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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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Ahnung. Bruce Lees Skipper hätte es wahrscheinlich gewußt, aber der ist wie alle anderen püriert worden.«
    Â»Sie haben recht«, sagt Fischauge, »ich hätte wirklich auf >quirlen< oder >filetieren< stellen sollen.«
    Â»Das Floß bleibt normalerweise mindestens hundert Meilen vom Ufer entfernt«, sagt Hiro, »um die Gefahr eines Auflaufens zu verringern.«
    Â»Wie sieht es mit unserem Treibstoff aus?«
    Â»Ich hab’ den Tank kontrolliert«, sagt Eliot, »und um ehrlich zu sein, es sieht nicht so gut aus.«
    Â»Was soll das heißen, nicht so gut?«
    Â»Es ist nicht immer leicht, den Füllstand abzulesen, wenn man sich auf See befindet«, sagt Eliot. »Und ich weiß nicht, wie leistungsstark diese Motoren sind. Aber wenn wir wirklich achtzig oder hundert Meilen vom Ufer entfernt sind, schaffen wir es vielleicht nicht mehr.«
    Â»Dann müssen wir zum Floß«, sagt Fischauge. »Wir fahren zum Floß und überzeugen jemanden, daß es in seinem Interesse liegt, wenn er uns etwas Treibstoff gibt. Dann zurück zum Festland.«

    Niemand glaubt, daß es wirklich so ablaufen wird, am allerwenigsten Fischauge selbst. »Und«, fährt er fort, »wenn wir schon da sind – auf dem Floß -, nachdem wir Treibstoff bekommen haben und bevor wir zum Festland aufbrechen -, könnte sich noch etwas ergeben, wißt ihr. Das Leben steckt voller Überraschungen.«
    Â»Wenn Sie etwas vorhaben, warum spucken Sie es dann nicht einfach aus?« sagt Hiro.
    Â»Okay. Politische Entscheidung. Die Geiseltaktik ist fehlgeschlagen. Also fassen wir ein Extrahieren ins Auge.«
    Â»Extrahieren von wem?«
    Â»Von Y. T.«
    Â»Da bin ich dabei«, sagt Hiro, »aber ich habe noch jemanden, die ich extrahieren möchte, wenn wir schon beim Extrahieren sind.«
    Â»Wen?«
    Â»Juanita. Kommen Sie, Sie haben selbst gesagt, daß sie ein nettes Mädchen ist.«
    Â»Wenn sie sich auf dem Floß befindet, ist sie vielleicht doch nicht ganz so nett«, sagt Fischauge.
    Â»Ich will sie trotzdem extrahieren. Wir sitzen alle im selben Boot, richtig? Wir gehören alle zur Lagos-Bande.«
    Â»Bruce Lee hat ein paar Leute dort«, sagt Eliot.
    Â»Korrektur: Hatte.«
    Â»Ich will damit sagen, die werden stinksauer sein.«
    Â»Sie glauben, daß sie stinksauer sind. Ich glaube, sie werden sich vor Angst in die Hosen scheißen«, sagt Fischauge. »Und jetzt fahren Sie schon los, Eliot. Los doch, das ganze Scheißwasser hängt mir zum Hals raus.«

50
    Raven führt Y. T. auf ein flachärschiges Boot mit Baldachin. Es handelt sich um eine Art Flußboot, das in ein vietnamesisch/ amerikanisch/thai/chinesisches Etablissement umgewandelt
wurde, eine Art Bar/Restaurant/Hurenhaus/Spielhölle. Es verfügt über einige große Zimmer, wo eine Menge Leute die Sau rauslassen, und unten über jede Menge kleiner Kabinen mit Stahlwänden, wo Gott weiß was für Aktivitäten stattfinden.
    Im Hauptsaal herrscht reger Unterschichtstrubel. Der Rauch zieht ihr die Bronchienkanäle zu engen Knoten zusammen. Die Kaschemme ist mit einem abgehalfterten Dritte-Welt-Soundsystem ausgerüstet: nackte Verzerrung hallt mit dreihundert Dezibel von den gestrichenen Stahlwänden wider. Ein an der Wand festgeschraubtes Fernsehgerät zeigt zweifarbige ausländische Trickfilme, verblaßtes Magenta und Limonengrün, in denen ein dämonischer Wolf, eine Art Koyote Karl mit Tollwut, zum wiederholten Male brutaler exekutiert wird, als es sich selbst Warner Bros. je hätte ausmalen können. Ein Snuff-Trickfilm. Der Ton ist entweder ganz abgestellt oder wird von der kreischenden Melodie der Lautsprecher übertönt. Eine Gruppe Stripperinnen gibt am anderen Ende des Raums ihre Kunst zum besten.
    Es ist unvorstellbar überfüllt, sie werden nie und nimmer einen Sitzplatz bekommen. Aber kaum hat Raven den Raum betreten, fahren ein paar Typen in der Ecke plötzlich kerzengerade hoch, machen ihren Tisch frei und denken gerade noch daran, ihre Kippen und Getränke mitzunehmen. Raven schiebt Y. T. vor sich her durch den Raum wie die Galionsfigur seines Kajaks, und wohin sie auch gehen, werden die Leute von Ravens fast spürbarem Kraftfeld aus dem Weg gedrängt.
    Raven bückt sich und sieht unter den Tisch, hebt einen Stuhl hoch und betrachtet die Unterseite – man kann gar nicht vorsichtig genug sein wegen

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