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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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Riechen und Schlürfen. Adam sah zur Bar. Es war nur ein mieser, kleiner Schuppen, aber im Regal standen Dutzende Malts. Auf Islay waren alle Facetten des Lebens mit Whisky durchtränkt. Bei nur dreitausend Einwohnern gab es acht Destillerien, die jährlich Millionen von Gallonen Alkohol produzierten und damit Milliarden Pfund erwirtschafteten, die die Insel bis auf den letzten Penny zu ihren multinationalen Eigentümern in Italien, Japan und Amerika verließen.
    Reihum gaben sie ihre Einschätzungen ab. Ethan erriet den Hersteller Caol Ila, aber nicht das Alter, während Luke mit seinem sieben Jahre alten Waves von Bruichladdich weit danebenlag und auf Bowmore getippt hatte. Luke hatte nicht wirklich den Gaumen zum Verkosten, was ihm aber anscheinend schnuppe war: Ihm gefiel die Atmosphäre. Ethan war besser, aber ziemlich uninspiriert, während es Roddy egal war, was er trank, solange er die Scheine hinblättern und sie einladen konnte. Adam nahm noch einen Schluck. Es schmeckte rauchig, ja, auch salzig, doch irgendetwas stimmte nicht ganz. Er schmeckte massenhaft Gewürz und Pfeffer, sogar Schokolade. Dann machte es Klick.
    »Talisker«, sagte er, und Roddy strahlte. Whisky von Skye, nicht von Islay.
    »Ich dachte, ich krieg dich dran, wenn ich einen von einer anderen Insel nehme. Wie alt?«
    Adam probierte einen weiteren Schluck. Nicht der einfache Zehnjährige, aber auch noch kein Pensionär. »Achtzehn?«
    »Ganz genau!«, grinste Roddy und hob sein Glas. »Trinken wir auf ein geiles Wochenende!«
    Sie ließen die Gläser klirren.
    »Und darauf, dass ich bei der Braut da drüben ein paar kleine Blaue von der Leine lassen kann«, sagte er und deutete mit dem Kinn zur Barfrau.

4
    »Mann, hier stinkt’s!« Luke rümpfte die Nase, als sie sich auf dem Laphroaig-Parkplatz aus dem Audi schälten.
    Adam grinste. Jedes Mal, wenn er hierher zu Besuch kam, überfiel ihn zuerst dieser penetrante Geruch, eine erdrückende Mischung aus geräuchertem Fisch, Algen, Teer, Torf und Jod – er reizte eine Zone im hinteren Bereich seiner Nasennebenhöhlen und erinnerte ihn irgendwie an Heimat.
    »Das ist der antiseptische Geruch des Erfolgs«, sagte er. »Der beste Whisky der Welt. Ich dachte, wir können genauso gut ganz oben anfangen.«
    Sie schlenderten den Abhang hinunter zu einer Gruppe gedrungener, weiß getünchter Gebäude, deren Pagodendächer dunstigen Rauch in einen stillen Himmel pusteten.
    »Wieso bist du eigentlich so versessen auf Laphroaig?«, wollte Luke wissen, der mit Adam hinter den anderen herging. »Ständig quasselst du davon.«
    »Du weißt ja, wie er schmeckt«, sagte Adam. »Das ist einfach ein super Dram! Der Geilste auf der ganzen Welt. Ohne vorher zu fragen, haut der dir eine in die Fresse, verstehst du? Das ist kein fruchtiger Speyside oder ein krautiger Highlander. Das ist Meer und Sand und Himmel und Torf und alles, was an Schottland so großartig ist. Die Sonntagstrinker mögen ihn nicht, und mir kann das nur recht sein.«
    »Meine Fresse, was bist du für ein Whisky-Snob.«
    »Quatsch. Ich hab’s einfach gern, wenn man das, was man macht, richtig macht.«
    Luke schmunzelte. »Lächerlich, Mann, worüber du dir den Kopf zerbrichst. Ist doch bloß Schnaps!«
    Adam blieb stehen, drehte sich zu Luke um und bohrte ihm nur halb im Spaß einen Finger in die Brust: »Das ist nicht bloß irgendein Schnaps. Du glaubst das genauso wenig wie ich, sonst wärst du jetzt nicht hier.«
    »Mir geht’s um den Ausflug, Kumpel. Entspann dich.«
    Sie gingen weiter. Hinter den Gebäuden kam eine kleine felsige Bucht in Sicht. Mit Grasbüscheln bewachsene Felszacken flankierten einen geschützten, eisig schwarz schimmernden Naturhafen.
    »Hör zu, Mann«, sagte Luke. »Wann holen wir uns einen Schwarzgebrannten?«
    Adam hob die Augenbrauen.
    »Schließlich kann ich googeln, Mann«, schnarrte Luke. »Diese Insel genießt seit Jahren einen ausgezeichneten Ruf für illegalen Fusel. Ich will einen Selbstgebrannten probieren und ins Schmuggelgeschäft reinriechen.«
    Adam schüttelte den Kopf. »Das sind nur Gerüchte. Ich glaube nicht, dass es hier noch illegale Brennereien gibt.«
    »Ach komm schon! Wir stehen auf geschichtlichem Boden! Jede Wette, gerade jetzt, wo wir uns unterhalten, destillieren hunderte Bauernhöfe und Scheunen frischen Schnaps. Du warst schon mal hier, du wirst doch Gerüchte gehört haben.«
    »Gelegentlich, ja, aber es sind eben nur Gerüchte.«
    Luke grinste in sich hinein, als sie die Bucht

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