Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Snow Angel

Snow Angel

Titel: Snow Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
Vom Netzwerk:
ich. Wer ist der Dritte gewesen?“ 
    „Antonio!“ 
    „Ach guck, der Obersuper-Mädchenschwarm“, sagt Jenny grinsend. „Der also auch! Du hast heute Mittag mit deinem Simon-Glanz aber auch alles in den Schatten gestellt. Komm, den frischen wir jetzt wieder auf und gehen uns amüsieren! Du musst erst mal auf andere Gedanken kommen. Sonst gehst du mir ja ein wie ein Primelpott.“ 
    „Ach nö, ich hab gar keine Lust.“ 
    „Nöl hier nicht rum, Nina, lass lieber deinen Kleiderschrank sehen. In deinem schlabberigen Jogginganzug nehme ich dich nämlich nicht mit.“
    Nina wirft sich bäuchlings auf ihr Bett und sieht zu, wie die Freundin den Schrank durchstöbert. Besonderes Interesse, das Haus heute zu verlassen, hat sie nicht. Je weiter der Tag ereignislos fortgeschritten war, desto schlechter ist ihre Stimmung geworden. Mehr und mehr war sie ins Grübeln gekommen, hatte überlegt, ob sie sich nicht doch hoffnungslos verrannt hat. Der Förster kennt ihn, so viel ist sicher. Und der hat sie nach Hause gebracht. Wenn Simon also ein Interesse an ihr hätte, IRGENDEIN Interesse an ihr hätte, wäre es ja ein Leichtes für ihn gewesen, sich ihre Adresse zu besorgen. Und wenn er ihre Adresse hat, hätte er kommen können. Oder wenigstens anrufen müssen. Seit sie zu Hause ist, hat sie das Telefon keine Sekunde lang aus den Augen gelassen. Doch außer einem Anruf ihrer Eltern hatte sich nichts, absolut nichts getan.
    Jenny sieht sie etwas besorgt von der Seite an. Sie hat sich mit einem Stapel herausgesuchter Klamotten zu ihr aufs Bett gesetzt und streicht ihr die Haare aus dem Gesicht. „So schlimm?“ 
    „Ja, so schlimm! Und noch schlimmer!“, seufzt Nina tief. 
    „Pass auf, Süße! Wir gehen heute Abend aus und versuchen, ob wir dich nicht doch noch aus dem tiefen Tal der Tränen herausbekommen. Wenn er sich morgen immer noch nicht gemeldet hat, bleibt immer noch die Möglichkeit, ihm auf die Bude zu rücken.“ 
    „Vergiss es! Das will ich ganz bestimmt nicht. Entweder er findet mich oder es war eben ein Satz mit X. Wenn er wollte, könnte er. Wenn er es nicht tut, will er mich nicht. Dann laufe ich ihm bestimmt nicht hinterher.“ 
    „Was hast du doch vorhin gleich erzählt? Antonio wartet auf dich im Paco's?“, ergreift Jenny die Chance, Ninas Entschlossenheit eine neue Wendung abzugewinnen. „Andere Mütter haben schließlich auch noch schöne Söhne.“ 
    „Du bist unmöglich!“, schimpft Nina. „Verdammt, ich bin verliebt! In Simon! Da soll ich mich dann deiner Meinung nach einfach so mir nichts, dir nichts mal eben umentscheiden?“ 
    „So habe ich das doch nicht gemeint! Ach komm, du weißt doch: Wenn man eigentlich gar keine Lust hat, wird der Abend besonders gut. Los, ich lade dich ein.“ 
    „Na schön“, stöhnt Nina und erhebt sich langsam. „Was soll ich anziehen, Mama?“ 
    „Na siehste! So gefällst du mir schon viel besser.“ 
    Einen Einwand hat Nina noch. „Hat der Laden heute überhaupt auf? Es ist Montag.“ 
    „Er hat auf. Weißt du doch. In der Touristensaison gibt es keine Ruhetage“, sagt Jenny zwinkernd. Sie reicht ihr ein tiefschwarzes kurzes Schlauchkleid aus weichem Stretchmaterial. „Dieses!“ 
    „Du legst es aber wirklich drauf an“, schmunzelt Nina. „Muss es ausgerechnet heute so sexy sein?“ 
    „Gerade heute!“ 
    In dem Kleid kommen Ninas lange Beine in der blickdichten hauchdünnen Strumpfhose besonders gut zur Geltung. Es ist vollkommen schlicht, langärmelig, liegt eng an und umschmeichelt ihre Rundungen mit ein paar figurbetonend angeordneten Raffungen. Von vorne betrachtet wirkt das Kleid mit seinem kleinen Stehkragen beinahe zugeknöpft. Allerdings hat es einen überraschend tiefen Rückenausschnitt. 
    Dazu reicht ihr Jenny ein Paar hochhackige Wildlederstiefeletten. 
    „Los, komm, Haare machen und Farbe ins bleiche Antlitz“, kommandiert sie grinsend. „Ab ins Bad.“ 
    Eine halbe Stunde später schiebt Jenny sie vor den großen Spiegel im Flur. 
    „Wow! Gut, du bist eingestellt. Ich nehm dich als Zofe“, klingt Nina jetzt schon deutlich lockerer. Sie kreischt albern, als Jenny sie noch mit einem kräftigen Schwapp ihres geliebten „Miss Dior“ übergießt. 
     
     

    Die Tapas–und Tequilabar ist leicht zu Fuß zu erreichen. Seit das Paco's vor einem halben Jahr aufgemacht hat, ist es zum beliebtesten Treffpunkt aller Twens in der Stadt geworden. Die Mischung aus Snackbar und Discothek ist ausgesprochen gut

Weitere Kostenlose Bücher