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So berauschend wie die Liebe

So berauschend wie die Liebe

Titel: So berauschend wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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ersparte.
    „Wie ich sehe, hast du den italienischen Teil meiner Verwandtschaft schon kennengelernt, Lucy. Und jetzt muss ich mit der Brautjungfer tanzen … sagt Samantha, meine Frau“, fügte er so stolz hinzu, dass Lucy unwillkürlich lächelte.
    Froh, Lorenzos überwältigender Nähe eine Weile entfliehen zu können, ließ sie sich von James bereitwillig auf die Tanzfläche entführen.
    „Sie können so geballt ein wenig anstrengend sein“, meinte er augenzwinkernd. „Und Sam dachte, du würdest vielleicht gern von ihnen befreit.“
    „Ach nein, eigentlich sind sie ganz charmant, aber vielleicht ein wenig einnehmend.“
    Sie tanzte mit James und danach noch mit unzähligen anderen, bis ihr die Füße wehtaten. Erleichtert begleitete sie dann Samantha ins Haus zurück, um ihr beim Umkleiden für die Reise in die Flitterwochen zu helfen. Eine halbe Stunde später stand Lucy dann zusammen mit einem Großteil der Hochzeitsgäste in der Auffahrt und applaudierte lachend, als Samantha und James in dessen geliebtem Jaguar-E-Oldtimer davonfuhren.
    Während Lucy mit der einen Hand noch winkte, wischte sie sich mit der anderen die Tränen fort, die ihr aus lauter Freude über das Glück ihrer Freundin über die Wangen rannen.
    „Womit bewiesen wäre, dass Sie eine hoffnungslose Romantikerin sind.“ Lorenzo umfasste von hinten ihre Taille und drehte Lucy zu sich herum. „Hier, nehmen Sie das.“ Er reichte ihr ein blütenweißes Taschentuch.
    „Nicht nötig, aber trotzdem danke.“ Sie schob ihn mit beiden Händen höflich, aber bestimmt fort.
    Gelassen steckte Lorenzo sein Taschentuch in die Jackentasche zurück und nahm Lucys Hand. „Kommen Sie, lassen Sie uns ein wenig spazieren gehen, Lucy. Ich habe noch keine Lust, auf die Party zurückzukehren, und als Samanthas Freundin werden Sie den Garten gut kennen. Führen Sie mich.“
    Zum Beispiel an der Nase herum, fügte er insgeheim selbstironisch hinzu. Er konnte sich nicht erinnern, wann er jemals derart verrückt nach einer Frau gewesen war. Er war bereit, nahezu alles zu tun, um sie zu bekommen.
    Lucy dagegen wollte ihm schon einen Korb geben, als ihr plötzlich einfiel, dass er ihr für die Zukunft von Steadman Industrial Plastics gewisse Hoffnungen gemacht hatte. Vielleicht hatte es ja Sinn, noch einmal ganz in Ruhe und vernünftig mit ihm zu reden. Das Problem war nur, dass sie Lorenzo lediglich ansehen musste, und jeder vernünftige Gedanke verflüchtigte sich aus ihrem Kopf.
    Langsam schlenderten sie durch den Garten bis an die Kante der Felsenklippe und blickten aufs Meer hinaus. Weit hinten über der Bucht ging gerade die Sonne unter.
    „Wussten Sie, dass der einundzwanzigste Juni in der nördlichen Hemisphäre der am längsten helle Tag ist – und damit das ideale Datum für eine Hochzeit? Um Mitternacht ist noch ein tolles Feuerwerk geplant“, erzählte Lucy drauflos, weil es sie nervös machte, wenn sie genauer über Lorenzo nachdachte.
    Eigentlich mochte sie ihn ja gar nicht. Er war arrogant und unhöflich, und außerdem entsprach ein seriöser biederer Bankier nicht gerade ihrer Vorstellung von einem Traumprinzen. Andererseits hatte sie bislang noch keinen Mann getroffen, der ihre Ansprüche erfüllte. Eine einzige, nicht besonders denkwürdige Nacht mit einem Kommilitonen in ihrer Studienzeit hatte in dieser Hinsicht genauso wenig den Wunsch nach mehr geweckt wie die wenigen Bekannten, mit denen sie danach ausgegangen war. Lorenzo Zanelli jedoch hatte sie mit einem einzigen heißen Kuss völlig kopflos gemacht, und es erschreckte sie, dass ein Blick von ihm genügte und ihr die Knie weich wurden.
    „Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie Künstlerin sind?“, griff er das Thema wieder auf.
    „Sie haben nicht gefragt.“
    „Ich wollte doch wissen, woher Sie die Contessa kennen. Da hätten Sie es mir sagen können.“
    „Hätte ich, aber Sie hatten gerade versucht, mich aus dem Haus werfen zu lassen, und mich tags zuvor eine unscheinbare, einfältige, schlecht gekleidete Frau genannt. Deshalb war ich der Ansicht, Sie würden keine Antwort verdienen.“
    „Es tut mir leid. Ich möchte mich für mein Verhalten in meinem Büro entschuldigen. Meine Bemerkung war völlig unangebracht. Ich hatte noch Ihr Bild vor Augen, wie ich Sie damals vor Jahren in der Londoner Wohngemeinschaft meines Bruders gesehen hatte: ein kleines linkisches Schulmädchen mit Zöpfen und bekleidet mit einem übergroßen Sweatshirt. Ich habe mir in Verona keine Mühe

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