So coache ich
ist es, in Zukunft stärker aufzutreten und souverän mit Menschen umzugehen. Dann können Sie eine Vision davon entwickeln, wie es sein wird, wie Sie sich dann fühlen werden, mit wem Sie es dann zu tun haben. Sie sehen sich also, wie Sie sein werden, wenn Sie das Ziel schon erreicht haben. Amerikaner nennen das »Fake it until you make it«. Oder wie ich es in einem Interview mit einem Spitzensportler mal gelesen habe. Er hat in etwa gesagt: »Ob ich gewinnen werde, entscheidet sich im Aufwärmraum. Entweder ich glaube daran oder nicht.«
Das ist das Charmante an diesem Coaching-Impuls der Visionsreise, die ich seit fast 20 Jahren erfolgreich mit Coaching-Klienten und Seminarteilnehmern anwende: Sie ermöglicht Ihnen, Bilder vor dem inneren Auge im Kopf entstehen zu lassen, die Ihnen gefallen und die Sie anregen, etwas dafür zu tun, sie auch zu erreichen. Der Impuls eignet sich zum Coachen genauso wie zum Selbstcoaching, das nur ein paar zusätzliche technische Voraussetzungen verlangt (dazu gleich mehr).
Keine Angst, dies ist keine Übung im Hellsehen. Durch die entspannte Situation entstehen lediglich Bilder in Ihrem Kopf, die Wünschen und Sehnsüchten entsprechen, die Sie bewusst oder unbewusst schon lange haben. Mithilfe der Visionsreise werden diese nur sichtbar.
Und so geht es im Coaching: Setzen Sie sich entspannt mit Ihrem Coachee zusammen, sorgen Sie dafür, dass Sie ungestört sind. Bitten Sie den anderen, sich bequem hinzusetzen und die Augen zu schließen. Sie lesen ihm jetzt im Abstand von ca. 45 bis 60 Sekunden die einzelnen Fragen vor. Der andere muss nicht antworten, sondern einfach die Bilder im Kopf wahrnehmen.
Hier der Wortlaut der Fragen, die Sie natürlich variieren können. Ich verändere die Fragen stets auf das Coachingziel des Klienten hin:
Sie sehen sich selbst, drei Jahre ab heute sind vergangen. Sie haben sehr viel erreicht in Ihrem Leben.
Wo sehen Sie sich?
Wie sind Sie gekleidet?
Mit wem wohnen Sie zusammen?
Mit wem arbeiten Sie zusammen?
Was tun Sie beruflich?
Wie fühlen Sie sich dabei?
Wie reden Sie mit den anderen Menschen, die bei Ihnen sind?
Wie reden diese Menschen mit Ihnen?
Sie fällen Entscheidungen, sehr bestimmt. Was ist das für ein Gefühl?
Sie schauen aus dem Fenster: Wohin blicken Sie?
Sie verlassen Ihren Arbeitsraum. Was steht auf dem Türschild?
Sie werden von jemandem abgeholt. Wer ist es?
Sie bestimmen, wohin Sie gehen. Wohin gehen Sie?
Sie haben etwas zu feiern. Was feiern Sie?
Sie entspannen sich. Was tun Sie?
Nach der Visionsreise bekommt der Klient die Möglichkeit, erst einmal die Bilder, die er im Kopfkino gesehen hat, niederzuschreiben, ohne dabei zu reden. Als Hilfe können Sie ihm die Fragen noch einmal langsam vorlesen oder Sie geben ihm eine Liste mit den Fragen, zu denen er seine Gedanken dazuschreiben kann. Danach lassen Sie sich die Bilder schildern und fragen nach, was dies für den Klienten bedeutet. Was ist realisierbar? Was kann er/sie dafür tun?
Zur technischen Umsetzung dieser Übung im Selbstcoaching: Sie können die Fragen vorher sehr langsam mit längeren Pausen auf eine Kassette sprechen und sie abspielen, während Sie sich konzentrieren. Oder Sie bitten eine Person Ihres Vertrauens, Ihnen die Fragen langsam vorzulesen. Schreiben Sie nach der Visionsreise auf, was Sie gesehen und gefühlt haben. Welche Assoziationen haben Sie zu den Bildern? Wozu regen sie Sie an? Was können Sie tun, um diese Bilder Wirklichkeit werden zu lassen?
Besonderheit beim Coachen
Machen Sie Ihren Coaching-Klienten klar, dass es bei dieser Übung nicht um Hokuspokus geht, sondern um eine Entspannungsmethode, um auf Ideen zu kommen. Manche Menschen wollen nicht »in die Zukunft schauen« – tun sie auch nicht, nur in die eigene Vorstellung. Bei manchen Menschen herrscht während der Visionsreise »grauer Nebel«, der alle Bilder verwischt oder verhindert. Sprich, sie sehen gar nichts. Dann ist das so. Dann gibt es keine klaren Vorstellungen und noch kein Bild der Zukunft.
Besonderheit beim Selbstcoachen
Die Kunst ist hier, die Interpretation der hochgekommenen Bilder allein hinzubekommen. Machen Sie sich keinen Stress, dass Sie einen spannenden Hollywood-Streifen im Hirn abspielen müssen. Die Bilder, die kommen, sind die richtigen. Und können Ihnen vielleicht einen hilfreichen Hinweis geben. Meine Erfahrung mit der Visionsreise: Während ich die Fragen vorlese, bin ich oft so entspannt, dass ich parallel auch Bilder vor mir habe. Also vielleicht
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