So heissbluetig kuesst nur einer
mir hier nämlich außer Kontrolle zu geraten.“
„Aha.“
„Macht es dir nicht auch Angst, wie heftig wir aufeinander reagieren?“, fragte er leise und warf ihr einen Blick über seine Schulter hinweg zu.
Jetzt war Lena völlig verloren. Sie bebte am ganzen Körper vor Sehnsucht. Falls Seth das bemerkt hatte, behielt er es für sich.
„Ich gebe dir eine letzte Chance, dir darüber klar zu werden, ob du es wirklich willst. Wenn wir nämlich wieder zusammen im Bett landen, dann wird das eine Weile so bleiben. Darauf musst du dich einstellen.“
„Nein. Da mache ich nicht mit.“
„O doch!“
„Ich will keine Affäre.“ Sie wollte nur noch einmal Sex mit Seth haben. Danach wäre sie frei für einen ganz normalen Mann, der sich wirklich etwas aus ihr machte und ihr treu blieb. Dieser sexy Überflieger Seth, der jede Frau haben könnte, kam dafür nicht infrage. „Eine gemeinsame Nacht, dann ist Schluss“, beharrte sie.
„Das ist nicht genug.“
Ihr blieb fast das Herz stehen. „Ich werde meine Meinung nicht ändern.“
Seth wandte sich um und ging zum nächsten Tribünenausgang. „Das hast du bereits getan“, sagte er leise im Weggehen.
Lena war sich nicht sicher, ob die Worte für ihre Ohren bestimmt waren oder nicht.
8. KAPITEL
Natürlich behielt Seth recht. Ungewöhnlich nervös stand Lena im kleinen Konferenzraum vor den Jugendlichen. Die Anspannung zerrte an ihren Nerven, und die für die Jahreszeit ungewöhnliche Schwüle beeinträchtigte ihre Konzentrationsfähigkeit.
Es half auch nichts, den an der Wand lehnenden Mann zu ignorieren. Allein der Gedanke an ihn hielt sie Tag und Nacht wach. Und wenn sie doch mal Schlaf fand, dann träumte sie von ihm.
Unmittelbar nach dem Vortrag flüchtete Lena in ihr Büro, stellte Musik an und bearbeitete die Computertastatur. Trotzdem hörte sie den Lärm der Jugendlichen, die sich nun auf dem Spielfeld austobten.
Plötzlich wurden diese Geräusche von einem ohrenbetäubenden Trommeln übertönt, das von oben kam.
Beunruhigt rannte Lena auf den Flur und blickte aus dem Panoramafenster. Murmelgroße Hagelkörner fielen auf den Boden. Hagel im Spätsommer? Christchurch war zwar bekannt dafür, dass man hier alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben konnte, aber ein Hagelschauer aus heiterem Himmel?
Andrew und die Jugendlichen hasteten vom Spielfeld. Nur Seth ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, obwohl ihm das T-Shirt bereits völlig durchnässt am Körper klebte. Statt sein Gesicht vor den harten Hagelkörnern zu schützen, sah er auf und ließ suchend den Blick über die Fensterfront gleiten, als spürte er, dass Lena da oben stand.
Sie wusste, dass er sie entdeckt hatte, denn er blieb stehen und schien direkt in ihre Seele zu schauen. Und die war heiß für ihn entbrannt. Lena presste die Hände an die Glasscheibe, um sich zu kühlen. Doch nur Seth konnte des wilden Infernos Herr werden.
So schnell er konnte raste Seth die Treppen hinauf und durch die langen Korridore des Stadiongebäudes. Natürlich hätte er Lena am Abend zuvor herumgekriegt, aber er wollte, dass sie sich ihm mit Verstand, Herz und Körper hingab – von sich aus. Jetzt war es offensichtlich so weit. Seltsamerweise freute er sich nicht über seinen Triumph, sondern war sogar etwas verunsichert. Viel hatte sie gestern Abend nicht von sich erzählt. Das machte ihn umso neugieriger. Er wollte alles über sie wissen. Verflixt, er war so unkonzentriert, dass er ihr Büro in diesem Irrgarten nicht wiederfand.
Schließlich hatte er doch den richtigen Flur erwischt. Lena stand noch immer reglos am Fenster und blickte hinaus aufs Unwetter. Im Lärm der vom Fenster prallenden Hagelkörner konnte sie seine Schritte nicht hören. Seth blieb eine Handbreit hinter ihr stehen, um nicht das hübsche dunkelblaue Kleid zu durchnässen. Er beugte sich vor und legte die Hände über ihre.
Lena hatte seine Anwesenheit bereits gespürt. „Wo sind die Jungs?“, fragte sie leise.
Trotz des Lärms hatte er ihre Frage verstanden. „Sie sehen sich mit Andrew eine DVD an.“
„Solltest du nicht dabei sein?“
„Ich gehe gleich zu ihnen.“
Seth war außer Atem. Seine Brust schmerzte, dabei hatten sie kaum mit dem Training begonnen. Auch seine Beziehung zu Lena stand noch ganz am Anfang.
„Da draußen tobt ein ziemlich heftiger Sturm“, bemerkte sie.
„Hier drinnen ist es noch stürmischer.“
Lena bebte am ganzen Körper, kämpfte jedoch dagegen an und verspannte sich völlig.
Er
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