So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)
ihn, sobald er sie wieder zu Atem kommen ließ.
Ein breites Grinsen ging über Jacks Gesicht. „Ich würde sagen, dass ich am Mittwoch Zeit habe.“
11. KAPITEL
Jack presste eine Zitrone aus und vermischte den Saft mit der abgeriebenen Schale. Dabei fragte er sich – wie schon des Öfteren in letzter Zeit –, ob er Grund hatte, sich Sorgen zu machen.
Nicht, weil er und Imogen ihre Verabredungen stets locker vom einen Mal zum nächsten vereinbarten, denn genau so mochte er es. Nein, das Beunruhigende war, dass es von diesen Dates schon so viele gegeben hatte. Sie trafen sich jetzt seit sechs Wochen, was fünf Wochen länger als der Regelfall war, und noch immer war kein Ende in Sicht. Genau genommen wollte Jack überhaupt nicht, dass es zu Ende ging.
Und als ob das noch nicht bedenklich genug wäre, stand er nun mit aufgekrempelten Ärmeln an der Arbeitsplatte seiner Hightech-Küche und kochte für sie. Nicht zum ersten Mal wohlgemerkt!
Er gab einen Löffel Frischkäse und etwas Zucker zu der Zitrone und rührte die Mischung unter die Shrimps, die an diesem Abend auf dem Speiseplan standen. Von ihren sporadischen Dates, die zwei- bis dreimal pro Woche stattfanden und daher eigentlich nicht mehr sporadisch genannt werden konnten, verbrachten sie etwa die Hälfte bei ihr oder bei ihm zu Hause. Manchmal kochte Imogen für ihn, manchmal er für sie. Sie hatten schon Witze darüber gemacht, dass ihre Töpfe noch nie so oft zum Einsatz gekommen waren und sein Kühlschrank, der normalerweise nur Bier und Milch enthielt, noch nie so gut bestückt gewesen war.
Aber im Grunde war es überhaupt nicht witzig. Ein Außenstehender hätte ihre häusliche Idylle wahrscheinlich als Verliebtheit gedeutet und den Beginn einer Affäre vermutet. Wenn nicht sogar einer Beziehung.
Und das war definitiv ein Grund zur Sorge!
Nachdem Jack einen Topf Wasser für die Pasta aufgesetzt hatte, goss er sich ein Glas Wein ein und ging damit in sein Arbeitszimmer. Dort stand er eine Weile am Fenster und blickte auf das langsam dunkel werdende London hinunter.
Auch wenn er es sich nur ungern eingestand – er hatte sich inzwischen so daran gewöhnt, Imogen regelmäßig um sich zu haben, dass er es sich gar nicht mehr anders vorstellen konnte. Dabei hatte er immer noch nicht herausgefunden, was genau er eigentlich so anziehend an ihr fand. Natürlich sah sie toll aus und war wahnsinnig sexy, aber mit dieser Kombination hatten auch schon andere Frauen aufwarten können.
Es musste also noch mehr sein, nur was? War es die Leidenschaft, die in ihren Augen brannte, wenn sie über die Aktivitäten der Christie-Stiftung sprach? Die Ehrlichkeit, mit der sie ihren Platz darin einschätzte? War es ihre Fähigkeit, über sich selbst zu lachen, oder vielleicht die bedingungslose Zuneigung, die sie denen entgegenbrachte, die sie liebte?
Jack drückte das Weinglas gegen sein Kinn und stieß langsam die Luft aus. Vieleicht war es ja alles zusammen oder etwas völlig anderes. Was immer es war, es hielt ihn jedenfalls wie ein seltsamer Zauber gefangen.
Wenn sie zusammen waren, lebten sie nur für den Augenblick. Sprachen nie über die Vergangenheit oder die Zukunft. Auch nicht über ihre Hoffnungen und Träume oder irgendetwas anderes, das auch nur entfernt als persönlich bezeichnet werden könnte. Als ob es ein unausgesprochenes Abkommen zwischen ihnen gäbe, das Ganze nicht zu ernst zu nehmen und nur über das zu reden, was sich im Hier und Jetzt abspielte. Und da sie die meiste Zeit im Bett verbrachten, ergab sich ohnehin nur selten die Gelegenheit für längere Gespräche.
Am Anfang war es für Jack perfekt gewesen, aber nun stellte er fest, dass er mehr über Imogen erfahren wollte. Er wollte wissen, was sie vom Leben erwartete. Was sie sich am meisten wünschte und wovor sie die größte Angst hatte. Er wollte wissen, wer dieser Stalker war, der sie verfolgt hatte. Wollte ihn aufspüren, bei lebendigem Leib häuten und anschließend vierteilen. Und wenn er schon einmal dabei war, würde er sich auch gleich die schmierigen Paparazzi schnappen, die Imogen zum Dummchen abgestempelt und vor aller Welt lächerlich gemacht hatten. Sie und alle anderen, die sie je verletzt oder ihr sonst wie geschadet hatten, würde er gnadenlos …
Jack hielt erschrocken inne, als er merkte, welche Richtung seine Gedanken eingeschlagen hatten. Noch nie hatte er sich versucht gefühlt, für jemanden den Beschützer zu spielen, und das aus gutem Grund. Sich in das
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