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SMS aus dem Grab

SMS aus dem Grab

Titel: SMS aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Verkäufer nach.
    »Die Königin der Weisheit ist die Sphinx« , wiederholte Peter erregt. War denn der Mann schwer von Begriff? »Hören Sie doch! Die Königin der Weisheit ist die Sphinx . Das ist das Lösungswort! Sie müssen uns helfen!«
    »Ah ja, die Kammer … ich habe davon gehört … Einen Moment bitte!« Der Mann verbeugte sich schnell und verschwand wieder zwischen den Vorhängen.
    Während Layla und Peter warteten, wechselten sie mehrere ratlose Blicke. Von Justus und Bob war nichts mehr zu sehen. Erst nach ein paar Minuten bewegten sich wieder die Vorhänge und Peters Augen wurden groß. Eine Frau trat ein, ganz in einen schwarzen Umhang mit einer Kopfbedeckung gekleidet, die nichts als die Augen frei ließ. Selbst an den Händen trug sie feine schwarze Handschuhe. Peter wusste, dass viele islamische Frauen nur verschleiert in die Öffentlichkeit gingen – es war normal hier. Das Augenpaar blickte Peter so scharf an, dass Peter losstotterte: »Die Weisheit … die Königin der Weisheit ist die Sphinx – wir suchen die Kammer der Sphinx!«
    Die Augen der Frau schienen Peter zu prüfen. Dann drehte sich die Araberin langsam um, trat zwischen die Vorhänge und gab mit der Hand ein Zeichen, dass sie folgen sollten.
    »Justus fehlt!!«, rief Peter verzweifelt. Er konnte es nicht fassen. Wieso war die Botin, die sie zur Kammer der Weisheit bringen sollte, so schnell erschienen? Sie konnte doch unmöglich jahrelang auf diesen Augenblick hinter dem Vorhang gewartet haben! »Und Bob!!! Sollen wir etwa …?«
    Die Frau verschwand zwischen den Vorhängen, die fast lautlos ineinander fielen.
    Als Antwort schubste Layla ihn in den Durchgang. Fast froh darüber, dass ihm die Entscheidung abgenommen worden war, stolperte Peter vorwärts. Layla wollte das Rätsel jetzt lösen, das spürte er. Sie durchschritten eine Art Büro, das mit allerhand Kisten vollgestellt war. Die Frau schlüpfte durch eine weitere Tür und gab Peter ein Zeichen, ihr zu folgen. Sie drängten hinterher und fanden sich plötzlich in einem engen, dunklen Hof wieder, in dem ein einziges Auto geparkt war. Peter sah, wie die Frau die Hecktür des Kastenwagens öffnete und eine Geste machte, dass sie einsteigen sollten.
    »Layla«, murmelte Peter, »ich weiß nicht. Da sitzen wir in der Falle. Das Auto hat keine Fenster. Das kommt mir alles so seltsam vor! Und Justus und Bob sind nicht da …«
    Layla sah ihn ratlos an.
    »… andererseits, jetzt sind wir kurz davor, wenn wir zögern, wer weiß? Dieses Auto benutzen sie bestimmt nur deswegen, damit man selbst den Weg nicht findet, so eine Art Sicherheit, aber … Layla, ehrlich gesagt, mir ist ziemlich unheimlich. Um nicht zu sagen: Ich habe eine Höllenangst!«
    Die Araberin wiederholte ihre Geste, ungeduldiger.
    »Also gut!«, sagte Peter. Entschlossen tat er die wenigen Schritte auf das Auto zu. Seine Hand fuhr in die Hosentasche und ertastete den kleinen Knopf, den Justus ihm noch schnell zugesteckt hatte. Kurz bevor er in das Auto einstieg, stolperte er. Er hoffte, dass es unabsichtlich aussah. Mit der Hand stützte er sich an der Karosserie des Wagens ab. Auch wenn es nur ein Augenblick war, so reichte die Zeit, um den kleinen Peilsender auf der Unterseite des Blechs zu fixieren. Dann stieg Peter in den Wagen. Layla folgte ihm. Mit einem Ruck warf die Araberin die Tür zu und verschloss sie. Es war so dunkel, dass man die Hand vor Augen nicht sah. Nervös drückte sich Peter an Layla, die besänftigend ihren Arm um seinen Hals legte. Wenn das bloß kein Fehler gewesen war! Jetzt konnten sie nur noch hoffen, dass alles gut ging! Der Wagen wurde gestartet und setzte sich ruckelnd in Bewegung.

Die Kammer der Sphinx
    Sie waren lange unterwegs. Am Anfang ging die Fahrt durch die Stadt, das konnte Peter an den Geräuschen ausmachen, die zu ihnen hineindrangen. Dann wurde es ruhiger und das Auto stoppte nicht mehr so oft. Offenbar hatten sie Kairo verlassen. Sie bogen mehrfach ab und immer weniger andere Autos waren zu hören. Irgendwann vermutete Peter, dass sie in eine einsame Gegend gelangt sein mussten, wahrscheinlich in die Wüste. Längst war ihm von dem Geschaukel der Fahrt total übel geworden. Plötzlich stoppte der Wagen. Die Fahrertür ging und Peter spannte seine Muskeln an. Jetzt hieß es aufpassen. Von draußen drang ein seltsames Geräusch herein. »Es klingt wie ein Stahltor«, flüsterte Peter. »Ich kenne das. Schrottplatz Titus Jonas. Wie gerne wäre ich da jetzt …«
    Ihre

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