SMS aus dem Grab
gefunden.«
»Aber ja.« Mr Abaza knotete langsam die Kordel auf, mit der die Schachtel zugeschnürt war. »Die wesentlichen durchaus. Dieser Skarabäus hier wurde zum Glück nicht gestohlen, sondern von einem Mitglied des Forscherteams, das das Grab entdeckt hat, zu uns gebracht. Ein Engländer, Sir Leonard, so hieß er.« Er sah auf und lachte. »Im Übrigen zeichnet sich dieses Fundstück durch eine Eigenheit aus. Ihr habt doch in eurem Buch bestimmt ein Foto dieses Skarabäus gesehen?«
»Ja«, log Justus, bevor jemand anderes etwas sagen konnte. »Leider war auf dem Bild nicht viel zu erkennen. Von welcher Eigenheit sprechen Sie?«
Mr Abaza hatte die Schnur inzwischen von der Schachtel entfernt und hob lächelnd den Deckel an.
Gefahr!
Neugierig beugten sich die drei ??? über die Öffnung. Zuoberst lagen einige Papiere und Briefe. Abaza legte sie zur Seite. Der Sakrabäus war in ein weiches Tuch gebettet. Er war nur etwa zehn Zentimeter groß. Mr Abaza nahm ihn aus der Schachtel und reichte ihn Bob, der ihm am nächsten saß. »Ihr dürft ihn ruhig in die Hand nehmen, wenn ihr vorsichtig seid.«
Bob nahm das Angebot mit einem bedächtigen Nicken an. Aus Sir Leonard Dempseys Geschichte wusste er, dass es auf die Prägung ankam, die auf der Rückseite eingelassen war. Langsam glitten seine Fingerkuppen über die Oberfläche. Als er die Rillen spürte, stieß er einen scheinbar überraschten Ruf aus. »Was ist das denn?«
»Oh!« Mr Abaza rückte seine Brille zurecht. »Du hast die Gravur entdeckt! Diese Eigenheit meinte ich! Nun, sie wurde vermutlich von der Person eingraviert, die das Grab geöffnet hat. Sie ist historisch vollkommen wertlos. Ja, schlimmer noch: Sie ist ein Makel für dieses Kunstwerk!«
Bob betrachtete sich die Gravur. Ihm war klar, dass Lord Dempsey sie dort angebracht hatte. Es war ein Symbol für eine Moschee, neben der Zeichen angebracht waren. Lächelnd gab er das Exemplar weiter an Justus, der sein Interesse an der Gravur möglichst zu verbergen suchte.
»Haben Sie von diesem Sir Leonard je wieder etwas gehört?«, fragte der Erste Detektiv wie beiläufig.
Mr Abaza schüttelte den Kopf. »Nein. Einige Monate später tauchte wie gesagt dieser Amerikaner auf, ein Mr Dalbello, wartet …« Er blätterte in den Papieren, die in der Schachtel gelegen hatten. »Da schaut! Frank Dalbello. Ein hartnäckiger Typ! Er gab vor, diesen Leonard … Sir Leonard, diesen Forscher, zu suchen. Leonard sei verschwunden und er sei auf seiner Spur. Deswegen wollte er sämtliche Unterlagen sehen, die ich von Sir Leonard hatte. Ich besaß aber keine. Irgendwann hat er das eingesehen und ich bin Mr Dalbello wieder losgeworden. Ich glaube, er war eigentlich nicht hinter Leonard, sondern hinter einem alten Schatz her. – Man sieht es an diesem irren Flackern in den Augen!« Peters Blick wurde starr und Mr Abaza lachte. »Nein, das war ein Scherz! Außerdem trug Mr Dalbello gerne eine Sonnebrille. Aber er erzählte etwas von einem Fluch. Doch warum interessiert euch das alles? Ihr seid nicht etwa doch auf der Spur eines solchen Schatzes?«
»Nein«, sagte Justus bestimmt. »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich würde jetzt ein Foto von dem Skarabäus aufnehmen, wenn Sie gestatten.«
»Aber natürlich.« Mr Abaza lächelte ihn an. »Normalerweise kostet so etwas Geld. Aber bei Schülern mache ich eine Ausnahme.«
»Danke!« Justus packte die Digitalkamera aus, die er durch die Eingangskontrollen geschmuggelt hatte. Er warf einen kurzen Blick auf Bob, der ihn gleich verstand und Mr Abaza durch ein paar belanglose Fragen ablenkte. So konnte dem Restaurator kaum auffallen, dass Justus vor allem die Gravur auf der Rückseite fotografierte.
Nach ein paar Fotos richtete sich Justus wieder auf und packte die Kamera zufrieden ein. Die Bilder waren im Kasten.
Dann bedankten sich die drei ??? bei Mr Abaza für die Hilfe.
Mr Abaza bat sie, ihm eine Kopie ihrer Schularbeit zu schicken. Bob versprach es. Dann fiel ihm noch etwas Wichtiges ein. »Hat sich eigentlich auch einmal ein gewisser Rubbish … äh, George Cooper bei Ihnen nach dem Skarabäus erkundigt?«
Mr Abaza brauchte nicht lange zu überlegen. »Nein. Das wüsste ich. Dieser Dalbello war der Einzige. Außer … einer Frau. Ja, da war mal eine Frau. Sie kam, glaube ich, später …«
»Eine Frau?« Justus zog die Stirn in Falten, um die Aufregung zu verbergen, die in ihm plötzlich hochgeschossen war. Die geheimnisvolle Frau, an die das Rätsel
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