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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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booten Sie neu und versuchen Sie es noch einmal.
    Dann fängt er vor Hiros Augen völlig an zu flimmern und stirbt an einem Snow Crash.
    Vic wurde von den Maschinengewehrsalven getroffen und ist ebenfalls tot. Ringsum reiten ein halbes Dutzend Boote auf den Wellen, die sich ebenfalls in dem Netz verfangen haben. Aber es sind alles leere Hüllen, ihrer Maschinen und alles anderen beraubt. Wie Entenattrappen vor dem Schirm eines Jägers. In der Nähe treibt eine Boje mit einem handgemalten Schild, auf dem TREIBSTOFF in Englisch und anderen Sprachen steht.
    Weiter draußen auf See warten einige der anderen Schiffe, die sie vorher verfolgt haben, und halten sich von dem Spinnennetz fern. Sie wissen, sie können nicht hierherkommen; dies ist das ausschließliche Reich der schwarzen eingeölten Schwimmer, der Spinnen im Netz, die jetzt fast alle tot sind.
    Wenn er auf das Floß selbst geht, kann es nicht mehr schlimmer werden. Oder?

    Die Jacht verfügt über ein kleines Ding, das kleinste aufblasbare Zodiac, mit einem kleinen Außenbordmotor. Hiro läßt es ins Wasser sinken.
    Â»Ich komme mit dir«, sagt eine Stimme.
    Hiro wirbelt herum, reißt die Waffe hoch und stellt fest, daß er ins Gesicht des Filipinojungen zielt. Der Junge blinzelt, wirkt aber nicht besonders ängstlich. Schließlich ist er unter Piraten aufgewachsen. Daher scheinen ihn auch die vielen Toten auf der Jacht nicht weiter zu bekümmern.
    Â»Ich bin dein Führer«, sagt der Junge, »ba la zin ka nu pa ra ta...«

52
    Y. T. wartet so lange, daß sie glaubt, die Sonne müßte mittlerweile aufgegangen sein, aber sie weiß, es können kaum mehr als zwei Stunden vergangen sein. In gewisser Weise spielt das nicht mal eine Rolle. Nichts ändert sich je: die Musik spielt, das Videoband mit den Zeichentrickfilmen spult automatisch zurück und fängt von vorne an, Männer kommen herein und trinken und versuchen, sich nicht dabei erwischen zu lassen, wie sie sie anstarren. Sie könnte genausogut an den Tisch gefesselt sein, weil sie den Rückweg unmöglich allein finden könnte. Also wartet sie.
    Plötzlich steht Raven vor ihr. Er trägt andere Klamotten, nasse, schlüpfrige Sachen aus Tierhäuten oder so etwas. Sein Gesicht ist rot und naß, weil er draußen war.
    Â»Ist dein Job erledigt?«
    Â»Sozusagen«, meint Raven. »Ich hab’ genug getan.«
    Â»Was meinst du damit, genug?«
    Â»Ich meine, daß es mir nicht paßt, von einer Verabredung weggeholt zu werden, um Idiotenarbeit zu tun«, sagt Raven. »Also habe ich die Sache da draußen in Ordnung gebracht, und meine Einstellung ist, sollen sich die Zwerge da draußen um die Einzelheiten kümmern.«

    Â»Nun, ich hatte einen Riesenspaß hier.«
    Â»Entschuldige, Baby. Gehen wir«, sagt er mit dem angespannten, gepreßten Ton eines Mannes mit einer Erektion.
    Â»Gehen wir zum Kern«, sagt er, als sie wieder an der frischen Luft an Deck stehen.
    Â»Was ist da?«
    Â»Alles«, sagt er. »Die Leute, die die ganze Sache hier am Laufen halten. Die meisten Typen hier« – er winkt mit einer Hand über das ganze Floß hinweg – »können da nicht hin. Ich schon. Möchtest du es sehen?«
    Â»Klar, warum nicht«, sagt sie, und es stinkt ihr, daß sie sich wie eine Transuse anhört. Aber was hätte sie sonst sagen sollen?
    Er führt sie eine lange Reihe Gangwayplanken im Mondschein entlang, zu den großen Schiffen in der Mitte des Floßes. Man könnte fast dorthin skaten, aber man müßte echt gut sein.
    Â»Warum bist du anders als die anderen?« sagt Y. T. Sie läßt es einfach so raus, ohne nachzudenken, aber es scheint eine gute Frage zu sein.
    Er lacht. »Ich bin ein Aleut. Ich bin in vieler Hinsicht anders...«
    Â»Nein. Ich meine, dein Gehirn funktioniert ganz anders«, sagt Y. T. »Du bist nicht weggetreten. Verstehst du, was ich meine? Du hast den ganzen Abend nicht einmal das Wort erwähnt.«
    Â»Wir haben etwas, das wir in Kajaks machen. Es ist wie Surfen«, sagt Raven.
    Â»Echt? Ich surfe auch – im Straßenverkehr«, sagt Y. T.
    Â»Wir tun es nicht zum Spaß«, sagt Raven. »Es ist Teil unseres Lebens. Wir fahren von Insel zu Insel, indem wir auf den Wellen reiten.«
    Â»Dasselbe bei mir«, sagt Y. T., »nur fahren wir von einem Franchise zum anderen, indem wir an Autos

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