner Welt eine Form gegeben. Deshalb wusste die Gestalt auch deinen Namen, kannte deine Gedanken und deine Ziele.
    »Boah, die haben mein Gehirn manipuliert?«
    Ein wenig, aber sie hatten keinen großen Einfluss darauf. Sie haben dir auf die Weise nur eine Nachricht gesandt und gehofft, dass du darauf reagierst. Was du ja auch getan hast. Allerdings erst, als ich mitgemischt habe, schloss der Rabe, nun wieder in einem selbstgefälligen Ton.
    »Ja, danke noch mal dafür, dass du mich hierhergeholt hast, wo Leute in krassen Killerrüstungen mir die Rübe abschlagen wollten. Super Plan, echt.«
    Pft. Es war nicht richtig, dass wir getrennt waren. Jetzt ist es viel besser.
    »Für dich vielleicht, du vorlautes Federvieh!«
    Der Rabe, der ein wenig abseits von ihnen im Gras versteckt gesessen hatte, krächzte vorwurfsvoll, flatterte auf und flog davon.
    Du wirst es noch verstehen!
    »Er muss immer das letzte Wort haben, wie?«, fragte Matani.
    Die Empörung verschwand aus Toms Gesicht, und er grinste. »Ja, keine Ahnung, wieso.«
    »Er ist dir ähnlich«, erklärte sie. »Eigentlich seid ihr gemeinsam eins.«
    »Was? Ich und der vorlaute Vogel sind uns ähnlich? Ich zwinge andere Leute nicht, einfach die Grenze zwischen zwei Welten zu überschreiten. Oder einer, die geteilt ist. Was weiß ich.«
    »Ihr seid euch ähnlich, ganz sicher.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Nein!«
    Tom verschränkte die Arme vor der Brust. Matani kicherte.
    »Was

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