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So heiß wie der Wuestenwind

So heiß wie der Wuestenwind

Titel: So heiß wie der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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uncharmanten Bemerkung mit gleicher Münze heimgezahlt. Aber gleich danach, als sie sich in der Dusche leidenschaftlich geliebt hatten, war diese unschöne Episode vergessen gewesen.
    Seitdem war eigentlich alles wunderbar. Kamal schien ein ganz neuer Mann zu sein, gereifter und verständnisvoller als der Kamal, den sie vor sieben Jahren kennengelernt hatte. Und wenn sie gedacht hatte, schöner als in der Hochzeitsnacht könnte es gar nicht mehr werden, hatten die folgenden Wochen sie eines Besseren belehrt, und das nicht nur, was die körperliche Liebe anging.
    Er bezog sie in seine Pflichten mit ein, fragte sie um Rat, hörte sogar auf sie und gab ihr alle Befugnisse als Königin. Er unterstützte ihre Projekte und schien mit allem, was sie tat, hochzufrieden zu sein. Aliyah fühlte sich bestärkt, ermutigt – und überglücklich.
    Und auch Kamal wirkte glücklich. Soweit es möglich war, erledigte er seine Verpflichtungen vom Palast aus, sodass er ihr immer nahe sein konnte. Außerdem strukturierte er seinen Arbeitstag so, dass stets Zeit für ein Schäferstündchen blieb. Noch nie hatte sie ihn so entspannt und lebensfroh erlebt.
    Warum er sich so verändert hatte, fragte sie sich nicht, sie genoss es einfach. Nur die wunderbare Gegenwart zählte. Aus seinem neuen Verhalten schloss sie, dass er gar nicht mehr an die ursprüngliche Abmachung dachte, dass er seine Meinung geändert hatte und die Beziehung mit ihr auf jeden Fall fortführen wollte.
    Das konnte natürlich auch ein Irrtum sein.
    Vielleicht wollte er ja auch nur das Beste aus der Situation und der Ehe machen, bis er sein Ziel erreicht hatte. Und das hatte er jetzt. Sie war schwanger.
    Tränen traten ihr in die Augen.
    Denk nach, Aliyah. Die vergangenen sechs Wochen waren so schön gewesen, für sie beide – er konnte doch nicht wollen, dass diese Zeit endete. Durch sein Verhalten hatte er ihr doch bewiesen, dass er nicht mehr der Mann von damals war, der sie so schlecht behandelt hatte. Was konnte es denn anderes bedeuten, als dass er die Ehe fortsetzen wollte? Jetzt, da sie sein Baby in sich trug, konnte er doch nicht …
    Sie blickte an sich herunter. Noch war ihr Bauch ganz flach. Bald würde er runder und immer runder werden, das Baby würde gesund in ihr heranwachsen, und Kamal … wäre fast verrückt vor Freude.
    Was für eine wunderbare Vorstellung!
    Aber schon kehrten die trüben Gedanken zurück – Gedanken, die vielleicht näher an der Realität waren. Kamal hatte ja nie gesagt, dass die ursprüngliche Abmachung null und nichtig wäre. Vielleicht war es reines Wunschdenken von ihr, vielleicht interpretierte sie zu viel in sein Verhalten hinein. Es war ja gut möglich, dass er die Situation jetzt durchaus genoss, aber es trotzdem nicht zum Dauerzustand machen wollte. Jetzt, nachdem sein Ziel erreicht war, würde er vielleicht gar nicht mehr mit ihr schlafen. Vielleicht verwandelte er sich bald wieder in den feindseligen Fremden … und würde sie verstoßen, sobald sie das Kind zur Welt gebracht hatte.
    Während ihre Gedanken noch durcheinanderwirbelten, hörte sie plötzlich Geräusche im Vorzimmer. Kamal. Er war von seiner Reise zurückgekehrt.
    Schnell lief sie ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Nachdem Aliyah den Teststreifen in Papier gewickelt und in den Abfalleimer geworfen hatte, machte sie sich noch etwas frisch – und fällte eine Entscheidung.
    Sie musste es ihm sagen. Sie musste Klarheit darüber bekommen, wie er sich die Zukunft vorstellte.
    Als sie aus dem Badezimmer kam, stand Kamal neben der Liebesschaukel. Gedankenverloren fuhr er mit den Fingern das Seil entlang. War er bedrückt?
    Als er sie ansah, blieb ihr fast das Herz stehen.
    Sein Blick war so finster. Was hatte das zu bedeuten? Hieß das … dass jetzt alles vorbei war? Würde er ihr sagen, dass ihre glückliche Zeit ein Ende finden würde, dass sie sich etwas vorgemacht hatte?
    Er wirkte bedrückt und zögerlich. Das kannte sie überhaupt nicht von ihm, und es tat ihr in der Seele weh. Sie durfte nicht zulassen, dass er es aussprach!
    Blitzschnell flüchtete sie sich in seine Arme. Während sie ihn stürmisch küsste, setzte er sich auf die Schaukel. Sie nestelte an seiner Hose, wollte ihn spüren, fühlen, alles von ihm haben, solange es noch ging.
    „Aliyah …“ Er stöhnte, während sie sich rittlings auf ihn setzte.
    Hastig küsste sie ihn, um ihm das Wort abzuschneiden, und murmelte: „Sag jetzt nichts … lass mich das hier nur genießen

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