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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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dazu.«
    »Ich bin ganz und gar nicht wie du«, sagte Adam.
    »Richtig, weil du nämlich ein verdammter Heuchler bist«, sagte Roddy. »Du bist nur sauer, weil es da hinten in der Destillerie nicht nach deinen Vorstellungen gelaufen ist. So warst du schon immer: ein verzogenes kleines Balg, dem Wahn verfallen, moralisch überlegen zu sein.«
    Adam war selbst überrascht, als er sah, wie seine Faust vorschoss und wenig wirkungsvoll an der Seite von Roddys Kopf irgendwo hinter dessen linkem Ohr landete.
    »Spinnst du?«, brüllte Roddy, warf sich vor, und das Auto begann zu schlingern. »Was zum Teufel …?«
    Er drehte sich um und holte mit dem linken Arm nach hinten aus, verfehlte Adam, traf dafür aber Ethan an der Nase.
    »Aua!«, schrie Ethan und hielt sich die Hände vors Gesicht.
    »O Gott«, stöhnte Molly.
    »Pass auf, Mann!«, schrie Luke und stützte sich am Handschuhfach ab.
    Alle drehten sich wieder in Fahrtrichtung und sahen einen großen Schafbock zu nahe vor ihnen auf der Straße – und direkt dahinter eine scharfe Kurve. Der Wagen schlingerte heftig. Roddy packte das Lenkrad, trat in die Pedale und versuchte den Audi unter Kontrolle zu bringen, doch es war zu spät. Sie spürten einen ungeheuren Aufprall, als sie mit dem Schafbock kollidierten, wodurch das Fahrzeug beängstigend das Gleichgewicht verlor. Es drehte sich um die eigene Achse, schlitterte über die Straße, kippte in einer Wolke aus Schutt und Sand auf die Seite. Alle versuchten sich irgendwie festzuhalten. Aber plötzlich fiel das Auto aufs Dach, überschlug sich weiter und stürzte mit ohrenbetäubendem Knirschen und Krachen, in das sich die Schreie der vier Insassen mischte, über die Seite der Klippe. Adam nahm noch kurz die dicke graue Wolkenwand wahr, die vom Meer hereinrollte, dann spürte er ein heftiges Knacken auf seinem Kopf, einen grellen Blitz unsagbaren, brennenden Schmerzes, und alles wurde rot, dann violett und schließlich schwarz.

17
    Weiche, nasse Schneeflocken landeten auf seinem Gesicht. Warum schneite es im Auto?
    Er öffnete die Augen und spürte einen stechenden Schmerz am Hinterkopf. Er wischte darüber, zog die Hand zurück und sah Blut von seinen Fingern tropfen. Am tief verhangenen Himmel über ihm ballten sich schwere, graue Schneewolken. Dicke Flocken tanzten zu ihm herunter, und er blinzelte, als eine von ihnen auf seinen Wimpern landete.
    Er stützte sich auf die Ellbogen. Er lag in schwammigem braunem Heidegras und roch den Torf, der einen Meter darunter begraben war. Sein ganzer Körper schmerzte, und die geringste Muskelanspannung rächte sich mit einer krampfartigen Steifigkeit. Vorsichtig bewegte er nacheinander alle Gliedmaßen, drehte den Kopf hin und her, vor und zurück: Abgesehen von den Schmerzen schien alles noch zu funktionieren.
    Er schaute sich um. Hinter ihm ragte eine nackte Klippe auf, hier und da sprossen Moosbüschel zwischen dem Geröll hervor. Die Klippe war mindestens fünfzig Meter hoch. In der anderen Richtung brandete das Meer dreißig Meter unter ihm am Ende eines zerklüfteten, felsigen, mit Geröll übersäten Abhangs an die Küste.
    Er setzte sich auf und sah, dass er sich auf einer etwa zehn Meter breiten Felsplatte befand, auf der Stechginster und Heidekraut wuchsen. Er stand auf. Von den anderen fehlte jede Spur. Er ging zur Kante des Felsvorsprungs und sah den Audi unter sich vollkommen verbeult und kopfüber in einem spitzen Winkel fast am Wasser liegen. Seine vordere Hälfte war völlig eingedrückt, die linke Seite des Rahmens fehlte und entblößte das skelettartige Chassis darunter. Von hier aus konnte er nicht erkennen, ob noch jemand im Fahrzeug war.
    Er schaute auf seine Armbanduhr. Das Glas war zersplittert, und das Zifferblatt lag frei. Er drückte den Knopf seiner Pulsuhr. Nichts. Jetzt gelassen bleiben.
    Er zog sein Handy heraus und tippte die 999. Keine Signalanzeige, aber es war einen Versuch wert. Er hörte ein Piepsen und schaute auf das Display: Netzsuche .
    Er befühlte abermals seinen Hinterkopf. Kein Blut mehr. Vorsichtig bahnte er sich den Weg den Abhang hinunter zum Auto. Es war einfacher, als es von oben ausgesehen hatte; auf der schrägen Felsplatte gab es genügend Griffe und Tritte.
    »Molly? Leute?«
    Er wartete und lauschte. Keine Antwort, nur das Plätschern der Brandung, sein eigener schwerer Atem und das Hämmern seines Herzens in den Ohren. Er hastete den Abhang hinunter und begann zu laufen, als das Gelände flacher wurde. Bei jedem Schritt

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