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So bloody Far (German Edition)

So bloody Far (German Edition)

Titel: So bloody Far (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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schnurrte der, weiterhin mit geschlossenen Augen.
    „Diese Alannah wird inzwischen mit dem Essen warten“, erinnerte ihn Far. Sein Finger zog andächtige Kreise um Songlians Bauchnabel.
    „Soll sie doch.“ Songlian blinzelte träge in Richtung seiner Körpermitte, wo sich schon wieder etwas regte.
    „Sie sind nicht sehr höflich, Songlian Walker.“ Far grinste, sprang aus dem Bett und zog ihn ebenfalls auf die Füße.
    Wegen der Zeitersparnis duschten sie gemeinsam, zogen sich frische Kleidung an und suchten hinterher das Speisezimmer auf. Da die wenigen anderen Gäste bereits gegessen hatten, saßen sie nun alleine an einem der Tische. Als ihnen Austern aufgetischt wurden, brach Songlian beinahe in Gelächter aus. Eigentlich war er der Meinung keine aphrodisierenden Speisen zu sich nehmen zu müssen, aber er langte trotzdem unter Fars amüsiertem Blick kräftig zu.
    Nach dem Essen brachen sie zu einem abendlichen Rundgang auf.
     
    ™ ˜
     
    Zwei Angestellte verteilten in den Pferdeställen eine Heumahlzeit und Alannah Meyrick stellte Futter für ein paar Katzen in den Hof. Songlian und Far spazierten in der einbrechenden Dunkelheit an den Pferdeweiden entlang, genossen das Quaken einiger Frösche, die in einem Gartenteich ansässig waren, und das zufriedene Schnauben der Pferde, die auf den Weiden standen.
    „Schön ist es hier“, murmelte Far nach einer Weile. Schon während der Autofahrt hatte ihn Irland mit seinen grünen Hügeln, den braunen Mooren und den klaren Seen in seinen Bann geschlagen. Und Songlian hatte recht gehabt: Die Luft hier war von einer süchtig machenden Reinheit. Ein wenig gewöhnungsbedürftig empfand Far allerdings die Stille. In New York war ihm der ständige Verkehrslärm überhaupt nicht mehr aufgefallen. Hier dagegen war die Ruhe direkt greifbar.
    „Wann bist du geboren worden?“, fragte Far leise, um die Stille nicht zu stören.
    „Im Jahr 1598“, antwortete Songlian genauso ruhig.
    „Vierhundertzwölf Jahre. Kaum zu fassen.“ Far lächelte und fragte weiter: „Sah es hier damals genauso aus?“
    Songlian nickte erst, schüttelte dann den Kopf und zuckte schließlich mit den Achseln.
    „Irgendwie schon und doch ganz anders. Ich bin wirklich froh, hier zu sein. Es tauchen Erinnerungen auf, an die ich lange nicht mehr gedacht habe. Und ich merke, dass ich Irland vermisst habe, obwohl damals weitaus härtere Zeiten als heute herrschten. Es ist allerdings eine Tatsache, dass Vampire nicht so wie die menschliche Bevölkerung leiden, wenn einmal Krieg herrscht oder eine Naturkatastrophe das Land heimsucht. Und meine Sippe war nicht unvermögend, daher ging es uns eigentlich gut.“
    Die Erwähnung von Songlians Familie brachte Far ungewollt den Gedanken an Bhreac zurück. Was nur konnte Songlians Bruder von ihm wollen?
    „Dieses muffige Gesicht hast du bereits auf dem Flughafen gezogen“, stellte Songlian fest. „Bedrückt dich etwas, mo chroí?“
    „Ich glaube, ich habe genug Eindrücke für einen Tag gesammelt. Wollen wir uns nicht unter die Bettdecke verkriechen?“, erkundigte sich Far.
    „Weichst du meiner Frage aus?“
    Mit einem Lächeln zog Far seinen Freund an sich und küsste ihn kurz.
    „Es ist alles okay.“ Es fiel ihm nicht leicht Songlian anzulügen.
     
     
    Melanie und Evelyn kamen aus Deutschland und beobachteten vergnügt Songlian und ihn auf dem Reitplatz. Völlig unbefangen hatten sich die beiden Mädchen beim Frühstück zu ihnen gesetzt und munter drauf los geschwatzt. Ehe Songlian auf ihre Flirts eingehen konnte, hatte Far deutlich gemacht, wie sie zueinanderstanden. Er wollte keine peinlichen Szenen, zumal er wusste, was ein intensiver Blick und ein Lächeln von Songlian anrichten konnten. Für die beiden Mädel war ihr Verhältnis kein Problem, aber Far bemerkte schon eine gewisse Enttäuschung in ihren Gesichtern.
    Dank Songlian hat die Frauenwelt einen herben Verlust erlitten, dachte er belustigt und ein wenig selbstgefällig.
    Nun stand er auf dem Reitplatz einer dunkelbraunen Stute gegenüber, die ihm Alannah als Amber vorgestellt hatte, und hatte keine Ahnung, was er mit dem großen Tier anstellen sollte, das ihn vertrauensselig aus riesigen, dunklen Augen anblickte. Songlian zeigte ihm, wie er aufsteigen sollte und was man mit den Zügeln anstellte. Amber, lammfromm und mit ihrem ungeübten Reiter ziemlich geduldig, reagierte auf den kleinsten Wink mit butterweichen Schritten und bereits nach den ersten Versuchen fühlte sich Far

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