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So coache ich

So coache ich

Titel: So coache ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Asgodom
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heute Rituale fehlen, die das Leben strukturieren und dadurch Hektik und Stress einschränken. Nicht das Trinken selbst ist der gesundheitsfördernde Wirkstoff in der Happy Hour, sondern eher das Abschalten-Können.
    Die Happy Hour, die ich Ihnen als Coaching-Impuls empfehlen möchte, ist eine Abwandlung dieser alten Sitte des Abschaltens. Sie dient dem Loslassen von Stress, aber mehr noch: Sie dient auch dem Gefühl, etwas geleistet zu haben.
    Falls Sie zu den Menschen gehören, die ihre Talente und Fähigkeiten gering schätzen, kann eine 4-Wochen-Übung sehr hilfreich sein. Und so gestalten Sie Ihre ganz persönliche Happy Hour:
Setzen Sie sich gegen Abend nach der Arbeit (oder Ihrem erlebten Tag), wenn Sie Ruhe gefunden haben, bequem hin – gern mit einer angenehmen, beruhigenden Musik im Hintergrund und einem Getränk (muss kein Alkohol sein). Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht gestört werden. Eine halbe bis eine Dreiviertelstunde wäre perfekt. Lassen Sie dann Ihren Tag an Ihrem inneren Auge vorüberlaufen. Wie einen Film. Schauen Sie hin: Was ist gut gelaufen, was weniger gut? Aber beherzigen Sie eins: Sie sind Zuschauer, nicht Akteur. Springen Sie nicht innerlich hoch, schlagen Sie nicht die Schlachten des Tages noch einmal und machen Sie auch keine Manöverkritik. Schauen Sie einfach nur hin. Am Anfang solch einer Glücksstunde kommen meist die negativen Bilder, Eindrücke und Stimmungen hoch – die Tagesreste, wie Sigmund Freud sie genannt hat. Alles also, was im Laufe des Tages verdrängt oder sonstwie nicht ordentlich verarbeitet worden ist.
    Freud hat meines Wissens nichts von einer Happy Hour gewusst. Und er hat geglaubt, dass wir die Tagesreste – die man auch als »Seelenmüll« bezeichnen kann – erst im Traum verarbeiten, weil wir im Schlaf nicht mehr von den Wächtern des Bewusstseins davor bewahrt werden, uns den unverarbeiteten Dingen zu stellen. Sich mit diesen unerfreulichen seelischen Tagesresten zu konfrontieren, braucht manchmal sogar Mut. Irgendwelche Fehler gemacht? Irgendwas vergessen? Irgendwas noch zu tun? In der Happy Hour aber können Sie sich diesen Dingen ganz entspannt im Hier und Jetzt öffnen. Und wenn Sie das tun, stellen sich bald schon wie von selbst leichte Gedanken und Glücksgefühle ein.
Es ist gut möglich, dass zuerst kein fröhlicher Film vor Ihrem geistigen Auge abläuft und dass Sie deshalb keine positiven, sondern stressige Gefühle verspüren. Das hat einen biologischen Sinn! Unsere Gefühle sind Grobeinschätzungen unserer momentanen Lebenssituation. So wie die Zunge uns durch bitteren Geschmack vor ungenießbarer Nahrung warnt, warnen uns unsere bitteren Gefühle vor anderen möglichen Gefahren. Eine typische Mahnung dieser Art lautet: »Hast du etwas Wichtiges vergessen?« Oder: »Das darf dir nicht noch einmal passieren.«
Wenn Sie sich etwas notieren wollen, das Sie nicht vergessen sollten, tun Sie es, und lehnen Sie sich dann wieder in Ihren bequemen Sessel zurück.
Lassen Sie den Film des Tages weiterlaufen und immer dann anhalten, wenn Sie sich in einer fröhlichen Situation erleben, wenn Sie eine gute Tat vollbracht haben, wenn Sie eine Ihrer geistigen Stärken, eins Ihrer Talente oder eine Ihrer Charakterstärken ins Leben eingebracht haben. Auch wenn Sie von jemandem gelobt wurden oder sich jemand für etwas bei Ihnen bedankt hat: Vorgesetzte,
Kollegen, Kunden, Nachbarn, jemand aus der Familie.
Notieren Sie vier Wochen lang diese guten Erinnerungen, die sie kräftig, klug und/oder souverän zeigen. Legen Sie sich dafür einen Ordner oder ein hübsches Notizbuch an. Glück ist ein zartes, ein scheues Gefühl. Es meldet sich erst, wenn die negativen Gefühle verarbeitet sind. Bleiben Sie also in der Ruhe. Ihr »innerer Arzt« wird Ihnen helfen, von negativen auf glückliche Gefühle umzuschalten.
Nach vier Wochen schauen Sie sich Ihr Happy-Hour-Ergebnis an. Sie haben quasi ein Erfolgstagebuch geführt. Und oft hilft diese Sammlung von kleinen Erfolgen dazu, sich klarzumachen, was Sie alles so leisten. Die Summe ist sehr überzeugend. Falls Sie wirklich nichts haben, was Sie in Ihr Erfolgstagebuch schreiben konnten, kann das ein Hinweis dafür sein, dass Sie mehr Farbe in Ihr Leben bringen sollten.
    Die Happy Hour, die Glücksstunde, ist der Weg zu tagtäglicher Zufriedenheit. Probieren Sie es einfach aus. Mag sein, dass es Wochen dauert, bis Sie das gute Gefühl der Zufriedenheit spüren, aber diese Zeit zu investieren, lohnt sich:
Pflegen und

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