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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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verkündete er. "Wir gehen nach Sedona, um mit den roten Felsen zu sprechen."
    Ayanna und Cheyenne sahen einander an.
    "Wann habt ihr das denn beschlossen?", fragte Ayanna sanft.
    "Gestern Abend. Sie kam vorbei, als du noch im Supermarkt warst." Sein Blick wanderte zu Cheyenne. "Tut es eigentlich nicht weh, wenn du dein Haar so nach hinten ziehst?"
    Sie ignorierte ihn und ging in die Küche. Normalerweise frühstückte sie nie viel, aber heute war sie geradezu ausgehungert. Sie und Jesse waren nicht dazu gekommen, zu Abend zu essen. Auch ihr ernsthaftes Gespräch hatte nicht stattgefunden. Eigentlich hatte sie ihm sagen wollen, dass sie noch immer für Nigel arbeitete.
    Mitch rollte neben ihr her. "Was hältst du eigentlich von Vetternwirtschaft?", fragte er mit einem hoffnungsvollen Ton in der Stimme.
    Cheyenne sah ihn überrascht an, füllte ihre Kaffeetasse wieder auf und setzte sich an den Tisch. Ayanna hatte Pfannkuchen, Eier und Wurstpastetchen gemacht. Wenn sie künftig öfter so frühstückte, müsste sie ihre Garderobe erneuern.
    "Ich meine das Ernst, Cheyenne", fuhr Mitch fort. "Du arbeitest jetzt in der Personalabteilung bei McKettrick Co. Und ich will einen Job. "
    "Mal sehen, was ich tun kann", versprach Cheyenne.
    "Vielleicht könnte ich ein Auto kaufen. Ich meine, wenn ich den Job bekomme. Und einen richtig guten Computer. Dieses Scheißding, das ich jetzt habe, gehört auf den Müll."
    "Mitch!", tadelte Cheyenne ihn.
    "Falls ich einen Job bekomme und ein Auto finde, bürgst du dann für meinen Kredit?"
    "Mitch!", rief Ayanna.
    "Wir werden sehen", entgegnete Cheyenne.
    "Ich brauche Geld", sagte Mitch. "Bronwyn fährt uns nach Sedona. Da kann ich nicht er-warten, dass sie auch noch das Mittagessen bezahlt."
    Cheyenne gab ihm vierzig Dollar.
    "So, und du räumst den Tisch ab und spülst das Geschirr", ordnete Ayanna an. "Ich will keinen Protest hören. Du kommst wunderbar an das Waschbecken heran.
    "Kein Problem", sagte Mitch.
    Ayanna sah auf die Uhr. "Wir müssen los, Cheyenne. Ich fahre immer lieber etwas früher, da mein Auto gelegentlich etwas launisch ist."
    Hoffentlich fiel niemandem auf, dass sie an ihrem ersten Tag bei McKettrickCo in einem psychedelisch anmutenden Gefährt ankam, dem nur noch ein Peace-Zeichen fehlte, um wie ein Original aus den 60er-Jahren zu wirken.
    Mit Bedauern ließ sie ihren noch halb vollen Teller stehen und folgte Ayanna nach draußen. Eine Feder bohrte sich durch den Beifahrersitz. Die Zündung machte ein beunruhigendes schleifendes Geräusch, als Ayanna den Schlüssel herumdrehte, und aus dem Auspuff schoss so viel Qualm, dass Cheyenne befürchtete, er hätte Feuer gefangen. Ayanna lachte über das besorgte Gesicht ihrer Tochter.
    "Mitch hat übrigens recht mit dem, was er über dein Haar gesagt hat. Irgendwie siehst du mit diesem Knoten wie jemand aus, der sich das Gesicht zu oft hat liften lassen.
    "Besten Dank, Mom. Genau so was will ich jetzt hören.
    Da warf Ayanna den Kopf zurück und lachte laut. Das klingt gut, dachte Cheyenne lächelnd, auch wenn sie auf meine Kosten lacht.

Kapitel 13
     
    Jesse lächelte, als die Pferde durch das Gatter auf die Koppel galoppierten, einige schlugen vor Begeisterung aus, andere tänzelten und schüttelten ihre Köpfe. Am liebsten hätte er es ihnen nachgemacht.
    Heute Morgen war er vor Cheyenne aufgewacht und hatte lange dagelegen und sie beim Schlafen beobachtet. Und sich vorgestellt, wie es wohl wäre, jeden Morgen neben ihr aufzuwachen. Er hatte sich sogar ausgemalt, wie ihre gemeinsamen Kinder aussehen würden - was schwer vorauszusagen war. Er war blond, sie dunkel. Ein genetisches Lotteriespiel. Pfeifend schloss er das Gatter wieder.
    Sehr gern hätte er noch mit Cheyenne gefrühstückt. Aber sie wollte an ihrem ersten Tag bei McKettrickCo auf keinen Fall zu spät kommen. Zumindest hatten sie noch miteinander geduscht und sich geliebt, bevor sie aufbrach. Der Abschied war ein wenig merkwürdig - sie hatte ausgesehen, als wollte sie ihm etwas sagen. Etwas, das ihr Gesicht ernst und ihre Augen dunkel werden ließ. Wahrscheinlich lag ihr auf der Zunge, dass es nicht zu viel bedeutete, dass der Sex so fantastisch gewesen war. Dass sie beide schließlich erwachsen wären. Ähnliche Gedanken hatte er auch gehabt - bis zu dem Moment, in dem Cheyenne ihn an Orte führte, von denen er niemals zu träumen gewagt hätte. Sie hatte ihm die Landschaft seiner eigenen Seele gezeigt, mit der Sonne und dem Schatten, den Schluchten,

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