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Sniper

Sniper

Titel: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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Birds. Das sind sehr kleine, schnelle Aufklärungs- und Angriffshubschrauber, die für Spezialeinsätze entwickelt worden sind. Unsere Version hatte im Innenraum Bänke an den Seiten angebracht; drei SEALs hatten pro Bank Platz.
    Ich fand sie toll.
    Ich hatte zwar Todesangst, wenn es darum ging, in das verdammte Ding einzusteigen. Aber sobald der Pilot abhob und wir in der Luft waren, war ich begeistert. Es war ein enormer Adrenalinstoß, weil man so tief und schnell fliegt. Es war irre. Die Geschwindigkeit des Hubschraubers fixiert dich auf deinem Sitz; du spürst nicht den leisesten Windstoß.
    Und zum Teufel – wenn man aus dieser Höhe abstürzt, spürt man sowieso nichts mehr.
    Die Piloten, die diese Hubschrauber fliegen, gehören zu den besten der Welt. Sie waren allesamt Mitglieder der 160. SOAR – einer auf Lufteinsätze spezialisierten Sondereinheit, die handverlesen war, um mit anderen SEK-Einheiten zusammenzuarbeiten. Da besteht ein merklicher Unterschied.
    Wenn ein »normaler« Pilot am Steuerknüppel sitzt und man sich während des Flugs abseilt, ist man oft zu hoch in der Luft und das Seil reicht nicht ganz bis zur Erde. Zu diesem Zeitpunkt ist es zu spät, irgendetwas daran zu ändern, sodass die Landung dann oft recht schmerzhaft wird. Viele Piloten haben auch Probleme damit, an Ort und Stelle zu schweben – bzw. den Hubschrauber ruhig zu halten, bis man den Boden sicher erreicht.
    Bei den Jungs von der SOAR gab es diese Probleme nicht. Richtiger Ort, richtige Höhe, gleich beim ersten Versuch, jedes Mal. Das Seil fällt genau da zu Boden, wo es hingehört.
    Marcus
    Der 4. Juli 2005 war ein schöner Tag in Kalifornien: strahlender Sonnenschein, nicht eine Wolke am Himmel. Ich besuchte mit meiner Frau und meinem Sohn einen Freund, der in den Hügeln vor den Toren der Stadt wohnte. Wir breiteten dort eine Decke aus und setzten uns vor das Heck meines GMC Yukon, um das Feuerwerk zu bestaunen, das von einem im Tal gelegenen Indianerreservat aus gezündet wurde. Es war ein perfekter Ort – wir konnten zusehen, wie das Feuerwerk auf uns herunterregnete, und der Effekt war beeindruckend.
    Ich habe den Unabhängigkeitstag schon immer gerne begangen. Ich mag die Symbolik, die Bedeutung des Tages und natürlich auch das Feuerwerk und die obligatorische Grillfeier. Es ist einfach ein schöner Anlass.
    Aber an jenem Tag lehnte ich mich zurück, beobachtete die roten, weißen und blauen Lichter am Himmel und wurde plötzlich von einer großen Traurigkeit übermannt. Ich fiel regelrecht in ein tiefes, schwarzes Loch.
    »Das nervt«, sagte ich, als das Feuerwerk losging.
    Das Lichtspektakel selbst war es nicht, das mich störte. Mir war nur klar geworden, dass ich womöglich meinen Freund Marcus Luttrell niemals wieder sehen würde. Es machte mich wütend, ihm nicht helfen zu können, während er mit Gott weiß was für Problemen zu kämpfen hatte.
    Einige Tage zuvor hatten wir erfahren, dass er als vermisst galt. Ich hatte über 1000 Ecken gehört, dass die drei Männer, mit denen er unterwegs war, nach einem Überfall in Afghanistan tot aufgefunden worden waren. Sie waren von Hunderten von Talibankämpfern umzingelt gewesen und hatten sich heldenhaft gewehrt. Weitere 16 Männer einer Rettungsmannschaft kamen ums Leben, als der Chinook, in dem sie flogen, abgeschossen wurde. (Sie können und sollten die Einzelheiten in Marcus’ Buch Lone Survivor nachlesen.)
    Zu jenem Zeitpunkt schien es unwahrscheinlich und abwegig, einen Freund im Krieg zu verlieren, wenngleich die Vorstellung nicht mehr unmöglich war. Das klingt vielleicht seltsam, wenn man bedenkt, was ich bereits alles durchgemacht hatte, aber zu jenem Zeitpunkt waren wir noch sehr zuversichtlich. Überheblich vielleicht. Solange alles gut läuft, gelangt man eben irgendwann einmal zu der Überzeugung, man sei ein so überlegener Kämpfer, dass einem gar nichts passieren kann.
    Unser gesamter Zug hatte den Krieg bisher ohne ernsthafte Verletzungen überstanden. In mancherlei Hinsicht schien unser Training manchmal sogar gefährlicher zu sein.
    Bei Übungseinsätzen hatte es immer wieder Unfälle gegeben. Vor nicht allzu langer Zeit durchsuchten wir abermals Schiffe, als einer unserer Kameraden aus dem Zug beim Klettern abstürzte. Er fiel auf zwei andere Soldaten, die noch im Boot saßen. Alle drei mussten ins Krankenhaus; einer der Männer, auf die er gefallen war, hatte sich dabei das Genick gebrochen.
    Wir verdrängen die Gefahren unseres Berufes so

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