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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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auf sie?«
    »Idiot«, sagte Molly. »Sie ist meine Schwester, und wenn ich sie anrufe und um Hilfe bitte, wird sie uns holen kommen.«
    »Was ist mit dem Bullen, den du Joe gegenüber erwähnt hast?«, fragte Adam.
    »Eric?« Molly dachte einen Augenblick nach. »Er hat mit all dem ganz sicher nichts zu tun, aber er ist ein alter Mann. Ich weiß nicht, wie viel er machen kann. Er könnte uns vielleicht abholen, aber ich würde nicht wollen, dass er Joe in die Quere kommt.«
    »Gibt es hier draußen überhaupt irgendwo Handyempfang?«, fragte Adam. »Hätten wir unsere Handys aus der Scheune mitnehmen sollen?«
    »Vergiss es«, sagte Molly. »Wir sind jetzt noch weiter von Port Ellen entfernt als an der Unfallstelle. Und wenn wir dort schon keinen Empfang hatten, haben wir hier draußen erst recht keinen.«
    Sie schaute in die Dunkelheit, dorthin, wo sie das amerikanische Denkmal vermutete.
    »Leider ist der Weg zwischen uns und diesem Bauernhaus mit Klippen geradezu gepflastert.«
    »Na wunderbar«, sagte Roddy.
    »Wenn wir aufpassen, können wir sie umgehen.«
    »In der Dunkelheit, ohne Taschenlampe? Hervorragende Idee.«
    Molly starrte ihn an. »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    Roddy hielt ihrem Blick lange stand und senkte dann den Blick. »Nein.«
    »Also schön. Wie geht es euch?«
    Adam nickte. »Zum Wandern reicht’s, denke ich.«
    Roddy seufzte. »Beschissen, aber nicht beschissener als vorhin, als ich mit einem halben Audi in der Schulter aufgewacht bin.«
    »Du kannst doch laufen, oder?«, fragte Molly.
    Roddy schnaubte sarkastisch. »Ich denke schon.«
    Adam sah Molly an. »Und wie geht es dir?«
    »Gut.«
    »Ich meine, nachdem … du weißt schon. Da unten.«
    »Ich sagte, es geht mir gut.«
    »So eine miese Ratte«, sagte Roddy.
    »Tja«, sagte Molly.
    Sie hörten ein Geräusch und schauten zurück. Der Schnee fiel mittlerweile dichter, doch sie konnten einen Lichtspalt erkennen, als das Tor der Scheune aufging. Dann nahmen sie das metallische Klicken und Klacken einer sich öffnenden und schließenden Autotür wahr. Zwei Scheinwerfer strahlten plötzlich über das Moor. Der Motor heulte auf.
    »Wir sollten losgehen«, sagte Molly. »Irgendwelche Fragen, bevor wir uns auf den Weg machen?«
    »Ja«, sagte Roddy, »wie konnten wir bloß in diese Scheißsituation geraten?«

25
    Verzweifelt stolperten sie, so gut es ging, in der Dunkelheit über das Torfmoor, achteten einerseits darauf, wohin sie traten, und blickten sich andererseits immer wieder nervös um. Nach ein paar Minuten sahen sie das Scheinwerferlicht des Streifenwagens auf der Kuppe auftauchen; Lichtfinger strichen über die Landschaft. Sie legten sich flach in eine schneebedeckte Mulde im Heidekraut, der Schnee schmolz unter ihren Bäuchen, und sie froren jämmerlich.
    Das Auto schlich den Pfad herauf, an der Fahrerseite blendete eine Taschenlampe auf und schwenkte hin und her. Joe war auf der Jagd nach ihnen. Das Auto fuhr quälend langsam, doch schließlich entfernte es sich doch in Richtung Hinterland, und mit ihm verblassten allmählich die Scheinwerfer und das Licht der Taschenlampe.
    »Los jetzt«, sagte Molly, rappelte sich auf und versuchte sich den nassen Schnee abzuklopfen. »Da lang.« Sie deutete hangaufwärts.
    »Warum da lang?«, fragte Roddy.
    Sie half ihm auf die Beine. »Weil es genau entgegengesetzt zu der Richtung ist, die Joe eingeschlagen hat. Einverstanden?«
    »Von mir aus.«
    Sie gingen weiter, gewöhnten sich fast schon an das unebene Gelände, an das schwammige Heidekraut unter den Füßen. Der Schnee hüllte alles ein, das leichte Torfaroma kristallisierte in der gefrorenen Luft. Der Schnee schien alle Geräusche zu dämpfen, bis auf das Quietschen und Knirschen ihrer Schritte in der weißen Ödnis.
    »Ich glaube, er hat uns verloren«, sagte Adam schließlich und schaute zurück. Es war schon ein paar Minuten her, seit sie die Scheinwerfer von Joes Auto zum letzten Mal gesehen hatten.
    »Arschloch«, sagte Roddy, als abermals ein schwaches Licht am Horizont auftauchte. »So was nennt man Schicksal herausfordern.«
    »Erinnere mich daran, dass ich dich umbringe, wenn wir hier herauskommen«, sagte Adam.
    »Hinlegen, ihr Schwachköpfe«, zischte Molly und warf sich auf den Boden.
    Sie warfen sich ebenfalls hin, als das Scheinwerferlicht über den Hügel strich, auf dem sie sich gerade befanden. Hier waren sie exponierter als vorhin, und Adam verwünschte seine dunkle Jacke, die auf der durchgehenden Schneedecke

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