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So coache ich

So coache ich

Titel: So coache ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Asgodom
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immer Ihre Hilfe in Anspruch nehmen möchte, von Ihnen erwartet. Möchte er/sie nur ein freundliches Zuhören, in den Arm genommen werden, sich ausheulen oder schimpfen? Vielleicht möchte jemand einfach nur Ballast abwerfen? Oder möchte er/sie wirklich mit Ihnen zusammen an seinem/ihrem Problem oder Wunsch »arbeiten«?
    Bieten Sie gern an, mit einer der in diesem Buch vorgestellten Kurzcoaching-Methoden zu arbeiten. Aber bitte drängen Sie sie nicht auf. Falscher Eifer schadet nur. Die anderen sind keine »Versuchskaninchen« für Ihre Coaching-Begeisterung. Und Sie erinnern sich: Nur weil Sie dieses Buch gelesen haben, sind Sie noch kein Coach!
    Entschließt sich der andere Mensch dazu, dass Sie ihn auf der Suche nach einer Lösung begleiten dürfen, dann schließen Sie einen Mini-Vertrag mit ihm ab. Darin sollten Sie zuerst einmal festhalten, wofür genau der/die andere eine Lösung braucht. Ich nenne das ganz schlicht »Coaching-Ziel« und bitte meine Coachees, möglichst genau zu benennen, wofür sie eine Lösung brauchen, was sie in den zwei oder vier Stunden Coaching erreichen wollen. Zum Beispiel: »Ich brauche Klarheit, für welche Option ich mich beruflich entscheiden soll.«
    Zur weiteren Vorbereitung des Coachens können Sie im Vorfeld mit Ihrem Gesprächspartner klären:
Welche Überlegungen sind bereits vorhanden?
Welche Möglichkeiten gibt es?
Welche Pros, welche Kontras hat der/die andere im Kopf?
Was hat er/sie schon probiert?
Warum hat er/sie noch nicht gehandelt?
Wer könnte ihm/ihr bei der Umsetzung von Plänen helfen?
Was will er/sie mit Ihnen ganz sicher nicht besprechen? (Tabus müssen Sie akzeptieren.)
    Ich selbst führe in meinen Einzelcoachings ein Protokoll. Das heißt, während der Coaching-Sitzung kann mein Klient träumen, erzählen, spinnen – und ich schreibe mit, fasse zusammen, stelle Verbindungen zwischen dem Gesagten her. Meistens protokolliere ich stichwortartig, aber manchmal schreibe ich auch wichtige Sätze im Wortlaut nieder. Sätze, die der andere so noch nie ausgesprochen hatte und die entscheidend für das weitere Handeln sind. Das hält mich übrigens auch von zu viel reden ab. Aber dazu kommen wir gleich noch näher.
    Das schriftliche Protokoll hilft im Nachhinein dem Klienten nachzuvollziehen, wie er zu Erkenntnissen oder Entscheidungen gekommen ist. Es hält wichtige Meilensteine fest, wie: »Ich will mehr Freude im Leben«. Oder: »5 Gründe, warum ich nach Hamburg ziehen sollte«. Gedanken sind flüchtig, Geschriebenes begleitet sie auf dem Weg zur Umsetzung.
    Wenn ich ehemaligen Coaching-Klienten begegne, höre ich sehr oft: »Gerade neulich habe ich nochmal unser Coaching-Protokoll in der Hand gehabt. Ich habe mich gewundert, dass ich damals schon gesagt habe, dass ich …« Oder: »Ich bin erstaunt, wie viel ich von dem, was wir damals besprochen haben, schon umgesetzt habe.« Oder: »Ich habe mich vor drei Monaten selbstständig gemacht. Als ich mein neues Büro eingerichtet habe, ist mir das Coaching-Protokoll von vor zwei Jahren in die Hände gefallen. Damals hatte ich schon genau skizziert, wie ich mir die Selbstständigkeit vorstelle. Und so ist es eingetroffen.«
    Meine Empfehlung an Sie heißt also: Schreiben Sie wenigstens
stichwortartig mit, was im Coaching gesagt wird. Notieren Sie wichtige Gedanken. Manchmal ist ein Coaching-Protokoll schon der Grundstock eines Businessplans. Was du schwarz auf weiß nach Hause tragen kannst …
    3. Achtsam zuhören
    Zuhören, hinhören, aktiv zuhören – wie immer Sie es nennen wollen: Auch dies ist eine unabdingbare Voraussetzung fürs Coachen. Es bedeutet, sich zurücknehmen zu können und sich ganz auf den anderen Menschen zu konzentrieren. Verbunden mit einer Art Selbstvergessenheit lässt es Sie im Gespräch mit dem anderen die wichtigen Dinge hören und Zwischentöne vernehmen.
    Ich liebe das Wort Selbstvergessenheit . Es bedeutet für den, der coacht: Es geht hier heute nicht um mich. Der andere bekommt meine ganze Aufmerksamkeit, meine ganze Intuition, all meine Erfahrung, Kreativität und Liebe. Ich muss hier nicht beweisen, wie grandios ich bin. Ich stehe für die Coachingzeit ganz im Dienst des anderen. Was er denkt, ist wichtig, was er entscheidet, darauf kommt es an. Ich erlebe manche Coachings deshalb als wahnsinnig intensiv, jede Minute hellwach und aufmerksam, alle Sinne auf den anderen gerichtet, im ständigen Kontakt, in großer Innigkeit, sich gegenseitig befl ügelnd. Oft tauchen mein

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