Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)
augenblicklich ein Flammenmeer entfachte. Sie spürten die Luft, die an ihnen vorbei in die Scheune gesaugt wurde und das Inferno noch vergrößerte. Der Lärm des prasselnden Feuers und splitternden Holzes dröhnte in ihren Ohren.
Sie schauten zu, während das Feuer sich über die ganze Scheune ausbreitete, Flammen um die Brennblasen und die beiden Leichen loderten, über die Fässer und Gebinde fegte, und Rauch in dichten Wolken zur Decke hinaufwirbelte.
Molly inspizierte das Erdreich im Umkreis. Sie sah nur zertrampelten, aufgeweichten Schneematsch. Hoffentlich summierten sich Joes und Grants Kommen und Gehen, die Wendespuren des Streifenwagens und ihre eigenen Fußspuren zu einem undefinierbaren Chaos.
»Los jetzt«, sagte Molly, drehte sich zu Adam um und klopfte auf das leere Fass. »Hilf mir, das da in der Fahrspur hinaufzutragen. Pass aber auf, dass deine Füße genau in den Reifenabdrücken bleiben.«
Sie schleppten das Fass hinauf, dicht gefolgt von Roddy, während das Feuer hinter ihrem Rücken prasselte.
31
Sie kamen zu Lukes Leiche, drehten sich dann um und sahen in das Inferno. Die Flammen leckten bereits am Dach, schossen durch Wolken beißenden Rauchs, der in den mondhellen Himmel stieg. Es hatte den Anschein, als würde eine der Wände jeden Augenblick kollabieren; Teile des Holzdaches begannen einzubrechen und krachten in das tobende Feuer darunter.
Während sie noch dastanden und zuschauten, hörten sie über dem Zischen und Krachen der brennenden Scheune das näselnde Winseln eines Motors. Plötzlich fegte ein großes Schnellboot mit den Insignien der Polizei in einer Wasserfontäne um die Landzunge herum.
»Los jetzt«, zischte Molly, »packt an.«
Adam nahm Molly das andere Ende des Fasses ab, und sie beeilten sich, hinter die Felsblöcke zu kommen. Roddy ließ sich neben Lukes Leichnam fallen. Eine Weile blieben sie so sitzen, bis Adam sich vorsichtig aufrichtete und einen Blick riskierte.
Das Schnellboot hatte in der winzigen Bucht unter der Landzunge festgemacht, und ein halbes Dutzend Männer in dunklen Uniformen stieg hastig zur Scheune hinauf. Instinktiv zog Adam den Kopf ein, aber sie saßen weit von der Scheune entfernt und in der Dunkelheit. Von unten waren sie auf keinen Fall zu sehen.
Die Männer kamen zur Scheune und prallten vor den Flammen und der Hitze zurück, die aus dem Eingang schossen. Einer der Leute ging um das Gebäude herum, während ein anderer zum Streifenwagen lief. Er schaute durch das Fenster und rüttelte dann an der Fahrertür, die abgeschlossen war.
Adam sah einen dritten Mann, der sich einen Arm vor das Gesicht hielt und am zusammengebrochenen Tor in die lodernde Brennerei schaute. Er zog ein Polizeifunkgerät von seinem Gürtel und sprach hinein. Nach einem Augenblick schaute er das Funkgerät an, als sei es kaputt. Die anderen drei Männer begannen, die Umgebung der Scheune mit Taschenlampen langsam und methodisch zu überprüfen. Einer von ihnen ging am Polizeiauto vorbei und kam langsam die Fahrspur herauf in ihre Richtung. Adam zog den Kopf ein und kauerte sich neben Molly und Roddy.
»Mist«, sagte er. »Sie durchsuchen die Umgebung.«
Mit pochendem Herzen blieben sie sitzen und wagten nicht, sich zu bewegen. Plötzlich wurde sich Adam des pumpenden Geräusches seiner Lunge bewusst. Der Bulle war mittlerweile so nahe, dass sie das Knirschen seiner Sohlen auf dem Pfad und seinen pfeifenden Atem hören konnten, als er den Hügel heraufkam. Sie waren von der Straße aus nicht zu sehen, aber nun blieb er fast neben ihnen stehen. Falls er nur ein paar Meter höher käme und nach rechts schaute, säßen sie wie auf dem Präsentierteller. Sie sahen den Strahl einer Taschenlampe, der unterhalb ihres Verstecks über den Schnee strich, und hielten die Luft an. Im Licht der Taschenlampe stellte Adam erleichtert fest, dass die Reifenspuren des Polizeiautos die Schneedecke stark zusammengepresst hatten und keine Fußspuren zu erkennen waren. Zum Glück hatten sie Lukes Leichnam heraufgetragen und das Fass hinter die Felsen geschafft: Molly hatte jedes Mal die richtige Entscheidung getroffen.
Nun sah er sie an, und sie erwiderte seinen Blick mit weit aufgerissenen Augen. Sie bewegte ihre Schultern kaum merklich – ein Signal, das er nicht deuten konnte. Dann fiel sein Blick auf ihre Hände: Sie hielt Joes Pistole fest umklammert. Er runzelte die Stirn, und sie reagierte ebenfalls mit Stirnrunzeln und einer Art resigniertem Schulterzucken. Eine gefühlte
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