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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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den man für die dicke Panzerung bezahlen muß.«
    Zwei weitere Typen sitzen hier drinnen. Einer ist etwa fünfzig, irgendwie schlaksig, große Poren, Nickelbrille, Laptop auf dem Schoß. Ein Techniker. Der andere ist ein bulliger Afroamerikaner mit einer Waffe. »Y.T.«, sagt L. Bob Rife, immer höflich, »das ist Frank Frost, mein Technischer Direktor, und Tony Michaels, mein Sicherheitschef.«
    Â»Ma’am«, sagt Tony.
    Â»Halloa«, sagt Frank.
    Â»Leckt mich«, sagt Y.T.
    Â»Tritt bitte nicht da drauf«, sagt Frank.
    Y. T. sieht nach unten. Als sie zum Sitz direkt neben der Tür wollte, ist sie auf ein Päckchen getreten, das auf dem Boden liegt. Es ist etwa so groß wie ein Telefonbuch, aber unregelmäßig, ziemlich schwer, in Luftpolster- und Klarsichtfolie eingepackt. Sie kann gerade noch erkennen, was sich darin befindet. Helle, rötlichbraune Farbe. Mit Krakeln bedeckt. Hart wie Stein.
    Â»Was ist das?« sagt Y. T. »Selbstgebackenes Brot von Mom?«
    Â»Das ist ein uralter Kunstgegenstand«, sagt Frank beleidigt. Rife kichert; er ist zufrieden und erleichtert, daß Y. T. jetzt einen anderen vor den Kopf stößt.
    Ein weiterer Mann kommt in gebückter Haltung über das Deck gelaufen, offenbar in Todesangst vor den kreisenden Rotoren,
und steigt ein. Er ist etwa sechzig und hat weißes Haar, das vom Wind des Hubschraubers kein bißchen zerzaust worden ist.
    Â»Hallo zusammen«, sagt er fröhlich. »Ich glaube nicht, daß ich schon alle kennengelernt habe. Bin heute morgen erst angekommen und jetzt schon wieder auf dem Rückweg!«
    Â»Wer sind Sie?« sagt Tony.
    Der neue Macker schaut betroffen drein. »Greg Ritchie«, sagt er.
    Als niemand zu reagieren scheint, hilft er ihrem Gedächtnis auf die Sprünge. »Präsident der Vereinigten Staaten.«
    Â»Oh! Bitte um Entschuldigung. Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. President«, sagt Tony und streckt die Hand aus. »Tony Michaels.«
    Â»Frank Frost«, sagt Frank, der die Hand mit gelangweilter Miene ausstreckt.
    Â»Kümmern Sie sich nicht um mich«, sagt Y. T., als Ritchie in ihre Richtung sieht. »Ich bin eine Geisel.«
    Â»Starten Sie das Baby«, sagt Rife zum Piloten. »Bringen Sie uns nach L. A. Wir müssen ein Unternehmen zu Ende bringen.«
    Der Pilot hat ein eckiges Gesicht, das Y. T. nach ihren Erlebnissen auf dem Floß als typisch russisch einstuft. Er fängt an, mit seinen Instrumenten herumzumachen. Die Motoren heulen lauter, das Hämmern der Rotoren schwillt an. Y.T. spürt einige kleinere Explosionen, hört sie aber nicht. Alle anderen spüren sie auch, aber nur Tony reagiert; er duckt sich auf dem Boden des Hubschraubers, zieht eine Waffe unter dem Jackett hervor und öffnet die Tür auf seiner Seite. Derweil säuseln die Motoren wieder leiser und das Hämmern der Rotoren wird gemächlicher.
    Y. T. kann ihn durch das Fenster sehen. Es ist Hiro. Er ist ganz von Rauch und Blut bedeckt und hält eine Pistole in der Hand. Er hat gerade ein paar Schuß in die Luft abgefeuert, um ihre Aufmerksamkeit zu erwecken, jetzt geht er hinter einem der abgestellten Hubschrauber in Deckung.
    Â»Du bist ein toter Mann!« brüllt Rife. »Du sitzt auf dem Floß fest, Arschloch. Ich habe eine Million Myrmidonen hier. Willst du die alle umbringen?«

    Â»Schwertern geht die Muniton nicht aus!« ruft Hiro zurück.
    Â»Na gut, was willst du?«
    Â»Ich will die Tafel. Wenn Sie mir die Tafel geben, können Sie abhauen und mich von Ihren Millionen Antennenköpfen umbringen lassen. Wenn Sie mir die Tafel nicht geben, werde ich das ganze Magazin in die Windschutzscheibe Ihres Hubschraubers leerschießen.«
    Â»Die ist kugelsicher! Har!« sagt Rife.
    Â»Nein, das ist sie nicht«, sagt Hiro, »wie die Rebellen in Afghanistan herausgefunden haben.«
    Â»Er hat recht«, sagt der Pilot.
    Â»Verfluchtes sowjetisches Scheißding! Sie haben soviel Stahl für den Rumpf verarbeitet und dann die Windschutzscheibe aus Glas gemacht?«
    Â»Geben Sie mir die Tafel«, sagt Hiro, »oder ich hole sie mir.«
    Â»Auf keinen Fall«, sagt Rife, »weil ich Tinkerbell bei mir habe.«
    Im letzten Augenblick versucht Y. T., sich zu ducken, damit er sie nicht sieht. Sie schämt sich. Aber Hiro sieht ihr einen Moment in die Augen, und sie kann sehen, wie sein Gesicht den niedergeschlagenen

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