SMS aus dem Grab
aufgestanden waren und verlegen von einem Fuß auf den anderen traten. »Und ihr seid die Jungen aus Rocky Beach?«
Sie nickten.
»Ich hätte Layla nie nach Amerika fahren lassen dürfen«, sagte die Frau. »Ich hatte von Anfang an kein gutes Gefühl dabei.«
»Ich denke, das Schlimmste haben wir überstanden«, verkündete Peter zum Erstaunen seiner Kollegen. Sonst war das eher Justus’ Part. »Peter Shaw, angenehm.«
»Aisha. Laylas Mutter.«
Bob stellte sich vor, dann Justus. »Wir sollten hier langsam verschwinden«, setzte er hinzu. »Man weiß nicht, wann Dalbello wieder auftauchen wird.«
»Dalbello?«
»Ein Amerikaner. Der ebenfalls hinter der geheimen Rätselkammer her ist, wie es auch George war, mit dem Sie damals befreundet waren. Darum hat Dalbello Peter und Layla entführt. Zum Glück konnten wir beide wieder befreien. Zusammen mit Layla möchten wir das Rätsel der alten Geschichte lösen und vielleicht bekommen wir dabei etwas über Georges Vergangenheit heraus.«
»Layla hat es mir geschrieben, ja. Sie interessiert das. Mich nicht mehr. George ist damals einfach gegangen. Er wollte uns eine Menge Geld besorgen, damit wir in Ruhe leben konnten, doch das ist vollkommen fehlgeschlagen. George hat sich das Geld einfach bei der Bank genommen, es war irgendein schmutziges Geschäft. Und dann waren Geld und George plötzlich verschwunden. Nun ja. Zum Glück hat sich ein Kollege von George dann um uns gekümmert.«
Layla tippte etwas in ihr Gerät. »Wo ist Dick?«
»Dick? Bei der Arbeit, denke ich. Ich habe ihn nicht erreicht.« Auf die fragenden Blicke der drei ??? setzte sie hinzu: »Dick Vincent ist der ehemalige Kollege von George, er wurde mein neuer Freund. – Aber nun lasst uns gehen. Wir sollten die Polizei verständigen.«
»Damit würde ich noch ein wenig warten«, entgegnete Justus. »Ich denke, wir haben gute Chancen, den Fall zu lösen. Sie wollen doch bestimmt hören, was passiert ist!«
Laylas Mutter war einverstanden und nannte Alaa, der die ganze Zeit über bei seinem Taxi gewartet hatte, ein ruhiges Café. Dort redeten die drei ??? ihr endgültig aus, die Polizei zu rufen, die ihnen diese Geschichte ohnehin kaum glauben würde.
Layla nutzte die Gelegenheit, um mit einigen SMS mehr über den kleinen Laden, den sie suchen mussten, herauszufinden. Irgendwo im großen Basar sollte er liegen, damit konnte nur der Khan el-Khalili gemeint sein, der größte Basar Kairos, eine schier unübersichtliche Ansammlung von Gässchen und Läden. Nach der dritten SMS-Antwort blinzelte Layla den drei ??? verschwörerisch zu.
Justus verstand. »Wir sollten dann aufbrechen«, sagte er. »Es ist spät und wir haben noch etwas vor.«
Aisha rief dem Kellner ein paar arabische Worte zu. »Es war schön, euch kennen gelernt zu haben«, sagte sie dann zu den drei ???. »Und danke, dass ihr Layla helft! – Nein, ich lade euch selbstverständlich ein!« Justus steckte seinen Geldbeutel wieder zurück.
Gerade als Aisha ihr Portemonnaie aus der Handtasche nahm, wich der Kellner einem Gast aus und traf sie am Ellenbogen. Der Geldbeutel fiel zu Boden und blieb aufgeklappt liegen. Justus reagierte als Erster und hob ihn auf. Ein kleines Bild war herausgerutscht. Eine Sekunde lang starrte Justus das Foto an, dann hatte er sich wieder gefangen. »Ihr Freund Dick?«, sagte er und reichte Aisha Portemonnaie und Bild.
»Ja. Danke.«
Aisha bezahlte und die drei ??? und Layla verabschiedeten sich von ihr. Inzwischen war es Abend geworden.
Im großen Basar
Die Dunkelheit war schnell hereingebrochen. Alaa Edine kämpfte sich auf die rechte Fahrspur und ließ seinen Peugeot auf einem kleinen Platz hinter ein paar wartenden Taxis ausrollen. »Da wir sind«, sagte er und wies auf eine menschenbevölkerte lichterbunte Straße. »Dort gehen weiter und ihr seid im Khan el-Khalili. Soll ich warten auf euch?«
Justus zückte seinen Geldbeutel. »Alaa«, begann er, »wir wissen nicht genau, was in den nächsten Stunden auf uns zukommen wird. Deshalb möchte ich dir schon jetzt dein Geld geben.«
»Glauben Americans, Fluch der Sphinx euch töten?«, fragte Alaa. Seine Augenwinkel zuckten.
»Woher weißt du von dem Fluch?«, hob Justus an.
»Gelesen in Heft! Bei Sphinx man weiß nie. Gebt mir lieber jetzt Geld, ja!«
Justus schluckte. Alaa wusste mehr, als er dachte. Und er schien an den Fluch der Sphinx zu glauben. Aber Justus war sich sicher, dass das eine reine Spukgeschichte war, um die Grabjäger
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