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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ich hatte einfach gehofft, dass sie einen schönen Abend verbringt, sich vielleicht ein wenig von Michael unterhalten und am Ende von ihm vernaschen lässt.«
    Kate sah die Freundin grinsend an. »Du bist wirklich sehr fürsorglich, Margo. Himmel, sind wir wirklich selbstgerecht?«
    »Ich fürchte, ja.«
    Ein paar Minuten auf der Damentoilette genügten Laura, um ihre Fassung zurückzugewinnen. Sie setzte sich auf einen der weich gepolsterten Hocker vor dem langen Spiegel und zog ihren Lippenstift hervor.
    War sie frustriert? War es schwierig, mit ihr zusammen zu sein? Sie hoffte nicht. Sie war viel beschäftigt, zielstrebig, rieb sich auf für ihre Familie und ihre Jobs.
    Was, bitteschön, war daran falsch? Seufzend stützte sie die Ellbogen auf den Schminktisch und ließ den Kopf in ihre Hände sinken. Nein, sie hatte einem einfachen, unterhaltsamen Abend eine allzu große Bedeutung beigemessen, musste sie sich eingestehen. Weil sie ganz einfach seit allzu langer Zeit keinen einfachen, unterhaltsamen Abend mehr verbracht hatte.Und weil sie, wie sie sich insgeheim eingestand, einfach nicht wusste, wie man sich Männern, vor allem Männern wie Michael Fury, gegenüber verhielt.
    Sie war siebzehn gewesen, als sie sich in Peter verliebt hatte. Achtzehn, als sie mit ihm vor den Traualtar getreten war. Und davor hatte es nur einige wenige bedeutungslose, unkomplizierte Verabredungen gegeben.
    Sie war zehn Jahre lang verheiratet gewesen und hatte nie eine Affäre oder auch nur einen ernsthaften Flirt gehabt. Die Männer, die sie kannte, waren Verwandte oder alte Freunde der Familie, beiläufige Bekannte, die Männer von Frauen, die sie kannte, oder Geschäftspartner.
    Sie war dreißig Jahre alt, dachte sie voller Selbstmitleid, und hatte keine Ahnung, wie man sich bei einer Verabredung verhielt. Selbst wenn diese Verabredung von anderen arrangiert worden war.
    Als sich die Tür des Raumes öffnete, richtete sie sich eilig auf und zog ihren Kamm hervor.
    »Hi, Laura.«
    »Judy.« Ihr Lächeln wurde warm. Judy Prentice war eine Freundin und regelmäßige Kundin im
Schönen Schein.
»Schön, dich zu sehen. Du siehst phantastisch aus.«
    »Man tut, was man kann.« Immer bereit zu einem kleinen Plausch setzte sich Judy neben sie. »Hast du Maddie Green gesehen? Sie hat sich letzten Monat den Busen liften lassen.«
    In Judys Gesellschaft konnte man einfach unmöglich Würde und Haltung wahren. »Mit ihren beiden derart unverhohlen zur Schau gestellten Prachtexemplaren konnte man sie unmöglich übersehen.«
    »Tja, aber pass bloß auf, was du sagst. Ich habe einen höflichen Kommentar gemacht, als sie die Sprache drauf brachte. Ich glaube, ich habe gesagt, sie sähe sehr kess aus oder so.« Als Laura schnaubte, grinste sie. »Und als Nächstes zerrt sie mich hier rein, zieht sich bis auf die Taille aus und zeigt mir die Dinger aus nächster Nähe. Was mir dann doch ein wenig zu persönlich war.«
    »Oh Gott, danke für die Warnung«, stieß Laura lachend hervor.
    »Aber ich muss zugeben, es sind wirklich Schönheiten. Apropos«, Judy stellte ihre juwelenbesetzte Puderdose auf den Tisch. »Du bist heute Abend in Begleitung eines ziemlichen Prachtburschen da. Ich habe ihn nie zuvor gesehen. Ist er hier aus der Gegend?«
    »Er ist ein alter Freund.«
    Judy rollte mit den Augen. »Wir sollten alle solche alten Freunde haben, finde ich.«
    »Er ist gerade erst hierher zurückgezogen.« Plötzlich fiel Laura etwas ein. »Deine Tochter nimmt doch Reitstunden, Judy, oder nicht?«
    »Sie ist eine totale Pferdenärrin. Ich habe dieses Stadium als junges Mädchen ebenfalls durchgemacht, aber Mandy scheint es ernst damit zu sein.«
    »Michael züchtet Pferde und bildet sie aus. Im Augenblick benutzt er die Stallungen von Templeton House. Sein Haus und seine Ställe wurden kürzlich von den Schlammlawinen zerstört.«
    »Oh Gott, waren diese Schlammlawinen nicht einfach grauenhaft? Eine Freundin von mir musste mit ansehen, wie ihr Haus einfach über die Klippen geschoben wurde. Wie in Zeitlupe, aber einfach nicht aufzuhalten. So etwas bricht einem gewiss das Herz.« Judy tupfte ein wenig Parfüm auf ihre Handgelenke. »Warum leben wir überhaupt hier in Kalifornien?«
    »Wie ich hörte, scheint ein Grund das Wetter zu sein«, kam Lauras trockene Erwiderung. »Auf jeden Fall hättest du ja vielleicht Lust, Michael zu kontaktieren, falls du entscheidest, Mandy ein Pferd zu kaufen.«
    »In der Tat denken wir gerade darüber nach. Sie hat bald

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