So coache ich
(LOKC) empfehle, also Highspeed-Coaching at its best. Sie können so gut wie jede Lösung auf diese Weise erarbeiten. Voraussetzung: Die Fragestellung ist auf den Punkt gebracht, das heißt, es geht um ganz konkrete Schritte.
Die 7-A-Methode stützt sich auf sieben Fragen, die alle mit einem A beginnen (echt überraschend):
Auftrag erteilen: Wofür genau brauchen Sie eine Lösung?
Abfragen: Welche Überlegungen sind schon vorhanden?
Alternativen : Welche Möglichkeiten sehen Sie?
Abwägen : Welche Pros, welche Kontras sehen Sie?
Aktiv werden: Was werden Sie tun?
Allianzen: Wer kann Ihnen dabei helfen?
Abschluss: Wann geht’s los?
Besonderheit beim Coachen
Vertrauen Sie der Intelligenz Ihres Gegenübers. Durch den Highspeed-Charakter dieses Coaching-Impulses laufen manche Menschen zur Lösungs-Hochform auf. Und plötzlich wird leicht, was schwer erschienen war.
Besonderheit beim Selbstcoachen
Sie können diese Methode für alle Überlegungen nutzen von »Wie soll ich den nächsten Kindergeburtstag organisieren?«
bis »Was machen wir beim nächsten Betriebsausflug?«. Von »Ich möchte mehr Anerkennung von meiner Chefin!« bis »Wie kann ich das Verhältnis zu meinen Nachbarn verbessern?« Probieren Sie es einfach aus.
13. Die Wer-führt-Frage
Anwendung: Wer führt wen beim Coaching
Situation: Beim Coachen von anderen
Voraussetzung: Glaube an die Kraft im Menschen
Methode: Geduldiges Begleiten
Dauer: 15 bis 30 Minuten
Eine klassische Situation: Jemand hat Sie gebeten, ihn zu coachen. Sie sitzen zusammen und der andere hat Ihnen geschildert, worum es geht. Wenn im Gespräch mit dem Sorgenvollen jetzt von ihm/ihr der Satz kommt: »Ich weiß gar nicht, was ich da machen soll!«, klingt das erst einmal nach Resignation. Oh, der Arme! Jetzt sag ich ihm mal, was er tun soll.
Aber das stimmt nicht. Im Gegenteil – Kapelle: Tusch, Fanfaren, jubelnde Chöre! Dieser Satz ist die klare Aufforderung: »Ja, frag mich, hak nach und hilf mir, die richtige Lösung zu finden. Ich bin gar nicht so weit davon entfernt.« Denn die wichtigste Botschaft in dem Satz lautet: »Ich weiß, dass ich etwas machen muss !« Übersetzt auch: »Ich weiß, dass ich etwas machen kann !« Ein Traum! Die halbe Miete!
Dieser Coaching-Impuls will Sie dazu auffordern, besonders auf solche Sätze zu achten. Sie klingen vielleicht mutlos und verhalten, aber sie sind die Aufforderung zum Tanz. Der größte Fehler wäre, dem Gecoachten in die Falle zu gehen und jetzt beginnen zu führen. Sprich, ihm einfach und
bestimmt zu sagen, was er machen soll, suggestiv, direktiv. Keine Frage, die Versuchung ist groß, wenn man in die fragenden Augen schaut, das hilflose Schulterzucken bemerkt. Der Helferinstinkt wird gelockt.
Nein, nein, nein! Coachen ist kein Tanzturnier. Der Coach führt, der andere lässt sich führen? Der eine schlägt Kapriolen, der andere muss rückwärts nachtanzen? Dafür gibt es in dieser Situation keine Bestnoten.
Auch wenn Ihnen die Ideen wie Blitze durchs Hirn schießen: nein, nein, nein.
Auch wenn Sie doch die vermeintlich einzige, wahnsinnig kluge Lösung auf der Zunge haben: nein, nein, nein.
Auch wenn doch völlig klar ist, was den anderen aus der Misere führen würde: nein, nein, nein.
Jedenfalls nicht gleich. Bitte parken Sie alles ganz hinten in Ihrem Hirn. Oder schreiben Sie es auf, damit es nicht verloren geht. Vielleicht ist der andere ja doch völlig vernagelt und er sieht nicht den Hauch einer Lösung. Aber das ist unwahrscheinlich. Und das Vortanzen ist in dieser Phase des Coachings nur die zweitbeste Lösung.
Die bessere: Ihren Coaching-Klienten freundlich aufs Parkett führen, auf dem er seine eigene Musik hört, seinen eigenen Tanz wählt, seinen eigenen Rhythmus findet, seine eigenen Schritte und Drehungen entwickelt. Sie stehen ihm dabei treu zur Seite, gehen die Schritte mit und zeigen neue, halten den Takt, notieren die Choreografie und ermutigen ihn zu weiteren fantasievollen Figuren.
Und warum diese Selbstbeschränkung, dieses Zurückhalten genialer Experten-Ideen? Weil die eigene Lösung die richtige Lösung ist . Weil das Selberdraufkommen das Selbstbewusstsein stärkt. Weil die Begeisterung des eigenen Weges die Umsetzung ermöglicht und beschleunigt. Der eigene Beat bewegt die Füße.
Hier als Beispiel ein Kurzcoaching in einem Seminar zum Thema Durchsetzungsstrategien für Frauen. Eine Seminarteilnehmerin erzählt:
»Meine ältere Schwester mischt sich ständig ein, kritisiert
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