So bloody Far (German Edition)
die Quere geraten“, brummte Far lediglich. Da Songlian seine Wutausbrüche mittlerweile kannte, äußerte er sich nicht weiter dazu. Sie suchten ihren Suzuki, programmierten das Navigationsgerät mit der Adresse der Pferdefarm und fädelten sich in den irischen Verkehr ein. Songlian hing förmlich am Fenster und versuchte bereits auf der Fahrt so viele Eindrücke wie möglich zu erhaschen. So konnte Far seinen finsteren Gedanken nachhängen, ohne dass es Songlian auffiel, wie ungewohnt schweigsam er war.
Nach dreißig Minuten Fahrt und einigen Schwierigkeiten wegen des ungewohnten Linksverkehrs hatten sie den Lough Corrib und das Horseland erreicht. Far parkte den Wagen neben einer Pferdeweide, auf der einige Tiere grasten, und stieg aus.
„Hast du unterwegs etwas wiedererkannt?“, fragte er Songlian. Der breitete begeistert die Arme aus.
„Die Luft! Oh Far, diese herrliche Luft! Frisch und reich an Gerüchen. Riech mal.“ Songlian reckte die Nase Richtung Himmel. Auch Far schnupperte ein wenig.
„Ich rieche bloß Pferdescheiße“, brummte er und holte ihre Koffer aus dem Wagen.
„Banause“, murmelte Songlian enttäuscht, da Far seine Freude nicht zu teilen schien. „Das hier ist doch ein himmelweiter Unterschied zum ewigen Abgasmief von Manhattan.“
Zusammen betraten sie das Wohnhaus, wo ihnen bereits eine kleine zierliche Frau entgegen kam.
„Guten Abend. Wir haben ein Zimmer auf die Namen Baxter und Walker reserviert.“ Far übernahm die Anmeldung, wofür ihm Songlian dankbar war, denn er beschäftigte sich immer noch mit seiner Umgebung. Die Empfangshalle war mit altem, landwirtschaftlichem Gerät dekoriert, die Erinnerungen an seine Kindheit wach riefen. Mühsam riss er sich los und erwiderte das Lächeln der kleinen Frau.
„Willkommen auf Meyrick's Horseland . Ich bin Alannah Meyrick und hoffe, Sie werden sich bei uns sehr wohl fühlen.“ Sie reichte erst Far die Hand und gleich darauf auch ihm, als er sich endlich an Fars Seite gesellte.
„Nennen Sie mich bitte Alannah und fühlen Sie sich hier wie zu Hause. Ich zeige Ihnen erst einmal Ihr Zimmer und dann gibt es für Sie eine Mahlzeit. Nach dem Flug müssen Sie ja furchtbar hungrig sein.“
Alannah brachte sie in ein freundlich eingerichtetes Gästezimmer mit angeschlossenem Bad. Alles war peinlich sauber und voller Liebe eingerichtet worden.
„Falls das Doppelbett ein Problem darstellt, könnte ich Ihnen gerne ein zweites Zimmer zur Verfügung stellen.“ Fragend schaute Alannah zu Far auf.
„Nein, nein, alles ist bestens. Vielen Dank“, murmelte Far. Songlian warf inzwischen einen Blick durch das sauber geputzte Fenster. Pferde, wohin er auch schaute.
„Sie sind wohl ein Liebespaar?“, hörte er Alannah freundlich fragen. Verblüfft drehte sich Songlian um. Sah man es ihnen so offensichtlich an? Oder folgerte sie es einfach aus der gemeinsamen Nutzung des Doppelbetts? Aufmerksam blickte die kleine Frau zwischen Far und ihm hin und her. Far tat, als wäre er ungemein mit seinem Koffer beschäftigt.
„Ja, sind wir“, gab daher Songlian zu.
„Was für ein Verlust.“ Alannah lachte fröhlich und ließ die beiden mit einem Winken alleine. Erstaunt sah Far ihr hinterher.
„Das findet sie lustig?“
„Ich denke, sie amüsiert sich eher über deine Verlegenheit.“ Songlian grinste und begann seinen Koffer auszupacken.
„Sie ist so entsetzlich winzig. Man muss ja direkt aufpassen, dass man nicht über sie stolpert“, sagte Far schmunzelnd. Alannah Meyrick war mehr als dreißig Zentimeter kleiner als Far, sodass der groß gewachsene Mann sie durchaus schnell übersehen konnte.
„Klein und niedlich. Wie eine Elfe“, erklärte Songlian. „Willst du nicht auspacken, mo chroí?“
„Na klar. Sofort.“
Songlian wurde gepackt und bekam sein Shirt über den Kopf gezogen. Er sah nichts mehr, sondern war im Augenblick blind Fars Händen ausgesetzt.
„Was …“ Rücklings landete er auf dem Bett und verlor im nächsten Moment seine Hose. Er rupfte sich das Shirt aus dem Gesicht.
„Far, wir werden zum Abendessen erwartet.“
Der Protest klang viel zu vergnügt, als dass Far ihn ernst genommen hätte.
„Du hast von Auspacken angefangen. Und da ich das jetzt erledigt habe, folgt das Wegräumen.“
„Wegstecken meinst du wohl“, brummelte Songlian, ließ es aber zu, dass Far ihn zwischen den Beinen zu streicheln begann. Hitze breitete sich auf der liebkosten Haut aus.
„Hmmm, das fühlt sich nicht gerade
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