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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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tremens und so weiter. Aber ich wurde in der Nähe einer russisch-orthodoxen Kirche an Land gespült, und die haben mich gefunden, aufgenommen und wiederhergestellt. Und da wurde mir klar, daß mich der westliche, amerikanische Lebensstil fast umgebracht hätte.«

    Jetzt kommt die Predigt.
    Â»Und mir wurde klar, daß wir nur durch den Glauben leben, ein einfaches Leben führen müssen. Kein Fusel. Kein Fernsehen. Nichts dergleichen.«
    Â»Und was machen wir dann hier?«
    Er zuckt mit den Achseln. »Das ist ein Beispiel für die schlimmen Plätze, wo ich früher rumhing. Aber wenn man auf dem Floß was Anständiges zu essen haben will, muß man hierherkommen.«
    Ein Kellner nähert sich dem Tisch. Seine Augen sind groß, seine Bewegungen zaghaft. Er kommt nicht wegen einer Bestellung, er überbringt schlechte Nachrichten.
    Â»Sir, Sie werden am Funkgerät verlangt. Es tut mir leid.«
    Â»Wer ist dran?« sagt Raven.
    Der Kellner sieht sich um, als könnte er den Namen in der Öffentlichkeit nicht einmal aussprechen. »Es ist sehr wichtig«, sagt er.
    Raven stößt einen gewaltigen Seufzer aus, schnappt sich das letzte Stück Fisch und steckt es in den Mund. Er steht auf und gibt Y. T. einen Kuß auf die Wange, bevor sie reagieren kann. »Liebling, ich muß einen Job erledigen oder so was. Warte einfach hier auf mich, okay?«
    Â»Hier?«
    Â»Niemand wird dir was tun«, sagt Raven ebensosehr zu dem Kellner wie zu Y. T.

51
    Aus einer Entfernung von wenigen Meilen sieht das Floß beunruhigend fröhlich aus. Ein Dutzend Suchscheinwerfer sind auf der hochgetürmten Struktur der Enterprise befestigt und strahlen die Wolkendecke an wie bei einer Hollywood-Premiere. Aus der Nähe freilich sieht es nicht mehr so hell und strahlend aus. Aus dem breiten dichten Filz der kleineren Boote strahlt eine Wolke trüben gelben Lichts, das den Kontrast verdirbt.

    Ein paar Stellen des Floßes brennen. Keine netten, fröhlichen Freudenfeuer, sondern hohe, züngelnde Flammen, aus denen schwarzer Rauch quillt wie bei einer großen Menge Benzin.
    Â»Vielleicht Bandenkriege«, theoretisiert Eliot.
    Â»Energiequelle«, vermutet Hiro.
    Â»Unterhaltung«, sagt Fischauge. »Sie haben kein Kabelfernsehen auf dem Scheißfloß.«
    Bevor sie wirklich in die Hölle hinabsteigen, schraubt Eliot den Deckel vom Treibstofftank, hält den Meßstab hinein und überprüft den Spritvorrat. Er sagt nichts, sieht aber nicht besonders glücklich aus.
    Â»Alle Lichter aus«, sagt Eliot, als sie scheinbar noch meilenweit entfernt sind. »Vergeßt nicht, wir sind schon von mehreren hundert, wenn nicht gar tausend Menschen gesichtet worden, die hungrig und bewaffnet sind.«
    Vic geht bereits um das Boot herum und löscht die Lichter mit dem simplen Hilfsmittel eines Hammers. Fischauge steht nur da und lauscht Eliot plötzlich respektvoll. Eliot fährt fort. »Zieht die orangefarbenen Kleidungsstücke aus, auch wenn es bedeutet, daß wir frieren. Von jetzt an legen wir uns auf das Deck, zeigen uns so wenig wie möglich und reden nicht miteinander, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist. Vic, Sie bleiben mit Ihrem Gewehr mittschiffs und warten, ob uns jemand mit einem Suchscheinwerfer anstrahlt. Falls uns ein Scheinwerfer anstrahlt, egal aus welcher Richtung, schießen Sie ihn aus. Das heißt auch Taschenlampen von kleinen Booten. Hiro, Ihre Aufgabe ist Deckpatrouille. Sie behalten die Stellen im Auge, wo ein Schwimmer an Bord klettern könnte, und wenn einer kommt, schlagen Sie ihm die Arme ab. Halten Sie auch nach jeder Form von Enterhaken oder so Ausschau. Fischauge, wenn ein schwimmender Gegenstand näher als dreißig Meter an uns herankommt, versenken Sie ihn.
    Wenn Sie Leute vom Floß mit Antennen auf den Köpfen sehen, versuchen Sie, die zuerst zu erschießen, weil die miteinander reden können.«
    Â»Antennen auf den Köpfen?« sagt Hiro.

    Â»Ja. Floßlamettas«, sagt Eliot.
    Â»Wer sind sie?«
    Â»Scheiße, woher soll ich das wissen? Ich hab’ sie nur ein paarmal aus der Ferne gesehen. Wie auch immer, ich steuere uns direkt auf das Zentrum zu, und wenn wir nahe genug sind, drehe ich an Steuerbord bei, fahre gegen den Uhrzeigersinn um das Floß herum und suche jemanden, der bereit ist, uns Treibstoff zu verkaufen. Sollte es zum Schlimmsten kommen und wir auf dem

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