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So berauschend wie die Liebe

So berauschend wie die Liebe

Titel: So berauschend wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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Romantikerin. Sie gönnte ihrer Freundin nach allem, was sie erduldet hatte, dieses große Glück mit James, das durch die Heirat und das Baby erst richtig perfekt wurde.
    „Lucy? Zeit, dich ins Kirchenbuch einzutragen.“ Tom, der Trauzeuge, nahm sie beim Arm.
    Zu festlichem Glockengeläut schritten Samantha und James zehn Minuten später glückstrahlend dem Ausgang entgegen. Lucy folgte ihnen an der Seite von Tom, James’ bestem Freund, den sie bei der Probe für die Trauung am Donnerstagabend kennengelernt hatte. Er war Bankier in London, aber nicht so arrogant und unnahbar wie der, den sie in Verona getroffen hatte, sondern humorvoll und charmant.
    Zufrieden und entspannt, nachdem alles so gut gelaufen war, ließ Lucy den Blick über die bunte Schar der Hochzeitsgäste schweifen.
    „Sie sehen hinreißend aus, Lucy“, sagte dicht neben ihr eine tiefe Stimme mit leichtem Akzent, und Lucy hätte fast ihr Rosensträußchen fallen lassen, als sie den Mann erkannte, der da in der Kirchenbank saß und sie spöttisch ansah.
    „Was machen Sie denn hier?“
    „Ich wurde eingeladen.“
    „Weiter, Lucy. Wir halten den Verkehr auf“, drängte Tom sanft und schob sie vorwärts.
    Dankbar ließ Lucy es geschehen. Lorenzo Zanelli auf Samanthas Hochzeit – das war nicht möglich!
    Doch leider entsprach es den Tatsachen. Während Lucy die nächste halbe Stunde in Gesellschaft von Tom und dem Brautpaar damit verbrachte, für den Fotografen zu posieren, fiel ihr Blick jedes Mal, wenn sie aufschaute, auf Lorenzo Zanelli. Kein Wunder, denn, bekleidet mit einem eleganten silbergrauen Maßanzug, wäre er mit seinen ein Meter neunzig und den markanten Gesichtszügen in jeder noch so großen Menge aufgefallen.
    Nach dem Empfang und dem Essen eröffneten traditionell Braut und Bräutigam den Tanz, die Trauzeugen folgten nach und anschließend sämtliche Hochzeitsgäste. Lucy hatte Spaß daran, mit Tom zu tanzen, der ein wirklich guter Tänzer war. Als die Musiker schließlich eine Pause machten und Tom sie von der Tanzfläche führte, fragte er: „Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mich jetzt eine Weile um meine Freundin kümmere? Sie wird sich etwas einsam fühlen, weil sie niemanden sonst hier kennt. Aber ich bringe Sie natürlich zuerst zum Tisch zurück.“
    „Nicht nötig“, wehrte Lucy lächelnd ab. „Ich wollte mich sowieso etwas frisch machen.“
    Aber Tom war kaum verschwunden, da tauchte Lorenzo Zanelli an ihrer Seite auf.
    „Was für eine nette Überraschung, Lucy. Schenken Sie mir einen Tanz?“
    „Soweit ich mich erinnere, wollten Sie mich nie wiedersehen“, entgegnete sie unverblümt. „Was soll das Ganze also?“
    „Aber doch nur, weil ich Sie bis heute gar nicht richtig gesehen habe …“ Er trat einen Schritt zurück und betrachtete sie ausgiebig von Kopf bis Fuß, wobei sein Blick bewusst auf ihren vollen Brüsten verweilte, ehe er Lucy mit einem vielsagenden Funkeln in den dunklen Augen wieder ins Gesicht schaute.
    Lucy schaffte es, wenngleich mit viel Mühe, nicht zu erröten, aber sie konnte nicht verhindern, dass Lorenzos aufreizendes Verhalten sie keineswegs kalt ließ.
    „Wie lautet das Sprichwort, Lucy? Man soll sein Licht nicht unter den Scheffel stellen? Ehrlich gesagt, habe ich bis heute nicht gewusst, was ein Scheffel ist. Aber nun haben Sie mir die Augen geöffnet: ein weites, schlecht geschnittenes schwarzes Kostüm, richtig?“ Er zog fragend die dichten dunklen Brauen hoch.
    „Nein, falsch.“ Wider Willen zuckten ihre Mundwinkel belustigt. Sogar die Contessa hatte das Kostüm als schauderhaft bezeichnet.
    „Darf ich also noch einmal fragen – tanzen Sie mit mir?“
    Ehe sie sich’s versah, nahm er ihre Hand, und Lucy verspürte sofort ein erregendes Kribbeln. „Woher kennen Sie James Morgan?“, erkundigte sie sich ein wenig atemlos. Anscheinend konnte Lorenzo Zanelli richtig charmant sein, wenn er es darauf anlegte. Aber sie wollte nicht mit ihm tanzen. Zum einen konnte sie ihn nicht leiden, und er hatte kein Hehl daraus gemacht, wie wenig er von ihr hielt. Und zum anderen gestand sie sich ehrlich ein, dass sie ihren Gefühlen trotzdem nicht traute, wenn sie ihm zu nahe kam. Vorsichtig versuchte sie, ihm ihre Hand zu entziehen. Vergeblich.
    „Seine Mutter ist Italienerin, und ihr Elternhaus steht am Ufer des Gardasees“, beantwortete er ihre Frage bereitwillig. „So haben James und ich uns als Halbwüchsige in den Sommerferien kennengelernt, und heute wende ich mich an ihn,

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