SMS aus dem Grab
adressiert war? Die Frau mit dem unbekannten zweiten Namen, den sie finden mussten, um das Rätsel endgültig zu lösen? Das war die Chance! »Wie hieß sie?«
Sein Gegenüber sah ihn erstaunt an. »Ihr wollt wohl alles wissen?«
»Wir ergänzen unsere Arbeit um alle Forscher, die sich im Lauf der Jahre bei Ihnen für dieses Amulett interessiert haben«, sagte Bob ohne große Überzeugungskraft. »Ich würde mir die Namen gerne notieren.«
»Du meine Güte!« Abaza ordnete seine Papiere. »Sieh an, da habe ich einen Brief von ihr. Aber viel steht nicht drin. Nur, dass sie um einen Termin bittet.« Zur Bestätigung legte Mr Abaza das Blatt auf den Tisch. Nur kurz, und doch lange genug, sodass Justus den Briefkopf entziffern konnte. Neben ihrem Signet, einer kleinen Eule, stand in geschwungenen Buchstaben:
Cathrin S. Bradbury. London, England.
»Nun muss ich aber wieder zur Arbeit«, sagte Abaza entschlossen und steckte die Papiere wieder ein. »Ich führe euch noch hinunter.«
Als sich Mr Abaza vor dem Museum verabschiedet hatte, blickten Justus seine Kollegen triumphierend an: Dank des redseligen Kurators waren sie zwei große Schritte weitergekommen! Mit der Gravur hatten sie den Anhaltspunkt für ihre nächste Station, doch vor allem hatte Justus nun den Hinweis, wie Cathrins geheimer Zweitname lauten musste. »Sophie«, sagte er.
Peter und Bob blickten ihren Freund überrascht an.
»›S‹ lautete die Abkürzung auf dem Briefkopf«, erklärte Justus, »und daneben war als Signet eine Eule eingedruckt. Eine Eule steht für Weisheit. Griechisch Sophia. Sophie – die Weisheit! Anders kann es nicht sein!«
Gut gelaunt machten sich die drei ??? auf die Suche nach Alaa Edine. Sie hatten länger gebraucht, als sie geplant hatten. Vermutlich hatte Alaa Edine längst neue Kunden. Andererseits hatten sie ihn noch nicht bezahlt. Als sie vor das eiserne Tor traten, wurden sie von einem Mann angesprochen. »Taxi?«
Justus wehrte ab und stutzte. »Sie sind doch … Amerikaner? Das ist ungewöhnlich, dass Sie Taxen vermieten!«
»Ich vermittle sie«, sagte der Mann im besten Südstaaten-Amerikanisch. Er war kräftig, blond und trug eine Sonnenbrille, die seine Augen verdeckte. Er bleckte die Zähne und grinste sie an wie ein Kühlergrill. »Kommt schon!«, drängelte er.
»Wir haben bereits einen Chauffeur …« wollte Justus sagen. Doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Ein grauer Lieferwagen war plötzlich neben sie gefahren und wie der Blitz hatte der Amerikaner die Hecktür geöffnet. Justus bekam einen kräftigen Stoß ab, so dass er mit dem Kopf gegen die Türkante knallte. Dann versuchte der Amerikaner, ihn ins Wageninnere zu schieben.
»Hey, was soll das!«, rief Peter und wollte seinem Freund zu Hilfe kommen. Doch plötzlich hatte der Mann eine Pistole in der Hand. »Rein mit euch ins Auto. Alle drei. Oder euch passiert etwas Schlimmes!«
Bob, der am weitesten von Justus entfernt stand, fiel nichts Besseres ein, als laut um Hilfe zu schreien. Doch es zeigte Wirkung. Die beiden Polizeiposten nahmen allmählich Notiz von der Sache. Neugierig schritten sie auf den kleinen Menschenauflauf zu, der sich inzwischen gebildet hatte. Justus nutzte die Chance und wand sich aus dem Auto.
»Mist!«, rief der Amerikaner. Er steckte die Pistole in seine Jacke und sprang in den Wagen. Mit quietschenden Reifen schoss das Fahrzeug auf die Straße, während der Amerikaner noch die Tür zuzog.
»Puh!« Die drei ??? sahen sich an. Es war alles so schnell gegangen, dass sie erst jetzt begriffen, welcher Gefahr sie entronnen waren: Sie sollten auf offener Straße entführt werden! Doch sie hatten keine Zeit, lange darüber nachzudenken. Die beiden ägyptischen Polizisten bahnten sich den Weg zu den drei ???. Ein Polizeiverhör konnten die drei Detektive jetzt gar nicht gebrauchen!
Sie duckten sich und drückten sich durch die Menge. Ein Taxi schoss herbei. Der Fahrer gestikulierte wild.
»Alaa Edine!«, rief Peter erleichtert und öffnete die Tür. Die drei ??? überlegten nicht lange. Sekunden später saßen sie auf ihren Plätzen und Alaa Edine gab Gas. Erst als sie ein paar Ecken weiter gefahren waren und Alaa sich sicher war, dass ihnen niemand folgte, drosselte er die Geschwindigkeit. »Americans haben Probleme?«, fragte er und blickte Justus durch den Rückspiegel an, der sich schweigend seinen Kopf rieb. Dort wuchs eine kräftige Beule heran, seitlich an der Stirn, direkt unter dem Haaransatz.
»Vertraut
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