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So erregend rätselhaft (German Edition)

So erregend rätselhaft (German Edition)

Titel: So erregend rätselhaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILY MCKAY
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wunderbar.“
    Der Empfang fand im Foyer von Messina Diamonds statt. In einer Ecke war eine Bar eingerichtet, und an den Wänden standen Tische mit kleinen appetitlich aussehenden Häppchen. Die Gäste – alle in Smoking und eleganten Kleidern – hatten sich über das ganze Foyer bis zu den Konferenzräumen verteilt.
    Auch wenn Lucy das Foyer eines Büros nicht unbedingt geeignet für einen so festlichen Empfang gehalten hatte, schien es irgendwie passend. Alles war gediegen elegant – Rauchglas, gebürstetes Messing und cremefarbener Marmor. Der Raum war sichelförmig geschnitten. Die Glaswand zu den Fahrstühlen befand sich an der schmaleren Seite, die gegenüberliegende Wand bildete von Ecke zu Ecke einen großen Bogen.
    Mitten auf dieser Wand prangte ebenfalls das Messina Diamonds-Logo. Außerdem stand dort über zwei Textblöcken: „Die Geschichte des Randolph Messina.“
    „Ich kann Sie herumführen, wenn Sie wollen“, bot Raina an.
    „Vielleicht später. Sie brauchen sich nicht den ganzen Abend um mich zu kümmern.“ Raina war bereits von mehreren Gästen begrüßt worden. „Ich komme schon zurecht. Ich wollte eben …“ Lucy zeigte auf den Text an der Wand.
    Während Raina gleich darauf einige weitere Gäste begrüßte, studierte Lucy die Geschichte von Messina Diamonds. Sie fühlte sich dabei zwar ein wenig wie ein Voyeur, aber eigentlich war ihre Neugier nur natürlich, wenn man bedachte, dass – falls Dex der Vater war – Isabella eines Tages dieses Unternehmen erben würde. Außerdem war Dex bisher sehr schweigsam gewesen, was die Geschichte seiner Familie betraf.
    Vielleicht war ihre Neugier aber auch lächerlich. Trotz ihrer atemberaubend leidenschaftlichen Liebesnacht hatte sich nichts geändert. Er wollte immer noch das Sorgerecht für Isabella. Sie belog ihn immer noch. Sie hatten immer noch keine Zukunft. Warum also versetzte ihr der Gedanke, ihn zu verlieren, einen Stich? Sie hatte doch wohl nicht etwas wirklich Dummes getan, wie zum Beispiel sich zu … Nein, wenn überhaupt, war sie höchstens sehr empfänglich für seine erotische Ausstrahlung. Was immer sie empfand, es war nur eine momentane Verwirrung ihrer Gefühle. Nichts weiter.
    Sie zwang sich, sich auf den Text an der Wand zu konzentrieren, ehe sie ihre Aufmerksamkeit auf das Bild in einem der beiden Textblöcke richtete. Das Schwarz-Weiß-Foto zeigte einen untersetzten, etwas wild aussehenden Mann mit Cowboyhut, der einen Arm um eine schlanke Frau mit offenem langem Haar gelegt hatte.
    Die Größe hatte Dex offenbar von seiner Mutter geerbt, doch die Form seiner Lippen und Augen fand Lucy bei seinem Vater wieder. Und falls sie nicht irrte, hatte Randolph wohl die gleichen hellen blaugrauen Augen wie Isabella.
    „Oben gibt es ein besseres Foto von den beiden.“
    Lucy fuhr herum und sah Dex am Empfangstresen lehnen. Wie alle Männer auf diesem Empfang trug er einen Smoking. An ihm sah er jedoch noch beeindruckender aus. Es mochte am klassischen Schnitt liegen oder einfach daran, dass er ihn mit einer gewissen lässigen Selbstsicherheit trug. Dex mochte so tun, als sei er nur ein Mann wie alle anderen, aber er war offenbar hier genauso in seinem Element wie zu Hause, wenn er mit Isabella auf dem Fußboden spielte oder am Pool saß und ein Bier trank.
    „Du siehst hübsch aus.“
    Sein wohlwollender Blick ging ihr durch und durch und erinnerte sie an ihre Liebesnacht. Sie errötete und strich nervös über ihr Kleid. „Raina hat einen ausgezeichneten Geschmack.“
    „Ich habe nicht von deinem Kleid gesprochen.“
    Sein Kompliment machte sie noch verlegener, und ihr fiel keine passende Antwort ein. Du siehst im Smoking besser aus als James Bond, schoss es ihr durch den Kopf.
    „Möchtest du mit nach oben kommen und dir die anderen Büros ansehen?“
    „Eigentlich war ich gerade dabei, eure Geschichte zu lesen.“
    Dex verzog das Gesicht. „Das war die Idee der PR-Abteilung.“
    „Hört sich an, als wäre dein Dad ein richtiges Original gewesen.“
    „Ja, so könnte man es sagen.“
    Lucy sah Dex aufmerksam an. „Das hört sich kein bisschen stolz an.“
    Ihre Feststellung schien ihn zu überraschen. „Nein. Vermutlich nicht.“
    „Und doch heißt es hier, dass er deine Mutter und seine Familie über alles liebte und dass er ein sehr fähiger Geologe war.“
    „Das ist auch das Werk der PR-Leute. ‚Er liebte seine Familie über alles‘ bedeutet einfach, dass er uns als Kinder quer durch Südamerika geschleppt hat.

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