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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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schleuderte ihn hinter sich und sah, dass er an Joes Körper zersplitterte, der gerade durch die Küchentür kam. Joe stieß hart gegen eine schwere Granitarbeitsplatte und ging zu Boden.
    Adam war schon zur Hintertür hinaus und lief über ein Feld mit schlafenden Schafen. Molly und Roddy stolperten vor ihm her. Obwohl sie immer wieder den Halt verloren, rannten sie blindlings weiter, während die Schafe um sie herum unruhig wurden und aufgeregt blökten. Die drei kletterten über Zäune und liefen durch Schneeverwehungen, bis das Bauernhaus nicht mehr zu sehen war. Als sie schließlich in einen nervösen Trab verfielen, merkte Adam erst, dass er vor Anstrengung zitterte.
    Die Schneewolken über ihnen hatten sich aufgelöst, und das ganze Land war in Mondlicht getaucht. Sie liefen immer weiter. Adam warf einen Blick zurück, sah aber nur Schafe. Joe verfolgte sie bestimmt, aber wo war er? Er würde jetzt garantiert nicht aufgeben. Das Feld, über das sie gerade rannten, lag an einem steil abfallenden Kliff, und das mondbeschienene Meer tief unter ihnen leuchtete wie flüssiges Quecksilber. Sie erreichten einen großen Felsblock und blieben stehen, um Atem zu schöpfen.
    »So können wir nicht weitermachen«, sagte Roddy keuchend und zitternd.
    »Ich weiß, was du meinst«, sagte Adam, unfähig, seinen von Krämpfen geschüttelten Körper ruhigzustellen. Er hatte das Gefühl, jeden Augenblick ohnmächtig zu werden. Er lehnte sich an den Fels, als wäre er das weichste Bett der Welt.
    Molly nickte.
    »Wir müssen uns direkt mit ihm auseinandersetzen«, sagte sie. »Wir werden ihm eine Falle stellen.«
    »Verdammt«, sagte Adam benommen. »Echt?«
    Roddy spuckte aus und schnaufte. »Sie hat recht. Wir müssen das zu Ende bringen.«
    Adam sah die beiden an. »Hat jemand eine Idee?«
    Molly nickte. »Ich glaube schon.« Sie stieß sich vom Fels ab. »Kommt, folgt mir.«
    »Eigentlich will ich’s gar nicht wissen«, sagte Adam. »Aber wohin wollen wir?«
    »Zur Brennerei zurück. Dort gibt es Material, das uns nützlich sein kann. Auf jeden Fall wird dort der Schlusspunkt gesetzt.«
    Molly ging los. Adam sah Roddy an, der nur die Achseln zuckte.
    »Genau«, sagte Adam und lief mit Roddy zusammen im pulverigen Schnee hinter ihr her.

28
    Sie standen auf der vorspringenden Landzunge an der Kante einer hohen Klippe und schauten hinunter. Im wässrigen Mondlicht wirkte die Destillerie gespenstisch. Adam bemerkte eine dünne Rauchfahne, die aus dem Gebäude aufstieg, und fragte sich, wie viel Schaden das Feuer angerichtet haben mochte.
    Sie waren eilig über die mit Schneeresten bedeckten Felder und Moore des Kaps gelaufen, und ihr nervöser Gang verriet ihre bangen Gedanken angesichts dessen, was ihnen da unten bevorstand. Es gab kein Anzeichen dafür, dass Joe ihnen folgte. Adam wusste nicht, wie das alles ausgehen würde, aber sie konnten nicht ständig weiterlaufen, und abgesehen davon konnten sie nirgendwo anders hin.
    Ein Schuss durchbrach die Stille. Sie warfen sich augenblicklich auf den Boden und wälzten sich dann herum, um zu sehen, woher der Knall gekommen war.
    In der Ferne zitterte der Strahl einer Taschenlampe.
    Einen Augenblick lang blieben sie still liegen.
    »Der Scheißtyp spielt mit uns«, sagte Roddy. »Als ob er auf der Pirsch wäre. Lässt uns immer wieder wissen, dass er uns noch auf der Spur ist.«
    Er war zu weit entfernt, um einen gezielten Schuss auf sie abzufeuern. Es war eine Warnung.
    »Dieser Wichser«, fluchte Adam.
    »Du nimmst mir das Wort aus dem Mund«, sagte Molly, stand auf und drehte sich um. »Also los. Gehen wir runter und bereiten den Empfang für ihn vor. So gut es uns gelingt.«
    Es gab einen steilen Pfad hinunter, der in einen Spalt der Klippe gehauen war, und sie folgten ihm vorsichtig durch Eis und Schnee, immer in der Angst, dass ein einziger Fehltritt einen Sturz von gut hundert Metern über nackten Fels nach sich ziehen konnte.
    Roddy ächzte und stöhnte beim Abstieg und blieb oft stehen, um sich auszuruhen und sehr zum Missfallen seiner Begleiter eine Line zu schnupfen. Die körperliche Anstrengung brachte alle ins Schwitzen. Adam war für die zahlreichen Schichten trockener Kleidung dankbar, aber die eiskalte Luft setzte ihm noch immer zu, und seine Hände und Füße fühlten sich taub an. Wieder überlegte er, wie sich Erfrierungen wohl bemerkbar machten. Im Fernsehen hatte er Arktisforscher mit schwarzen Stummeln an Hand- und Fußgelenken gesehen. Du lieber Himmel.
    Sie

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