So coache ich
würde sich freuen, wenn sie einen Tag lang das Team unterstützt. Und die Yogakurse? »Mein Yogalehrer hat mich sowieso schon gefragt, ob ich nicht in seiner Schule unterrichten möchte.«
Wenn alles so sonnenklar ist, warum hat Verena es bisher nicht gemacht? »Alle haben mir immer gesagt, ich würde spinnen. Ich dürfe doch nicht meinen krisensicheren Job aufgeben. Aber ich sterbe vor Langeweile!« Und was ist mit dem Risiko? Wir reden über die Vorteile und Nachteile, machen eine Plus-Minus-Liste mit allen erdenklichen Punkten. Doch Verena hat Feuer gefangen für das Puzzle-Leben. Und plant schon die Umsetzung ihres zukünftigen Berufe-Mix.
Besonderheit beim Coachen
Dieser Coaching-Impuls eignet sich auch sehr gut für Menschen, die sich eigentlich gern selbstständig machen würden,
aber das Risiko scheuen. Durch eine gute »Einschleichstrategie« lässt sich das Risiko minimieren, nach dem Motto: »Das eine tun und das andere nicht lassen«. Voraussetzung dafür ist der Abschied vom sehr tief im Hirn sitzenden »Entweder-oder-Denken« – und hin zum alternativen »Sowohl-als-auch«, beim Coach wie beim Coachee.
Besonderheit beim Selbstcoachen
Wenn Sie Ihr Möglichkeiten-Puzzle ausfüllen, sammeln Sie erst einmal die Möglichkeiten, ohne zu werten. Dann erst schauen Sie, ob die Puzzlestücke sinnvoll ineinandergreifen. Und ob das Gesamtbild so ist, wie Sie sich Ihr zukünftiges Leben vorstellen. Schauen Sie sich Chancen- und Risikofaktoren an, sprechen Sie noch mal mit einem Menschen darüber, dem Sie ein gutes Bewertungsgeschick zutrauen. Das ist wahrscheinlich eher niemand aus der Familie oder dem nahen Freundeskreis. Sondern jemand mit etwas Abstand, der Ihnen noch wichtige Aspekte vor Augen führen kann.
16. Der Schwarmintelligenz-Kick
Anwendung: Zukunftspläne schmieden
Situation: Zum Selbstcoachen und beim Coachen von anderen
Voraussetzung: Wohlmeinende Freunde und/oder Familie
Methode: Dieser Impuls nutzt die Intelligenz verschiedener Menschen.
Dauer: 60 Minuten Minimum
Schwarmintelligenz – was ist das denn? Und was hat sie mit Coaching zu tun? Viele Fische sind klüger als einer. Viele Ameisen wissen mehr als eine. Eine Affenhorde ist klüger
als ein Einzelgänger. Und viele Menschen sind auch klüger als einer allein. Jedenfalls ist das die Annahme von Wissenschaftlern. Schon der griechische Philosoph Aristoteles schrieb in seinem Buch III zur Politik über die Intelligenz von vielen Menschen zusammen:
»Denn es sind viele, und jeder hat einen Teil an Tugend und Einsicht. Wie sie zusammenkommen, so wird die Menge wie ein einziger Mensch, der viele Füße, Hände und Wahrnehmungsorgane hat und ebenso, was den Charakter und den Intellekt betrifft.«
Gerade im Selbstcoaching können Sie sich diese Überlegungen zunutze machen. Sie überlegen vielleicht,
ob Sie sich selbstständig machen sollen;
womit Sie sich nach Ihrem Eintritt ins Rentenleben beschäftigen sollen;
wie Sie die Kinderbetreuung organisieren, wenn Sie wieder in den Beruf einsteigen;
wie Sie es schaffen, Ihren Notenschnitt bis zum Abitur in zwei Jahren zu verbessern;
wie Sie das Verhältnis zu Ihrem Chef/Ihrer Chefin verbessern können;
was Sie mit Ihrer dementen Mutter machen können;
ob Sie Ihren 50. Geburtstag groß feiern wollen und ob das nicht zu viel für Sie wird.
Sie kennen die Mühen solcher Überlegungen. Allein darüber nachzudenken, ist oft richtig ätzend. Die Gedanken drehen sich im Kreis. Oder man hat totale Hirnleere. Und etwas Gescheites fällt uns dabei auch nicht ein. Deshalb: Nutzen Sie die Schwarmintelligenz! Sie wird Ihnen einen Kick geben, der das Hirn freipustet und die Türen zu neuen Lösungen öffnet.
Laden Sie sich dazu Menschen, deren Meinung Sie schätzen, möglichst aus unterschiedlichen Bereichen, zu einer
Schwarmintelligenz-Session ein. Die Einladung könnte so lauten:
»Liebe Freunde, liebe Familie, ich brauche Eure Intelligenz, um auf eine tragfähige Lösung zu kommen. Ich lade Euch deshalb am Sonntagnachmittag um 15 Uhr zu einer Schwarmintelligenz-Konferenz ein. Kreativität fördernde Getränke und Speisen werden gereicht. Damit Ihr Euer Hirn schon einmal auf Ideenfindung schicken könnt: Es geht um die Frage, was ich Sinnvolles tun kann, wenn ich in drei Monaten in Rente gehe. Ich möchte mich engagieren, etwas auf die Beine stellen, etwas mit anderen Menschen unternehmen. Und dabei brauche ich Eure Intelligenz.«
Machen die anderen da mit? Meine Erfahrung: Ja. Menschen
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