Snow Angel
Höhepunkt treiben wird, lässt er sie ganz nonchalant kurz vor dem Gipfel stecken und beginnt ein neues Spiel. Er hält sie in einem Zustand, der ihr völlig fremd ist, aber es gelingt ihr einfach nicht, ihren Kopf so weit abzuschalten, dass sie ihm zuvorkommen kann.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, antwortet er ihr auf genau die Frage, die sie sich gestellt hat.
„Schalte mal dein Hirn aus, Nina. Das brauchst du jetzt nicht. Ich weiß ja nicht, welche Arten von Liebesspielen du bisher kennen gelernt hast, aber ich habe da so meine eigenen Ideen. Fühl einfach mal nur. Ich bin sicher, du wirst bald spielsüchtig.
Oh, verdammt, er hat recht. Und er kann mir in den Kopf gucken. Wenn ich das hier mit dem vergleiche, was mir bisher passiert ist, habe ich definitiv vor ihm noch nie Sex gehabt. Vielleicht übe ich nächstes Mal lieber wieder mit Alkohol vorneweg.
„Heute wird nicht vorher gesoffen! Wir versuchen es jetzt mit einem neuen Rauschmittel.“
Das kann nicht wahr sein! Nicht mal mehr meine Gedanken gehören mir allein.
Nina versucht es, konzentriert sich nur noch auf das, was er tut. Mit geschlossenen Augen spürt sie jeder Berührung nach, mit winzigen Bewegungen zeigt sie ihm den Weg, den sie sich für seine Hände auf ihrem Körper wünscht. Er nimmt manchen ihrer Wegweiser auf, gibt ihr, was sie ersehnt, und tut im nächsten Augenblick wieder völlig Überraschendes. Nina schwebt in einem vollkommen erotisierten Zustand auf einer Wolke, die sie durch absolut unbekannte Gefilde trägt. Und sie schließlich ankommen lässt an einem Ort, den sie nie zuvor gesehen hat. Er hat den Zeitpunkt bestimmt, dreht sie zu sich um und hält sie fest, als sie in nicht enden wollenden Wellen zu zucken beginnt, sich an ihm festkrallt und ihre Lust herausschreit.
„Bist du wieder da?“, fragt er sie zärtlich, als sie langsam zu sich kommt. Sie sieht ihn mit einem Blick an, der ihm offenbart, wie gut es ihm gelungen ist, sie in seine ganz speziell für sie hergerichtete Spielhölle zu entführen, die ihr eine paradiesische Erfahrung beschert hat. Bar jeder Scham und jeden Vorbehaltes ist der Ausdruck in ihren Augen. Es ist genau der Zustand, in dem er sie haben will, als er sie aus der Wanne holt, abtrocknet und ins Bett bringt. Mit einem tiefen Seufzer empfängt sie ihn und folgt ihm ein zweites Mal auf einem gemeinsamen Weg.
24. Kapitel
„Blutgruppe Null Negativ. Definitiv menschliches Blut. Am Ärmel, an den Außentaschen und am unteren Rand der Jacke! Und nicht sein eigenes“, informiert Cornelia den Kollegen Schürle.
„Woher weißt du?“
„Glaubst du, ich habe ihm nur aus purer Freundlichkeit ein Tässchen Kaffee angeboten? Unauffällig und schnell. Man weiß ja nie, wofür man es braucht, nicht? Außerdem habe ich bei der Oberlaborratte einen Stein im Brett.“
„Das ist mir nicht entgangen! Der zieht ja derartige Schleimspuren hinter sich her, da muss man aufpassen, nicht auszurutschen“, nickt Frederic grinsend und schüttelt sich.
„Lass ihn doch! Kann man immer mal brauchen. Der DNA-Abgleich dauert übrigens noch drei Tage.“ Cornelia sieht Frederic nachdenklich an. „Nun sitzen wir hier mit unserer Weisheit. Wir müssen uns überlegen, wie wir vorgehen wollen, und zwar avanti.“
„Was sagt der Staatsanwalt?“
„Neue Vernehmung. Gefahr im Verzug, sagt er.“
„Super! Wir haben keine eindeutigen Beweise. Wenn der Alte sich nicht mit Händen und Füßen gegen einen Pflichtverteidiger gewehrt hätte, hätten wir damit nicht die Spur einer Chance.“
„Er hat sich aber nun mal mit Händen und Füßen gewehrt“, gibt Cornelia zu bedenken, „und damit haben wir sehr wohl eine Chance. Wie genau oder ungenau unsere Ermittlungsergebnisse nun sind, müssen wir ihm ja nicht sofort auf die Nase binden. Wenn ich mir vorstelle, dass unter Umständen ein Menschenleben in Gefahr ist, mache ich mir eigentlich keine allzu großen Gedanken um das Wohlbefinden von Onkel Westphal. Du?“
„Nö!“, grinst Frederic. „Lass es uns angehen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, denke ich. Ach, by the way: Gibt es schon was von den Ballistikern?“
„Die waren mit den Tests noch nicht ganz durch. Die ersten Schussproben sollen aber vielversprechend gewesen sein. Es ist durchaus möglich, dass die sich gleich melden. Ich lasse Westphal holen.“
Der Alte sieht nicht gut aus. Offenbar macht ihm der Alkoholentzug schwer zu schaffen.
„Aus
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