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So erregend rätselhaft (German Edition)

So erregend rätselhaft (German Edition)

Titel: So erregend rätselhaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILY MCKAY
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einige Kartons mit Sachen aus meiner Kindheit.“
    „Ich wette, du hast es nicht einmal gelesen, oder?“
    „Falls ich es gelesen habe, erinnere ich mich nicht an die Geschichte. Wie hast du es erraten?“
    „Ich hatte so ein Gefühl.“ Sein Eingeständnis kränkte, aber überraschte sie nicht. Ihre ganze Beziehung war auf Lügen aufgebaut. Vielleicht sollte sie froh darüber sein, dass sie nicht die Einzige war, die welche aufgetischt hatte.
    Ehe sie die Tür hinter sich schloss, sagte sie noch: „Du solltest versuchen, es irgendwann einmal zu lesen. Es ist ein schönes Buch. Vielleicht stellst du fest, dass es dir mehr von deiner Kindheit zurückbringt, als du glaubst.“
    „Ich bin kaum der Typ, der versucht, die Unschuld seiner Kindheit zurückzugewinnen.“
    „Nein. Aber vielleicht solltest du das.“
    Dex suchte nicht nach Tom Sawyer. Falls er das verdammte Buch irgendwann wiederfand, würde er es in den Müll werfen.
    Es war ein dummer Zufall, dass am gleichen Tag, als Lucy zu ihm ins Büro gekommen war, Mavis das Gästehaus gründlich putzte und aufräumte. Dabei musste sie die zerfledderte Kopie von Tom Sawyer gefunden haben, denn als Dex abends kurz nach neun nach Hause kam, sah er als Erstes das Buch mitten auf dem Küchentresen liegen.
    Wie angewurzelt blieb er stehen, weil eine Flut von Gefühlen über ihn hereinbrach. Dann nahm er es, trug es zum Mülleimer und warf es nach kurzem Zögern hinein.
    Anschließend holte er sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Nachdem er einen Schluck getrunken hatte, band er seine Krawatte ab. Im Schlafzimmer vermied er jeden Blick auf das Bett, wie immer seit der Nacht, in der er es mit Lucy geteilt hatte.
    Falls Mavis – die jeden Tag im Gästehaus nach dem Rechten sah – gemerkt hatte, dass er die letzten drei Nächte auf dem Sofa vor dem Fernseher verbracht hatte, hatte sie klugerweise nichts dazu gesagt.
    Dex zog Jeans an, behielt jedoch sein Oberhemd an. Dann setzte er sich wie an den vergangenen drei Abenden vor den Fernseher und nahm die Fernbedienung zur Hand. Er zappte durch alle Programme. Zweimal.
    Ehe er zu einer dritten Runde ansetzte, sah er zufällig durch das Fenster zum Haupthaus hinüber. In der Küche und im Wohnzimmer brannte Licht. Er erhaschte einen Blick auf Mrs. Hill, die mit Izzie auf dem Arm hin und her ging.
    „Isabella, verdammt.“ Er stellte seine Bierflasche auf den Tisch vor sich und stützte den Kopf in die Hände.
    Sie war nicht von ihm. Izzie war ein Kosename, den ein vernarrter Vater seiner Tochter gab. Aber er war kein Vater.
    Seit drei Tagen wusste er das, und es schmerzte ihn noch immer, ließ ihn nachts nicht schlafen. Was einfach lächerlich war. Er hatte nie Vater sein wollen. Hatte nie ein kleines Mädchen mit kupferblonden Haaren und den Augen seines Vaters haben wollen. Hatte sich nie erträumt, jemals eine Frau so sehr zu begehren, dass er nicht in dem Bett schlafen konnte, in dem er sie geliebt hatte.
    Er hatte absolut keine Ahnung davon gehabt, dass beide zu verlieren sich anfühlte, als würde ihm das Herz aus dem Leib gerissen werden. Aber sie gehörten nicht zu ihm. Sie waren nicht seine Familie.
    Allerdings – und er brauchte eine Weile, um zu begreifen, was das bedeutete – wusste das Isabella nicht. Sie kannte den Unterschied zwischen einer Mutter und einer Tante und einem Vater und einem Onkel nicht.
    Sie wusste nur, dass die beiden Menschen, die sich am meisten um sie gesorgt hatten, plötzlich nicht mehr da waren.
    Egal, wie kompetent Mrs. Hill war, sie konnte die Liebe einer Tante oder eines Onkels nicht ersetzen.
    Er sprang auf und ging, so schnell er konnte, zur hinteren Küchentür des Haupthauses.
    Mrs. Hill – die mit Isabella auf dem Arm um den Küchentresen herumgegangen war – sah hoch, als er eintrat. Ihre Miene wirkte bestürzt. Isabella weinte noch heftiger.
    „Tut mir leid, Mr. Messina. Mir war nicht bewusst, dass Sie sie drüben im Gästehaus weinen hören könnten. Ich kann sie wieder nach oben …“
    „Nein. Sie hat mich nicht gestört. Wie lange weint sie denn schon?“
    „Seit etwa zwei Stunden. Es besteht kein Grund zur Sorge“, versicherte sie hastig. „Bei Babys ist das nun mal so. Eine Kolik, nichts Ernstes.“
    Dex nahm Mrs. Hills Erklärung kaum wahr. Seine Aufmerksamkeit galt ausschließlich Isabella.
    Seit dem Morgen, an dem er erfahren hatte, dass sie nicht seine Tochter war, hatte er sie nicht mehr gesehen. Er hatte sie in ihre Obhut gegeben, bis Derek zurück

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