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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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aber sie signalisierte ihm, er solle ruhig weitermachen.
    Glenn goss Milch in seinen Kaffee. »Es sieht ganz danach aus, als wäre Joanna Wilson nie nach Amerika gelangt. Am Freitag wurde ihre Leiche in einem Regenkanal im Stadtzentrum gefunden. Sie hat schon lange Zeit dort gelegen. Vermutlich wurde sie erdrosselt.«
    Jetzt wirkten beide entsetzt.
    »Scheiße!«, sagte Sue.
    »Ist das die Frau, über die am Montag etwas im Argus stand?«, erkundigte sich Stephen.
    Bella nickte.
    »Wollen Sie damit sagen, dass – dass Ronnie etwas damit zu tun hatte?«
    »Wenn ich noch zu Ende sprechen dürfte, Sir«, unterbrach ihn Branson. »Gestern haben wir nun erfahren, dass man die Leiche von Lorraine Wilson ebenfalls gefunden hat.«
    Sue Klinger wurde blass. »Im Kanal?«
    »Nein, in einem Fluss bei Melbourne.«
    Nun saßen beide Klingers fassungslos vor ihm. Irgendwo im Haus klingelte das Telefon. Niemand bewegte sich. Glenn trank noch einen Schluck Kaffee.
    »Melbourne? In Australien?«, fragte Sue Klinger schließlich.
    »Wie um alles in der Welt ist sie vom Ärmelkanal dorthin gelangt?«, wollte Stephen wissen.
    Das Klingeln verstummte. »Die Autopsie hat ergeben, dass sie erst seit zwei Jahren tot ist, Sir. Also hat sie wohl doch nicht im Jahre 2002 im Ärmelkanal Selbstmord begangen.«
    »Sondern ist in einen australischen Fluss gesprungen?«, erkundigte sich Stephen.
    »Wohl kaum. Ihr Genick war gebrochen, und sie lag im Kofferraum eines Autos.« Die übrigen Informationen wollte Glenn noch nicht preisgeben.
    Die Klingers saßen ganz still da und versuchten zu verdauen, was sie soeben erfahren hatten. Schließlich fragte Stephen: »Aber wer hat das getan? Und warum? Wollen Sie damit sagen, dass ein und derselbe Täter Joanna und Lorraine getötet hat?«
    »Das können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher sagen. Aber es gibt Ähnlichkeiten in der Vorgehensweise.«
    »Wer – wer hätte denn erst Joanna und dann Lorraine töten sollen?«, fragte Sue. Sie drehte nervös ihr goldenes Armband.
    »Wussten Sie, dass Joanna Wilson von ihrer Mutter ein Haus geerbt und kurz vor ihrem Tod verkauft hat? Es erbrachte etwa 175 000 Pfund. Wir wollen herausfinden, was aus dem Geld geworden ist.«
    »Vermutlich hat Ronnie davon seine Schulden bezahlt, sowie das Geld auf dem Konto war«, sagte Stephen. »Ich mochte den Kerl, aber er hatte kein Händchen für Geld. Hat alles Mögliche versucht und ist jedes Mal gegen die Wand gefahren. Versuchte sich immer an Sachen, die eine Nummer zu groß für ihn waren.«
    »Das ist jetzt aber ein bisschen hart, Steve«, meinte seine Frau. »Ronnie hatte gute Ideen.« Sie schaute die beiden Ermittler an und tippte sich an den Kopf. »Er war ein Erfindergeist. Einmal hat er so ein Gerät erfunden, mit dem man Luft aus geöffneten Weinflaschen entfernen konnte. Er wollte es gerade patentieren lassen, als – wie heißt es doch gleich? – Vacu-Vin auf den Markt kam und groß einschlug.«
    »Klar, aber das Vacu-Vin ist aus Plastik«, sagte Stephen. »Ronnie hatte seines aus Messing hergestellt, der Blödmann. Jeder weiß, dass Metall mit Wein reagiert.«
    »Du selbst hast es damals clever gefunden, nicht wahr?«
    »Ja, aber ich hätte nie mehr in eine seiner Ideen investiert. Ich habe es zweimal versucht und bin beide Male auf die Nase gefallen.« Er zuckte die Achseln. »Man braucht mehr als eine gute Idee, um ein Geschäft ins Rollen zu bringen.« Er sah demonstrativ auf die Uhr.
    »Mr und Mrs Klinger«, meldete sich Bella zu Wort, »wussten Sie, dass Lorraine in den Monaten, bevor sie sich scheinbar das Leben nahm, in den Besitz einer beträchtlichen Geldsumme gelangt war?«
    Sue schüttelte heftig den Kopf. »Nie und nimmer. Das hätte ich als Erste erfahren. Wegen Ronnie saß sie furchtbar in der Tinte. Musste wieder in Gatwick arbeiten. Sie erhielt keinen Kredit mehr, weil Ronnie solche Schulden angehäuft hatte. Sie bekam nicht einmal genügend Geld zusammen, um sich ein Auto zu kaufen. Einmal habe ich ihr einige hundert Pfund geliehen, damit sie sich über Wasser halten konnte.« »Es mag Sie überraschen«, sagte Glenn, »aber Ronnie Wilson hatte bei Norwich Union eine Lebensversicherung abgeschlossen. Im März 2002 erhielt Lorraine Wilson über eineinhalb Millionen Pfund.«
    Der Schock war groß, sollte aber noch größer werden.
    »Und im Juli 2002 bekam Mrs Wilson dann noch fast zweieinhalb Millionen Dollar aus dem Hinterbliebenenfonds des 11. September. Das waren zum damaligen

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