So bloody Far (German Edition)
für eine Krankheit einfangen würde“, erwiderte Far spöttisch. „Nur du verlierst viel zu viel Blut. Was hier am Boden schwimmt, reicht ja bereits für eine komplette Mahlzeit aus.“
„Far!“, tadelte Songlian mit einem scharfen Blick. Der grinste vergnügt und riss Scotts Ärmel in Streifen. Mit geschickten Fingern legte er ihm einen straffen Verband an. Anschließend tastete Far behutsam über seine Rippen. Scott schnappte nach Luft und wünschte sich im gleichen Moment, er hätte es nicht getan.
„Ist dir schwindlig oder bekommst du nicht genügend Luft?“, fragte Far.
„Es tut nur weh.“ Scott war verärgert. Ausgerechnet Far und Songlian mussten auftauchten, wenn er einmal Hilfe brauchte.
„Na, wenn du mich so anraunzen kannst, scheint deine Lunge in bester Ordnung zu sein. Wie geht es Ethan, Song?“
„Er ist nicht lebensgefährlich verletzt. Trotzdem könnte sich der Krankenwagen etwas beeilen.“ Songlian legte seine zusammengefaltete Jacke unter Ethans Kopf und deckte ihn mit Fars Jacke zu. Scotts Blick kehrte zu Far zurück.
„Nun sieh mich nicht so an“, fauchte der auf einmal.
„Du … du siehst irgendwie anders aus“, platzte es aus Scott heraus. Far starrte ihn an und begann schließlich zu lächeln, wobei er demonstrativ seine Fangzähne entblößte.
„Ach nein. Woran das wohl liegen mag“, sagte er höhnisch. Scott wich vorsichtshalber einige Schritte zurück. Bei Far wusste man nie, wann er die Beherrschung verlor. Und nachdem er zum Vampir geworden war, wollte Scott lieber nicht das Ziel einer seiner berühmten Wutausbrüche werden.
„Baxter!“, fauchte Songlian deutlich verärgert. „Wenn ihr euch prügeln wollt, dann nicht hier und jetzt.“ Aber selbst er schien von dem tierischen Knurren überrascht, das aus Fars Kehle drang. Da auch Songlian im Moment auf seiner Seite zu sein schien, erlaubte sich Scott ein verächtliches Schnauben.
„Du kannst wirklich froh sein, dass dich die SEED aufgenommen hat. Bei deiner Gang wärst du doch längst abgeknallt worden, so wie du dich aufführst.“
Statt des erwarteten Kommentars sah ihn Far bloß finster an. Sogar das Knurren war verstummt.
„Eine seltsame Art, um sich für unsere Hilfe zu bedanken.“ Songlian schüttelte den Kopf. Zum Glück ertönte endlich die Sirene des Krankenwagens, der kurz darauf in die Straße einbog und mit quietschenden Reifen neben ihnen bremste. Sanitäter sprangen aus dem Wagen und zwei von ihnen kümmerten sich gleich um Ethan, während sich ein dritter Scotts annahm. Er war nicht böse, als sich die beiden Vampire still und leise aus dem Staub zu machen. Das Einzige, was ihn ärgerte, war der endlose Papierkram, der unweigerlich auf ihn zukam.
Songlian stand gerade unter der Dusche, als er einen kühlen Luftzug spürte. Far war in die geräumige Kabine geschlüpft und presste sich nun gegen seine Rückseite. Kräftige Arme umschlangen seine Brust und zogen ihn fest gegen Fars Körper. Songlian spürte seinen Steifen zwischen den Hinterbacken und unterdrückte ein Lächeln. So wie sich sein Geliebter gegenüber Scott aufgeführt hatte, wollte er seinen Ärger auf Far eigentlich weiterhin schüren. Wenigstens für eine kleine Weile. Sein junger Freund musste endlich einmal lernen, dass ihm ein solches Verhalten überhaupt nicht gefiel. Falls Far von seiner Seite aus Unterstützung erwartet hätte, wenn er auf Scott losgegangen wäre, dann hätte er eine böse Überraschung erlebt. Auf sinnlose Schlägereien stand Songlian nämlich überhaupt nicht. Schon gar nicht unter Kollegen, ob man sie nun leiden konnte oder nicht.
„Sei nicht mehr zornig auf mich“, flüsterte ihm Far ins Ohr und knabberte im nächsten Moment daran. Das unterstützte nicht gerade Songlians Vorsatz wütend auf Far zu sein. Daher knurrte er:
„Unser Posten bei der SEED steht ohnehin auf wackeligen Füßen, ohne dass du Scott zusätzlich provozieren musst.“
Trotzdem ließ er es zu, dass Fars Hand über seinen Bauch und tiefer glitt, denn er wurde ständig schwach, wann immer Far ihn berührte.
„Ich gebe zu, dass ich unartig war“, schnurrte Far und deutlich konnte Songlian den Übermut in seiner Stimme heraushören.
„Vielleicht solltest du mich einfach bestrafen“, schlug Far unschuldig vor. Seine Finger drückten sanft Songlians Ständer und entlockten ihm ein hilfloses Keuchen.
„Falls du dazu in der Lage bist, Hase“, fuhr Far boshaft fort und rieb sich in eindeutiger Absicht an der
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