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So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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dieser gigantischen Vorstellung, die ich nicht mehr ignorieren konnte.
    Ich war tot. Oh Mann! Wenn meine Mom das herausfinden sollte, würde sie mich umbringen.

8
VERTRAUEN IN DEN VERSTAND

    Ich kam so spät zur Stunde, dass ich keine Möglichkeit mehr hatte, sofort mit Abigail zu sprechen. Beim Mittagessen lief ich schnell zu ihrem Tisch hinüber. Es war irgendwie seltsam, sich dem Tisch der Opfer zu nähern. In ein paar Gesichtern blitzte Angst auf, und Ferdinand ließ sich unter den Tisch rutschen. Ich begriff, dass für manche von ihnen jeder ein möglicher Fiesling war.
    Abigail lächelte mich von der anderen Seite des Tischs aus an und zeigte auf einen leeren Stuhl. »Hi. Willst du dich zu uns setzen? Es gibt noch viel Platz.«
    »Hast du mit deinem Onkel gesprochen?«
    »Ich habe ihm eine E-Mail geschickt. Bislang habe ich aber noch keine Antwort erhalten.«
    Ich schlug mit der Faust auf den Tisch. »Du musst ihn finden.Ich muss mit ihm reden. Auf der Stelle. Also jetzt gleich. Sofort. Wenn nicht schon früher.«
    »Hör auf zu stammeln«, sagte Abigail. »Was ist passiert?«
    »Nichts. Alles in Butter. Absolut perfekt. Könnte nicht besser sein.«
    »Irgendwas stimmt doch nicht. Vielleicht kann ich ja helfen«, sagte sie.
    »Überhaupt nichts ist los!«, schrie ich. Schnecken-Mädel griff sich ihre Brotdose und huschte an einen anderen Tisch. Ferdinand krabbelte aus seinem Versteck hervor und schlängelte in Richtung Tür. Die restlichen Kids wandten sich ab. »Du kannst mir nicht helfen. Niemand kann mir helfen.«
    »Aha! Wenn niemand dir helfen kann, dann gibt es doch etwas, das nach Hilfe verlangt. Also stimmt etwas nicht«, sagte Abigail. »Wusste ich’s doch.«
    Ich hatte das Gefühl, mich hätte eine Bulldogge gepackt und würde mich nicht mehr loslassen. Wenn sogar Abigail mich durchschaute, musste mein Gehirn so tot sein wie mein Körper. Sie würde keine Ruhe geben, bis ich ihr antwortete. Ich neigte mich nach vorne, legte meine Hände auf den Tisch und sagte das Erste, das mir in den Sinn kam: »Ich glaube, dass sich meine Eltern scheiden lassen wollen.« Das war zwar eine fette Lüge, aber ich dachte, dass sie das überzeugen würde.
    »Das ist eine glatte Lüge. Wenn das dein Problem wäre, müsstest du nicht mit meinem Onkel reden.« Abigail lehnte sich über den Tisch. »Irgendetwas stimmt nicht mit dir. Seit du rübergekommen bist, hast du kein einziges Mal geblinzelt. Und du hast immer noch kleine Löcher von Mookies Gabel in deiner Nase.«
    »Meine Wunden heilen schlecht.«
    Sie kam noch näher heran, sodass ich in ihren hellbraunen Augen kleine schwarze Flecken sehen konnte. »Und du fühlst auch keinen Schmerz.«
    »Spinnst du, oder was? Natürlich kann ich Schmerzen spüren.«
    Abigail ging einen Schritt zurück und zeigte dann auf meinen Arm. Darin steckte eine Gabel.
    »Au!« Ich sprang zurück, riss die Gabel mit einem Ruck heraus und tat so, als würde es wehtun.
    »Netter Versuch«, sagte sie. »Aber du bist ein miserabler Schauspieler. Komm schon. Sag mir einfach die Wahrheit. Vielleicht kann ich helfen.«
    Es hatte keinen Sinn, zu versuchen, es vor ihr zu verstecken. Als Nächstes würde sie mich vielleicht mit einem Messer aufspießen oder mir mit einem Vorschlaghammer eins überziehen.
    »Okay – seit dein Onkel mir das Zeug übergeschüttet hat …«
    Ich unterbrach mich. Ich wollte es nicht noch mal wiederholen. Ich wollte nicht, dass es Wirklichkeit wurde.
    »Das habe ich befürchtet.« Abigail kam um den Tisch herum und klopfte mir leicht auf den Rücken. »Lass dir Zeit.«
    »Seitdem ich mit Verschwinde-Schmerz vollgespritzt worden bin, habe ich nichts mehr gespürt. Und irgendwie scheint es, als ob ich nicht mehr atmen muss. Oder essen.«
    »Und er hat auch keinen Puls.« Mookie hatte sich hinter mich gestellt. Er ließ seinen Finger quer über seine Gurgel gleiten und machte ein Schlitzgeräusch.
    »Und jetzt ist dein Onkel nicht da, um mir zu erklären, wie ich die Sache wieder in Ordnung bringen kann«, sagte ich. »Er irrt irgendwo umher und versteckt sich vor der Polizei. Es ist aussichtslos.« Ich sank in einem Stuhl zusammen.
    »Genau genommen hat er inzwischen wahrscheinlich das Land verlassen. Als er das letzte Mal in Schwierigkeiten geraten war, hat er sich sechs Monate lang in Argentinien versteckt.«
    »Argentinien? Das wird ja immer besser.« Ich knallte meine Stirn auf den Tisch.
    Fest.
    Es tat nicht weh.
    »Sieht aus, als müsste ich dir helfen«, sagte

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