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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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wollten, mußten durch Metalldetektoren gehen, mußten sich abtasten lassen. Dann standen sie bis Alaska unter bewaffneter Bewachung.
    Nun, die strengen Orthos hatten einen Typ namens Raven...«
    Â»Ich kenne ihn.«
    Â»Nun, Raven kam an Bord des Unterseeboots.«
    Â»Mein Gott.«
    Â»Er kam irgendwie zur sibirischen Küste-wahrscheinlich mit seinem Scheißkajak rübergesurft.«

    Â»Gesurft?«
    Â»So verkehren die Aleuten zwischen den Inseln.«
    Â»Raven ist ein Aleut?«
    Â»Ja. Ein Walfänger. Wissen Sie, was ein Aleut ist?«
    Â»Ja. Mein Dad kannte einen in Japan«, sagt Hiro. Einige alte Geschichten aus dem Kriegsgefangenenlager regen sich in Hiros Gedächtnis und drängen aus den tiefsten Speichern nach oben.
    Â»Die Aleuten paddeln einfach mit ihren Kajaks hinaus und warten auf eine Welle. Sie können einem Dampfschiff davonfahren, wissen Sie.«
    Â»Das wußte ich nicht.«
    Â»Wie auch immer, Raven ging in eines der Flüchtilager und gab sich als sibirischer Stammesangehöriger aus. Manche dieser Sibirer kann man kaum von unseren Indianern unterscheiden. Die Orthos hatten offenbar einige Verbündete in dem Lager, die Raven an den Anfang der Schlange schubsten, damit er an Bord des U-Boots kam.«
    Â»Aber Sie sagten etwas von einem Metalldetektor.«
    Â»Hat nichts genutzt. Er verwendet Glasdolche. Die bricht er aus Spiegelglas heraus. Die schärfste Klinge im Universum, wissen Sie.«
    Â»Das wußte ich auch nicht.«
    Â»Ja. Die Schneide ist nur ein Molekül breit. Ärzte benutzen sie für chirurgische Eingriffe – sie können die Hornhaut durchschneiden, ohne eine Narbe zu hinterlassen. Es gibt Indianer, die verdienen sich damit ihren Lebensunterhalt, wissen Sie. Mit dem Schnitzen von Augenskalpellen.«
    Â»Nun, man lernt jeden Tag etwas Neues dazu. Ich schätze, so ein Messer wäre scharf genug, daß es eine kugelsichere Weste durchschneiden könnte«, sagt Hiro.
    Chuck Wrightson zuckt mit den Achseln. »Ich habe den Überblick verloren, wie viele Menschen mit kugelsicheren Westen Raven abgemurkst hat.«
    Hiro sagt: »Ich dachte mir, er müßte eine Art High Tech Lasermesser oder so was bei sich tragen.«
    Â»Falsch gedacht. Glasdolch. Einen hatte er an Bord des Unterseeboots.
Entweder hat er ihn mit an Bord geschmuggelt, oder er fand eine Glasscheibe an Bord und hat ihn selbst zugespitzt.«
    Â»Und?«
    Chuck bekommt wieder seinen Tausend-Meter-Blick und trinkt noch einen Schluck Bier. »Wissen Sie, an Bord eines Unterseeboots kann man nichts abfließen lassen. Die Überlebenden behaupteten, das Blut habe kniehoch in dem ganzen Boot gestanden. Raven hat einfach alle umgebracht. Alle außer den Orthos, einer Notmannschaft und ein paar anderen Flüchtis, die sich in kleinen Kabinen überall im Schiff verbarrikadieren konnten. Die Überlebenden sagen«, sagt Chuck und trinkt noch einen Schluck, »daß es eine heiße Nacht war.«
    Â»Und er hat sie gezwungen, den Orthos das Unterseeboot direkt in die Arme zu steuern.«
    Â»Zu ihrem Ankerplatz vor Kodiak«, sagt Chuck. »Die Orthos waren bereit. Sie hatten eine Mannschaft aus Ex-Matrosen zusammengestellt, die früher an Bord von Atom-U-Booten gearbeitet hatten – Röntgens nennt man die -, und die kamen und übernahmen das U-Boot. Was uns betrifft, wir hatten keine Ahnung, daß das alles passiert war. Bis einer dieser gottverdammten Sprengköpfe mitten in unserem Vorgarten auftauchte.«
    Chuck schaut über Hiros Kopf hinweg und bemerkt jemanden. Hiro spürt ein leichtes Klopfen auf der Schulter. »Pardon, Sir«, sagt ein Mann. »Dürfte ich Sie einen Augenblick unterbrechen?«

40
    Hiro dreht sich um. Vor ihm steht ein großer, feister Weißer mit lockigem, pomadisiertem rotem Haar und einem Bart. Er hat eine Baseballmütze auf dem Kopf sitzen, weit zurückgeschoben, damit man die folgenden Worte lesen kann, die ihm in Großbuchstaben auf die Stirn tätowiert worden sind:
    Hiro sieht das alles über den gekrümmten Horizont des flanellbekleideten Bauchs des Mannes.
    Â»Was ist?« sagt Hiro.
    Â»Nun, Sir, es tut mir leid, daß ich Ihre Unterhaltung mit diesem Gentleman stören muß. Aber meine Freunde und ich haben uns gefragt, sind Sie ein fauler, arbeitsscheuer, wassermelonenfressender, schwarzärschiger Nigger oder ein heimtückisches, geschlechtskrankes

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