Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So heiß wie der Wuestenwind

So heiß wie der Wuestenwind

Titel: So heiß wie der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
Vom Netzwerk:
deiner Verfügung.“
    Erstaunt zog Aliyah eine Augenbraue hoch und merkte bemüht scherzhaft an: „Hauptsache, dein Mann hat nichts dagegen, dass du dafür so viel Zeit opferst.“
    „Oh, er ist sehr verständnisvoll“, antwortete Farah lachend. „Außerdem sind es ja nur drei Tage.“
    „Die Betonung liegt auf ‚Tage‘“, ertönte plötzlich eine Stimme. In der Tür stand eine attraktive Rothaarige mit einem Baby auf dem Arm. „Wenn es auch um die Nächte ginge, würden wir hier bald ein paar mächtig missgelaunte Al-Masud-Männer herumlaufen haben. Und das wollen wir doch nicht, oder, meine Damen?“
    „Carmen, du bist zurück!“, rief Farah freudig überrascht, sprang auf, umarmte die Frau und gab dem Baby einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte sie sich Aliyah zu und sagte: „Darf ich vorstellen? Das ist die Königin der Eventmanager. Sie hat in null Komma nichts eine absolute Traumhochzeit für Shehab und mich aus dem Hut gezaubert. Wir brauchten uns um absolut nichts zu kümmern. Du hast Glück, dass sie rechtzeitig wieder hier ist. Sie wird die Zügel schon in die Hand nehmen.“
    Das war also Carmen, die Frau von Faruq, dem ältesten der Al-Masud-Brüder. Mit ihr hatte der Dominoeffekt der Abdankungen begonnen, bis schließlich die Thronfolge bei Kamal gelandet war. Auch sie wirkte überaus glücklich, und das Baby – die Kleine hieß Mennah, wie Aliyah schon erfahren hatte – strahlte pure, unschuldige Lebensfreude aus.
    „Ich bin von unserer Reise schon etwas eher zurückgekommen“, sagte Carmen lächelnd. „Faruq kommt demnächst wieder. Ich wollte mir doch auf keinen Fall die Chance entgehen lassen, bei der Hochzeit des Jahrhunderts mitzuhelfen. Das heißt, wenn du das überhaupt möchtest, Aliyah.“
    „Was ist denn das für eine Frage?“, gab Aliyah zurück. „Natürlich möchte ich. Und ich freue mich wirklich sehr, dich kennenzulernen.“
    „Geht mir genauso“, sagte Carmen lachend. „Mann, dass diese Al-Masud-Brüder immer so überstürzt heiraten müssen! Angeblich gibt es dafür ja immer weltbewegende Gründe, aber in Wirklichkeit geht es doch darum, dass sie die Finger nicht von uns lassen können.“
    „Kamal und ich hatten ja schon mal das Vergnügen“, erzählte Aliyah und war selbst erstaunt über ihre plötzliche Offenheit. „Das ist allerdings schon sieben Jahre her.“
    „Was lange währt, wird endlich gut“, kommentierte Farah. „Du wirst sehen, es wird alles wunderschön. Wir beide sind mit unseren Al-Masud-Exemplaren jedenfalls sehr zufrieden.“
    Die heißen ja auch nicht Kamal, dachte Aliyah. Nichts würde wunderschön werden. Für sie würde alles in einer Katastrophe enden.
    Die kleine Mennah brabbelte und strampelte. „Na, Mennah, möchtest du deiner neuen Tante guten Tag sagen?“, fragte Carmen. „Sie ist bald deine Königin, meine kleine Prinzessin.“
    Aliyah stand auf. Sie war froh über den Themenwechsel. Lächelnd sprach sie das Baby an: „Hallo, Mennah, ich bin Aliyah. Hör bloß nicht auf deine Mutter. Ich will gar nicht deine Königin sein, bloß deine Freundin.“
    Mennah streckte ihre Ärmchen nach Aliyah aus und gluckste fröhlich. Carmen musste lachen. „Willkommen in der Familie, Aliyah. Wenn Mennah dich so freudestrahlend akzeptiert, ist das der beste Beweis, dass du wirklich dazugehörst.“
    Aliyah standen Tränen in den Augen, als sie Mennah auf den Arm nahm. Sie hoffte, die anderen würden es nicht bemerken. Im Stillen musste sie daran denken, wie es wäre, selbst so ein süßes Baby zu haben … um es dann an Kamal zu verlieren.
    Farah schien nichts aufzufallen, doch Carmen bemerkte offenbar, dass Aliyah innerlich aufgewühlt und betrübt war.
    Das entsprach genau Aliyahs Einschätzung der beiden Frauen: Farah war offen, unkompliziert und geradeheraus, während Carmen durch all das, was sie mitgemacht hatte, sensibler war.
    Carmen nahm Aliyah das Baby wieder ab und fragte: „Also, was schwebt dir für die Hochzeit so vor?“
    „Viel Entscheidungsspielraum habe ich sowieso nicht. Mein zukünftiger Ehemann hat mir eine detaillierte Liste erstellt. Mir wurde ganz schwindelig, als ich die vielen Punkte darauf gesehen habe.“
    „Das kann ich mir vorstellen. So etwas Ähnliches kenne ich auch von Faruq, aber Kamal ist in diesen Dingen bestimmt zehnmal schlimmer. Alles muss genau so laufen, wie er es sich vorstellt.“
    „Ganz genau. Willst du mir trotzdem helfen?“
    Carmen nickte entschlossen. „Aber klar doch. Zeig mir mal die

Weitere Kostenlose Bücher