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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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Millionen geschliffenen Facetten ihrer Glasspitze brechen das Licht und verleihen ihr das Aussehen eines Meteors. Sie trifft Fischauge am Rücken, dringt mühelos durch den Stoff der kugelsicheren Weste, die er unter den Anzug trägt, und tritt auf der anderen Seite des Körpers wieder aus. Die Wucht des Aufpralls reißt Fischauge in die Luft und wirft ihn vom Boot; als er mit dem Gesicht nach unten im Wasser landet, ist er bereits tot.
    Anmerkung im Geiste: Ravens Waffen sind mit Radar nicht zu erkennen.
    Hiro sieht in Ravens Richtung, aber der ist bereits fort. Zwei weitere Schleimscheißer klettern etwa drei Meter von Hiro entfernt nebeneinander über die Reling, aber einen Augenblick sind sie von den Flammen geblendet. Hiro zieht seine Neuner, zielt in ihre Richtung und drückt so lange ab, bis beide wieder ins Wasser gefallen sind. Er ist nicht sicher, wieviel Schuß er noch in der Waffe hat.
    Ein röchelndes, zischendes Geräusch ertönt, und das Flackern der Flammen wird dunkler. Eliot hat einen Feuerlöscher darauf gerichtet.

    Die Jacht zuckt unter Hiros Füßen, und er landet mit Gesicht und Schultern auf dem Deck. Als er wieder aufsteht, wird ihm klar, daß sie gerade etwas Großes gerammt haben oder von etwas Großem gerammt worden sind. Platschende Geräusche ertönen; Füße laufen über das Deck. Hiro hört zwei Füße in seiner Nähe, läßt das Wakizashi fallen, zieht das Katana, wirbelt gleichzeitig herum und schlägt jemandem das Schwert in den Unterleib. Derweil ziehen sie ihm ein langes Messer am Rücken hinunter, aber das dringt nicht in den Stoff ein und tut nur ein bißchen weh. Sein Katana läßt sich leicht wieder herausziehen, und das ist reines Glück, weil er vergessen hat, den Schlag abzubremsen, es hätte steckenbleiben können. Er wirbelt wieder herum und pariert instinktiv einen Messerstich, hebt das Katana und läßt es auf die Schädeldecke heruntersausen. Diesmal macht er es richtig und tötet den Angreifer, ohne daß das Schwert stekkenbleibt. Jetzt drängen sich auf beiden Seiten von ihm Schleimscheißer. Hiro entscheidet sich für eine Richtung und enthauptet einen von ihnen. Dann dreht er sich um. Ein anderer Schleimscheißer kommt mit einer dornenbewehrten Keule über das schwankende Deck auf ihn zugerannt, aber im Gegensatz zu Hiro kann er das Gleichgewicht nicht halten. Hiro tänzelt ihm entgegen und spießt ihn mit dem Katana auf.
    Ein anderer Schleimscheißer verfolgt das alles fassungslos vom Bug aus. Hiro schießt auf ihn, und er bricht auf dem Deck zusammen. Zwei weitere Schleimscheißer springen freiwillig von Bord.
    Die Jacht ist in ein Spinnennetz von beschissenen alten Seilen und Frachtnetzen gehüllt, die als Falle für arme Trottel wie sie auf dem Wasser ausgebreitet waren. Der Motor der Jacht kämpft noch mühsam, aber die Schiffsschraube dreht sich nicht mehr; etwas hat sich um den Schaft gewickelt.
    Von Raven ist nichts mehr zu sehen. Vielleicht hatte er nur den Auftrag, Fischauge zu töten. Vielleicht wollte er nicht in das Spinnennetz geraten. Vielleicht hat er sich gedacht, daß die Schleimscheißer den Rest erledigen, wenn er Reason erst einmal ausgeschaltet hat.

    Eliot ist nicht mehr an den Kontrollinstrumenten. Er ist nicht einmal mehr auf der Jacht. Hiro ruft seinen Namen, bekommt aber keine Antwort. Nicht einmal ein Zappeln im Wasser. Als letztes hatte er sich mit dem Feuerlöscher über den Rand gebeugt und die Flammen des Molotowcocktails gelöscht; als sie ruckartig zum Stillstand kamen, muß er über Bord gefallen sein.
    Sie sind viel näher an der Enterprise, als er je für möglich gehalten hätte. Im Verlauf des Kampfes haben sie eine gewaltige Strecke zurückgelegt und sind näher rangekommen, als sie sollten. Tatsächlich ist Hiro momentan auf allen Seiten vom Floß umgeben. Die brennenden Überreste der molotowcocktailtransportierenden Schnellboote, die sich in dem Netz ringsum verfangen haben, liefern eine trübe Beleuchtung.
    Hiro glaubt nicht, daß es klug wäre, die Jacht ins offene Gewässer zurückzusteuern. Da draußen herrscht ein zu brutaler Wettbewerb. Er geht nach vorne. Der Koffer, der als Energiequelle und Munitionsmülltonne von Reason fungiert, steht offen auf dem Deck neben ihm; auf dem Farbmonitor steht: Tut mir leid, ein fataler Systemfehler ist aufgetreten. Bitte

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