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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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noch mal?«, wollte Adam wissen
    Molly stand auf und begann zu laufen. »Unsere Rettung!«, rief sie über die Schulter. Adam und Roddy rappelten sich auf und rannten hinter ihr her.

26
    Dass es der zugefrorene Loch Kinnabus war, merkte Adam erst, als er ausrutschte und auf dem Hintern landete. Sie rannten über Eis. Irgendwo hinter ihm ließ Roddy ein höhnisches Schnauben hören.
    »Mach schon, du Lahmarsch«, tönte Roddy und joggte an ihm vorüber.
    Adam schaute zurück. Joe stolperte und rutschte den Abhang in einer Schneewolke hinunter. Die Fackel, die ein surreales Indigo-Licht verströmte, hielt er hoch über dem Kopf erhoben. Es sah aus, als wäre gerade ein UFO gelandet.
    Molly lief vor Roddy und Adam geradewegs auf die zahllosen dunklen Schatten zu, die über die Mitte der Eisfläche verteilt waren. Als sie näher herankam, fuchtelte sie wie verrückt mit den Armen über dem Kopf und johlte und kreischte, so laut sie konnte.
    »Was ist denn in sie gefahren, verdammt?«, wollte Adam wissen.
    »Was weiß ich.«
    Sie hasteten weiter, holten auf, und jetzt kam Bewegung in die dunklen Schatten, sie erhoben sich in den Himmel, und um sie herum entstand eine ohrenbetäubende Kakophonie aus Schnattern, Fauchen und Flattern.
    »Scheißgänse!«, rief Roddy.
    Mit den Händen schützten sie ihre Köpfe und rannten weiter, während tausende aufgeschreckter Gänse in der Luft und auf dem Boden ein Massenspektakel veranstalteten. Die Vögel stießen herab, schossen um sie herum, schwangen sich wieder auf und vollführten zwischen und über ihnen waghalsige Flugmanöver. Schließlich holten sie Molly ein und halfen ihr, weitere Vögel in den schon überfüllten Himmel zu scheuchen.
    Adam drehte sich um, konnte Joe in dem Durcheinander aber nicht entdecken. Und wenn sie Joe nicht sehen konnten, konnte Joe sie doch auch nicht sehen, oder? Im Schutz der aufgescheuchten Gänseleiber rief Molly ihnen zu:
    »Da lang.« Sie deutete nach links. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Bauernhof direkt hinter diesem Kamm dort liegt.«
    Sie rannten gebückt weiter und duckten sich gelegentlich weg, wenn ein Vogel ihnen mit dem Schnabel oder den Schwingen zu nahe kam. Adam sah sich erneut nach Joe um. Das violette Licht war mittlerweile in der Mitte des Lochs, von tausenden schnatternden Gänsen umkreist, die sich über die Störung ihrer Nachtruhe empörten. Sie zeichneten aberwitzige Umrisse in den Himmel, wenn sie panisch auf und ab flatterten, über das Eis schlitterten und zusammenprallten. Adam erhöhte sein Tempo, angetrieben von Joes Anblick, der mitten in dem Chaos steckte.
    Adam hatte das Ufer beinahe erreicht, als das Eis unter ihm nachgab. Ein gewaltiges Knacken, und dann brach das Eis auseinander, und ein sich ausbreitendes Schwarz zerteilte das Weiß der Eisfläche. Adam spürte, dass er einen Augenblick lang auf nichts rannte, dann fiel er in eiskaltes Wasser. Der Kälteschock presste den Atem aus seinem Körper; er strampelte und klammerte sich an treibende Eisschollen, um irgendwo Halt zu finden.
    Die Dunkelheit hatte Molly und Roddy vor ihm schon verschluckt. Sie hatten nicht gesehen, dass er eingebrochen war. Sein Kopf tauchte unter. Das kalte Wasser stach wie tausend Nadeln in seinem Gesicht. Er schlug mit Armen und Beinen um sich, sein Kopf durchbrach kurz die Wasseroberfläche, aber seine Lungen versagten ihm den Dienst. Er ging erneut unter und schluckte eiskaltes Wasser.
    Er hatte das Gefühl, als wollte sein Herz den Brustkorb sprengen; in seinen Ohren dröhnte es, und wieder ruderte er mit Armen und Beinen. Sein ganzer Körper zuckte vor Kälte, und er verlor das Gefühl in Händen und Füßen. Er sammelte seine ganze Kraft zusammen und kämpfte sich noch einmal mit dem Kopf über die Wasseroberfläche. Durch den Wasserfilm, der ihm über das Gesicht lief, glaubte er eine Hand zu sehen und versuchte sie zu ergreifen. Doch sein Körper zuckte und bebte so stark, dass er sie verfehlte. Abermals zog es ihn hinunter, und er geriet in Panik. Unter Aufbietung seiner letzten Energien und mit schmerzenden Armen und Beinen stieß er sich nochmals hinauf. Verzweifelt tastete er nach der Hand. Gerade als er wieder unterging, spürte er Finger, die seine Hand packten, und krampfhaft hielt er sich daran fest.
    Er spürte, wie die Hand sich bewegte, ihn hinauf und aus dem Wasser zog. Als er sich zum Rand der Eisfläche kämpfte, sah er, dass es Molly war, die ihn gepackt hatte. Sie lag auf dem Eis, und grimmige

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