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SMS aus dem Grab

SMS aus dem Grab

Titel: SMS aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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abzuschrecken. Ohne im Geringsten zu zittern, zählte er die für den Tag vereinbarte Summe ab. »Vielen Dank für deine Hilfe«, sagte der Erste Detektiv und drückte dem Fahrer die Scheine in die Hand, »aber bitte warte noch eine Stunde. Vielleicht brauchen wir dich doch noch, dann zahlen wir neu.«
    »Americans können kommen«, sagte Alaa und steckte sich das Geld unbesehen in die Hemdtasche, »Alaa wartet auch zwei Stunden. Dafür Geld reicht.« Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend stiegen die Jungen und Layla aus und verabschiedeten sich von dem Taxifahrer. Sie hofften, dass sie ihn wiedersehen würden, und winkten ihm kurz zu. Dann drehten sie sich um und gingen.
    Bereits nach wenigen Metern waren die Detektive und das Mädchen in den Trubel des Basars eingetaucht. Ein Lädchen nach dem anderen schloss sich zu einer endlosen bunten Kette von Einkaufsverlockungen zusammen. Eine schier überquellende Fülle von nachgebildeten Pyramiden, Statuen, Mitbringseln, allerlei Blendwerk, Wasserpfeifen, Klamotten, aber auch vielen kleinen Kostbarkeiten bot sich den Passanten an, und der Duft von Gewürzen mischte sich in der Luft mit dem Stimmengewirr der Händler, die die neugierigen Touristen um ihre Geschäfte angingen. Es war das Sehen, es war das Hören, es war das Riechen einer anderen Welt, des großen Basars von Kairo, und mit einer seltsamen Mischung aus Argwohn und Faszination irrten die drei ??? durch das Gewirr der Gassen, die ihnen bald jede Orientierung nahmen.
    Doch Layla kannte sich aus. Energisch drückte sie die Männer zur Seite, die vor den Läden den Touristen auflauerten, und bahnte den drei ??? den Weg. Sie bog in eine schmale Gasse ein, von der bald eine noch engere abzweigte, und noch eine. Immer mehr verloren sich die Leute, nur wenige Touristen wagten sich hierher. Peter war froh, dass sie zu viert waren. Alleine hätte er sich nicht so weit getraut. Hier und da standen ein paar Männer in kleinen Gruppen herum, ab und zu sprach sie jemand an. Doch unbeirrt lief Layla weiter. Peters Blick fiel auf die Auslagen der Geschäfte, die mit vermeintlich alten Antiquitäten lockten. Dann wurden Laylas Schritte langsamer. »Irgendwo hier muss es sein«, ließ sie vernehmen. Sie suchten Laden für Laden ab. Fast wären sie daran vorbeigelaufen. Der Laden war nur so breit wie die Tür, die in ihn hineinführte. Ganz zart eingemeißelt in den Quader, der quer über der Tür eingesetzt war, sah Bob die arabischen Zeichen für Königin , die er an der Moschee abgezeichnet hatte. Sie waren am nächsten Ziel! Jetzt endlich würden sie den Weg zur Kammer erfahren!
    Mit Peter vorneweg zwängten sie sich durch die schmale Tür. Auch dies war ein Antiquitätenladen. Die drei ??? hatten fast den Eindruck, in ein kleines Museum eingetreten zu sein. Nach hinten hinein verbreiterte sich der Schlauch zu einem ansehnlichen Verkaufsraum. Neben einem körpergroßen Spiegel hingen zwei schwere Vorhänge, zwischen denen ein Mann heraustrat. Er sagte etwas auf Arabisch zu ihnen. Während er noch sprach, nahm Justus eine Bewegung im Spiegel wahr. »Dalbello!«, rief er aus und drehte sich um. Durch das Fenster, das in die Tür eingelassen war, war zwar niemand zu sehen. Doch Justus war sich sicher, genau dort vor wenigen Sekunden den Amerikaner erkannt zu haben. Aufgeregt zog er Bob, der ihm am nächsten stand, am Arm. »Komm! Wir müssen Dalbello ablenken! Er ist uns auf der Spur! – Versuche es, Peter! So schnell werden sie den Boten nicht beischaffen können! – Warte!« Justus drückte Peter die rote Umhängetasche in die Hand und steckte ihm etwas in die Hosentasche. »Deine Lebensversicherung, Zweiter …«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, preschten Justus und Bob hinaus. Peter brauchte einen Moment, bis er sich von der Überraschung erholt hatte. Layla hatte sich wieder dem Verkäufer zugewandt und tippte etwas in ihr Talky. Es war auf Arabisch. Die Miene des Mannes erhellte sich und er sah seinen Gast an: »Sie sind Amerikaner?«, sagte er in gebrochenem Englisch.
    Peter nickte. »Wir suchen eine bestimmte Antiquität. Ein ganz besonderes Stück!« Jetzt kam es auf die richtige Formulierung an und Peter betonte die Silben so langsam, dass der Mann ihn gut verstehen konnte. »Wir suchen die Kammer der Weisheit. Die Königin der Weisheit ist die Sphinx! «
    Der Mann verzog keine Miene.
    Layla tippte die Worte auf Arabisch in ihr Talky.
    Ein leichtes Flackern in den Augen. »Wie bitte?«, fragte der

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