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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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haben sie ganz schön gehetzt.«
    Er schlang die Zügel beider Pferde um einen dicken Ast, als Laura vom Rücken ihres Pferdes glitt. »Und, habt ihr gestern weitere Münzen gefunden?«, fragte er.
    »Nichts. Noch nicht mal einen Kronkorken. Ich kann – oh, ich habe es dir noch gar nicht erzählt. Donnerstagabend…«
    »Ich habe davon gehört.« Aus Gründen, die er nicht hatte benennen können, hatte es ihn gestört, dass sie mit ihrem Fund nicht sofort zu ihm gekommen war. »Schön für dich.«
    »Es war wirklich höchst seltsam«, sagte sie, während sie ihre vom Reiten steifen Glieder dehnte. »Die Münze lag einfach da. So, als hätte ich sie fallen gelassen und mich gebückt, um sie wieder…«
    Sie blinzelte. Die Sonne im Rücken, stand er reglos da und sah sie an. »Was ist los?«
    »Du hast gesagt, du hättest von mir geträumt. In letzter Zeit, aber auch früher schon. Auf den Klippen, in deinem Zimmer, im Wald. Du hättest geträumt, du hättest dich umgedreht und auf einmal hättest du mich einfach da stehen sehen.«
    »Ja.« War es nicht einfach lächerlich, dass ihr das Herz plötzlich bis zum Hals zu schlagen schien? War es nicht einfach lächerlich, dass ihre Haut vor Furcht und vor Erregung prickelte? »Michael«, brachte sie erstickt hervor.
    »Und dass ich dich berührt hätte.« Er legte eine Hand auf ihre Brust und spürte, wie sie zitterte. Es gab Bereiche ihres Lebens, die ihn nichts angingen, ebenso wie es Aspekte seines Lebens gab, die er vor ihr verborgen hielt. Hier jedoch bewegten sie sich auf… gemeinsamem Terrain. »Und dass ich dich gekostet hätte«, fuhr er entschlossen fort, presste seine Lippen auf ihren Mund und sog begierig ihre Hitze ein. »Und dass ich dich genommen hätte.« Mit diesen Worten zog er sie an seine Brust und sah sie voll schmerzlichen Verlangens an. »Und genau das werde ich jetzt tun.«
    In nichts als Sonnenlicht gehüllt, den fröhlichen Gesang munterer Vögel in den Ohren, lag sie still neben ihm. Dieses Mal hatte er ihre Kleider nicht zerrissen, dachte Laura. Doch wenn er es getan hätte, hätte sie, wie sie sich verwundert eingestand, nichts dagegen eingewendet und wäre bereitwillig so, wie sie von Gott erschaffen worden war, nach Hause zurückgeritten.
    Stattdessen hatte Michael sie so zärtlich, so sanft geliebt, dass ihr selbst die Erinnerung daran die Tränen der Rührung in die Augen trieb.
    »Dies ist das erste Mal, dass ich in der freien Natur mit einem Mann geschlafen habe«, murmelte sie. »Ich hätte nie gedacht, dass es so herrlich ist.« Sie richtete sich auf und streckte sich. »Mit dir zusammen tue ich so viele Dinge, die ich nie zuvor getan habe. Ich nehme an, dass ich dir viel weniger Neues bieten kann.« Sie lächelte ihn an. »Der verruchte Michael Fury hat sicher alles schon einmal erlebt.«
    »Alles und noch mehr«, antwortete er, ohne auch nur die Augen aufzumachen, während er sich wohlig räkelte.
    »Es gibt so vieles, worüber du nicht sprichst.« Das Wissen, dass es typisch für verliebte Frauen war, in der Vergangenheit ihrer Helden herumzubohren, hielt sie nicht von dieser Frage ab. Sie fuhr mit einem Finger über seine Brust. »Du hast so viele Geheimnisse.«
    »Meinst du, weil du mir gestern Nacht ein paar deiner Geheimnisse verraten hast, müsste ich mich dir jetzt vollkommen anvertrauen?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Er schlug die Augen auf. »Wenn du etwas von mir wissen willst, dann frag mich einfach, ja?«
    Sie schüttelte den Kopf und wollte gerade aufstehen, als er sie wieder herunterzog. »Angst vor meinen Antworten?«
    »Nein«, sagte sie ruhig. »Habe ich nicht. Und es überrascht mich, dass du das für möglich hältst.«
    »Also gut. Dann schieß los mit deinen Fragen.«
    »Ich…« Immer noch zögerte sie, doch schließlich gab sie der Versuchung nach. »Also gut. Du hast gesagt, du warst einmal verheiratet, aber du hast deine Frau oder das, was passiert ist, bisher mit keinem Wort erwähnt.«
    »Ihr Name war Yvonne. Wir sind geschieden«, sagte er.
    »Okay.« Gekränkt durch die unfreundliche knappe Antwort streckte sie die Hand nach ihrer Bluse aus. »Wir sollten allmählich zurückreiten.«
    »Verdammt.« Er fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und setzte sich auf, als sie die Arme in den weichen und mittlerweile stark zerknitterten Wollstoff schob. »Okay, du wüsstest gerne mehr. Ich habe sie während meiner Zeit als Rennfahrer kennen gelernt. Sie war wohl das, was man ein Groupie nennt.«
    »Und du

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