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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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Entschlossenheit sprach aus ihrem Gesicht. Roddy lag hinter ihr und hielt ihre Beine mit seinem gesunden Arm fest.
    Adam spürte nun solides Eis unter der Brust, strampelte, drehte und wand sich, um festen Boden zu erreichen. Seine Taille blieb an einer scharf gezackten Eisplatte hängen. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich wieder zu befreien. Schließlich schwang er ein Bein auf festen Untergrund, dann das andere und blieb einen Augenblick keuchend und hustend auf dem Eis liegen. Sein Körper zuckte und bebte vor Kälte, vom Schock und vom Adrenalin.
    Molly robbte rückwärts auf Händen und Knien über die Eisfläche und zog ihn mit sich. Er versuchte sich aufzustellen.
    »Nein, du musst flach liegenbleiben und dein Gewicht verteilen«, sagte sie.
    Sie zog ihn dreißig Meter weiter, dann stemmten sie sich auf die Knie und schließlich auf die Füße. Gemeinsam mit Roddy erreichten sie das Ufer und hasteten zwischen scharfkantigen, gefrorenen Seegräsern weiter, die ihnen ins Gesicht peitschten.
    Adam warf einen Blick zurück. Das Licht der Fackel war schwächer geworden, aber in dem trüben violetten Licht sah es aus, als hätten die Gänse sich wieder beruhigt. Einige wenige Vögel flatterten noch herum, der Rest saß wieder auf dem Eis und schnatterte empört. Plötzlich sah er abermals einen grellen, purpurnen Lichtblitz – eine frische Fackel. Verdammt. Anscheinend hatte sich Joe ein ganzes Arsenal dieser Dinger in den Gürtel gesteckt. Nahm dieser Alptraum denn nie ein Ende?
    »Glaubt ihr, er weiß, in welche Richtung wir gelaufen sind?«, fragte Adam atemlos und zitternd.
    »Meinst du, abgesehen von den Spuren im Schnee und dem gähnenden Loch, das du ins Eis geschlagen hast?«, fragte Roddy.

27
    »Da drüben.«
    Molly streckte den Arm aus. Die Wolkendecke war zu dicken grauen Ballen aufgerissen, durch die das Mondlicht von Zeit zu Zeit eine geometrische Silhouette vor den schneebedeckten Hügeln beleuchtete. Der Bauernhof. Licht brannte keines, aber mittlerweile war es auch schon fast Mitternacht. Adam schaute unwillkürlich auf seine kaputte Armbanduhr und sah, dass seine Hände zitterten. Er versuchte sie ruhig zu halten.
    »Sind das vielleicht deine Zähne, die hier klappern?«, fragte Roddy.
    Erst jetzt, als er ihn darauf ansprach, merkte Adam, dass es wirklich so war. Er spürte, wie das Leben mit krampfartigen Zuckungen in seinen Körper zurückkehrte.
    Mollys Gesicht war verhärmt vor Sorge. »Du musst unbedingt aus deinen nassen Klamotten heraus.«
    Sie schaute in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Keine violette Fackel, kein Joe zu sehen. Nach dem Höllenlärm, den die Gänse auf dem Eis veranstaltet hatten, herrschte hier Totenstille.
    »Hoffentlich kriegen wir im Haus trockene Klamotten.«
    Ein paar Minuten später erreichten sie das vordere Gatter, stolperten über den Weg zum Bauernhaus, hämmerten an die Tür und riefen.
    »Hallo? Ist da jemand? Wir brauchen Hilfe.«
    Sie sahen keine Fahrzeuge, kein Licht, kein Lebenszeichen.
    Roddy schlug mit seiner gesunden Hand weiter an die Tür, während Molly ums Haus herumging. Adam behielt den Weg im Auge, den sie gekommen waren, aber es gelang ihm nicht, sich zu konzentrieren. Sein Körper fühlte sich an, als flössen elektrische Ströme durch ihn, krampfartige Zuckungen schüttelten ihn, seine Muskeln brannten, und er konnte nur flach atmen.
    »Verdammter Mist«, schimpfte Roddy. »Keine Sau zu Hause.«
    Von der anderen Seite des Hauses hörten sie Glas splittern.
    »Molly?«, rief Adam. Er brachte das Wort kaum heraus.
    Sie blieben stehen, lauschten und wussten nicht, was sie tun sollten. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür, Molly stand im Haus und schüttelte den Kopf.
    »Niemand da. Und offenbar wohnt hier niemand den Winter über. Auch das Telefon ist tot. Entweder haben sie die Telefonrechnung nicht bezahlt, oder der Schnee hat die Leitungen gekappt.«
    »Scheiße«, stellte Roddy fest.
    Molly führte den zitternden Adam durch die Tür in die Diele. Roddy folgte ihnen kopfschüttelnd. Molly drehte sich zu ihm um und deutete auf Adam.
    »Hilf ihm aus den Klamotten.«
    »Echt?«
    »Ja.«
    »Aus allen?«
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Weil er sonst stirbt.«
    Sie schaute sich um, öffnete Türen und entdeckte einen Schrank mit Wäsche. Sie nahm zwei große Handtücher heraus und reichte sie Roddy.
    »Und dann trocknest du ihn ab.«
    »Vergiss es.«
    Molly verdrehte die Augen. »Tu’s einfach.«
    »Du kannst das machen. Ich weigere

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