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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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ausgeht?«
    »Ich wohne am anderen Ende von Haus. Ich sehe Mieter hier nur, wenn es gibt Probleme. Hat sie Ärger mit Polizei?«
    »Nein, nichts dergleichen.« Troutt lächelte beruhigend. »Darf ich mich vorstellen – PC Troutt. Ich bin einer der neuen Streifenbeamten in der Gegend.« Er holte seine Marke heraus.
    Der Hausmeister nahm sie entgegen und betrachtete sie argwöhnisch, als hielte er den Polizisten für einen Staubsaugervertreter. »Ich hoffe, Sie sind auch Freitag und Samstag da, spätabends. Letzten Freitag haben kleine Idioten Mülleimer angezündet«, knurrte er.
    »Ja, genau darum geht es bei dieser neuen Initiative«, erwiderte der junge Polizist in ernstem Ton.
    »Ich glaube erst, wenn ich sehe.«
    85
    OKTOBER 2007 »Hallo, Oldtimer, schon gestartet?«
    Grace stand auf Socken im South Terminal des Flughafens Gatwick und sah seine Schuhe auf dem Transportband im Scanner verschwinden. Er hielt das Handy ans Ohr und antwortete: »Nur meine blöden Schuhe. Das hier geht mir ziemlich auf die Nerven. Jedes Mal muss ich mehr Kleidungsstücke ausziehen, wenn ich fliege. Und das nur, weil irgendein Idiot vor fünf Jahren versucht hat, seine Schnürsenkel in Brand zu setzen! Jetzt musste ich sogar meine Reisetasche einchecken, weil sie nach den neuen Bestimmungen zu groß ist. Also muss ich am anderen Ende wieder warten. Reine Zeitverschwendung!«
    »Ich merke, du hast schlecht geschlafen.«
    Grace grinste bei der Erinnerung an die herrliche Nacht mit Cleo. »Eigentlich nicht. Die Nacht war sehr viel besser als die davor. Ich musste sie nämlich nicht mit einem Jammerlappen verbringen, der mir sein Leid geklagt hat.«
    Der DS achtete nicht auf die Anspielung und konterte: »Und der Hund hat dich nicht wieder vollgekotzt?«
    Grace, der einen Anzug trug, weil er in New York einen guten Eindruck machen wollte, mühte sich ab, seinen rechten Schuh zu binden, während er das Telefon ans Ohr geklemmt hatte. Im Stehen ging gar nichts, also setzte er sich hin. »Nein. Er hat nur ein Häufchen auf den Boden gemacht.«
    »Alles klar mit dir, Mann? Deine Stimme klingt so belegt.«
    »Schon gut, ich bin dabei, mir die Schuhe wieder anzuziehen. Rufst du wegen etwas Wichtigem an, oder wolltest du nur ein bisschen plaudern?«
    »Was weißt du über Briefmarken?«
    »Erste oder zweite Wahl?«
    »Sehr witzig.«
    »Ich weiß ein bisschen was über Marken aus den britischen Kolonien. Die hat mein Vater gesammelt, Ersttagsbriefe. Er hat sie mir geschenkt, als ich ein Junge war. Heute sind sie wertlos. Nach seinem Tod bat mich meine Mutter, seine ganze Sammlung zu einem Händler zu bringen, aber sie war überhaupt nichts wert. Wenn du an ein neues Hobby denkst, würde ich dir Schmetterlinge empfehlen – oder Züge beobachten!«
    »Schon gut, schon gut! Bist du jetzt fertig?«
    Grace grunzte.
    »Also, Bella und ich waren gerade bei den Klingers. Es ging um das Bargeld, die ganzen Transaktionen, die Lorraine Wilson vorgenommen hat. Die dreieinhalb Millionen Pfund. Ich vermute, sie hat Briefmarken davon gekauft.«
    »Ach ja?«
    Grace hielt inne und konzentrierte sich. Ihm fiel das Gespräch mit Terry Biglow ein. Sie war … in einer fürchterlichen Verfassung, nachdem Ronnie gestorben war … Die Hypothekenfirma hat das Haus beschlagnahmt, die haben ihr alles weggenommen, bis auf ein paar Briefmarken.
    »Stephen Klinger sagte, beim Handel mit wirklich teuren Marken sei die Welt sehr klein. Da kenne jeder jeden.«
    »Hat er dir eine Liste örtlicher Händler gegeben?«
    »Er hat ein paar Namen genannt.«
    »Hör zu, Glenn. Solche kleinen Gruppen neigen besonders dazu, dicht zu machen, wenn jemand Informationen über sie oder einen der ihren sammelt. Also geh hin und tritt ihnen in den Arsch, verstanden?«
    »Hm, ja.«
    »Sag ihnen klar und deutlich, dass wir in einem Mordfall ermitteln und sie wegen Beihilfe drankriegen, wenn sie Informationen zurückhalten.«
    »Ja, Boss, Mann. Guten Flug. Alles Liebe an den Big Apple. Viel Vergnügen.«
    »Ich schicke dir eine Karte.«
    »Vergiss die Briefmarke nicht.«
    86
    OKTOBER 2007 Bella wies eine Mitarbeiterin in der Soko-Zentrale über Funk an, eine Liste sämtlicher Briefmarkenhändler in Brighton and Hove und Umgebung zusammenzustellen. Dann setzte sich Glenn wieder ans Steuer und fuhr zur Queens Road, wo sich der Briefmarkenhandel befand, den Stephen Klinger erwähnt hatte.
    Hawkes lag in der Nähe des Bahnhofs und sah aus, als gäbe es den Laden schon ewig. Es war eine jener

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