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So heissbluetig kuesst nur einer

So heissbluetig kuesst nur einer

Titel: So heissbluetig kuesst nur einer
Autoren: Natalie Anderson
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entdeckte sie auf der Tribüne und schenkte Lena ein verwegenes Lächeln. Am liebsten wäre sie sofort davongestürmt, doch die Genugtuung gönnte sie ihm nicht. Und dann verabschiedete er sich schnell von den fünf Grazien, lief übers Spielfeld, schwang sich mühelos übers Geländer und stand im nächsten Moment neben ihr.
    „Wie ich sehe, hast du einen Weg gefunden, deine Bedürfnisse zu befriedigen“, bemerkte sie kühl.
    Seth ließ sich nicht provozieren. „Ich liebe Frauen, die offen zeigen, was sie wollen.“
    Unbeirrt setzte sie ihren Kurs fort. „Nicht alle Frauen brauchen einen Mann.“ Vielleicht konnte sie mit dieser Bemerkung an seinem Ego kratzen.
    „Nein? Trägst du Liebeskugeln und hast alle paar Sekunden einen Orgasmus?“, erkundigte er sich frech.
    Lena blieb der Mund offen stehen. Als sie Seths vergnügten Blick auffing, presste sie schnell die Lippen aufeinander. Wenn seine Jungen ihn nicht hören konnten, war er genauso unverschämt wie bei der ersten Begegnung mit ihr. Lena wurde es heiß. Was nicht gerade hilfreich war, wenn sie ihm die kalte Schulter zeigen wollte.
    „Du kommst ohne sie aus“, bemerkte er frech. „Du weißt, dass ich das besser kann.“
    „Du …“ Sie biss sich auf die Lippe.
    „Deine ausdrucksvollen Augen verraten alles“, erklärte er zärtlich. „Du verschlingst mich schier mit Blicken.“
    „Erstaunlich, dass du überhaupt noch etwas von deiner Umgebung wahrgenommen hast, als die leicht bekleidete Tanztruppe dich umzingelt hatte“, gab sie fauchend zurück. In ihrer Wut war es ihr völlig gleichgültig, wie verräterisch ihr Verhalten war.
    „Weißt du eigentlich, wie sexy du aussiehst, wenn deine Augen vor Eifersucht grüne Blitze abzufeuern scheinen?“
    „Eifersüchtig? Ich? Von mir aus kannst du schlafen, mit wem du willst. Es geht mich ja nichts an.“ Hastig senkte sie den Blick.
    „Auch sehr aufschlussreich, dass du das abstreitest.“ Bedenklich wiegte er den Kopf. „Und die armen jungen Tänzerinnen. Sie gehören ganz sicher nicht zu der Sorte, die einen Mann mit nach Hause nehmen und vernaschen, nachdem sie ihn gerade mal zehn Minuten kennen.“
    Wütend funkelte sie ihn an. „Was meinst du mit ‚Sorte‘? Etwa die Sorte ‚leichtes Mädchen‘?“
    Seth lachte. „Wir wissen beide, dass du alles andere als leicht zu haben bist.“
    „Genau.“ Triumphierend fügte sie hinzu: „Ich bin viel zu kompliziert für dich.“
    „Da ist was dran. Du gibst mir Kontra.“ Blitzschnell kam er ihr so nahe, dass kein Blatt Papier dazwischen gepasst hätte. „Und du weichst keinen Zentimeter zurück. Das gefällt mir.“
    Er konnte ja nicht ahnen, dass sie die bebenden Knie fest zusammengepresst hatte und praktisch bewegungsunfähig war. „Findest du es nicht unhöflich, mir so auf die Pelle zu rücken, Seth?“
    „Du würdest zurückweichen, wenn es dich wirklich störte.“
    „Erwartest du, dass ich in diesen Schuhen übers Geländer springe?“, erkundigte sie sich sarkastisch.
    Seth grinste wissend, denn das Geländer war einen guten Meter entfernt, und sie hätte problemlos um Seth herumgehen können. „Gib es zu: Meine Nähe gefällt dir.“
    Wie wahr! Ihr gefiel auch, wie die Shorts seine Oberschenkel umschlossen. Lena stellte sich vor, sie würde die Beine um seine Schenkel schlingen. Jetzt war sie schon eifersüchtig auf Baumwollshorts! Was machte dieser Mann eigentlich mit ihr? Ein Blick von ihm, und sie schmolz dahin! Insgeheim freute sie sich, dass Seth sich für sie interessierte, nicht für die gelenkigen Hüpfdohlen auf dem Rasen. Sie wollte an erster Stelle stehen.
    Lena riss sich zusammen und ließ sich auf einem Sitzplatz nieder.
    „Es geht nicht“, stieß sie halbherzig hervor und versuchte, sich auf die Cheerleadertruppe zu konzentrieren.
    Seth setzte sich neben sie, legte ihr einen Arm um die Schultern und streichelte zärtlich Lenas nackten Arm. Sie widerstand dem Impuls, sich an ihn zu schmiegen.
    „Wenn wir uns besser kennenlernen, merken wir vielleicht, was uns aneinander stört, und wir wären nicht mehr so scharf aufeinander“, sagte er leise.
    Das konnte sie sich kaum vorstellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eines Tages keine Lust mehr auf Seth hätte, tendierte gegen null. Wie es ihm mit ihr ging, stand auf einem anderen Blatt. Männer waren nun mal anders gestrickt. Eine willige Frau faszinierte sie nur für kurze Zeit. Lena verzog das Gesicht. Es wurde Zeit, das Thema zu wechseln. Wieso konnten sie sich
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