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So heissbluetig kuesst nur einer

So heissbluetig kuesst nur einer

Titel: So heissbluetig kuesst nur einer
Autoren: Natalie Anderson
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treffen.“
    „Niemals!“
    „Komm schon! So schlimm kann es gar nicht werden.“
    Die grünen Augen glitzerten gefährlich. „Ich will dir nicht wehtun.“
    „Das würde ich auch nicht zulassen“, widersprach er beruhigend.
    „Sehr interessant.“ Jetzt war Lenas Ehrgeiz geweckt.
    Seth lächelte verstohlen. Er hatte ja gewusst, dass sie seine Herausforderung annehmen würde. „Versuch, meine Hände zu treffen.“ Er hob sie hoch und wedelte sie vor Lenas Nase hin und her.
    Lena kniff die Augen zusammen.
    „Es geht um den Zweikampf. Du gegen deinen Gegner.“
    Sie holte aus. Natürlich traf sie nicht, dazu reagierte er zu schnell. Das gehörte zu seinen Stärken.
    „War das schon dein bester Versuch?“
    „Jetzt fang bitte nicht an, mich aufzustacheln!“
    „Warum nicht? Das hat doch bisher wunderbar funktioniert“, fügte er frech hinzu.
    Lena lachte. Jetzt wollte sie es ihm aber zeigen!
    „Komm schon!“ Seth kam näher. „Los, schlag mich!“
    Sie versuchte zwei Schläge zu platzieren und traf tatsächlich einmal Seths Oberkörper. „Du machst es mir zu leicht“, beschwerte sie sich sofort.
    „Okay, dann streng dich an!“
    Jetzt platzierte sie eine Serie schneller Treffer. Schon besser. Inzwischen keuchte Lena atemlos, ihre Wagen waren gerötet. Immer wieder versuchte sie, Seth zu treffen. Er machte es ihr nicht leicht, lobte sie aber für jeden platzierten Hieb, gab Kommandos, um ihre Haltung zu korrigieren, und freute sich selbstgefällig, dass Lena sich an ihm austobte. In ihrem sexy Slip und dem geliehenen T-Shirt sah sie zum Anbeißen aus. Natürlich nutzte das freche Frauenzimmer seine vorübergehende Unaufmerksamkeit sofort aus und kickte ihn.
    „Au!“ Unterdrückt fluchend rieb er sich das schmerzende Schienbein. „Was fällt dir ein? Kicken ist regelwidrig.“
    „Ich wusste gar nicht, dass es fürs Boxen Regeln gibt.“ Sie lachte schadenfroh und tänzelte um ihn herum, wobei sie sich im Schattenboxen übte. „Ich dachte, es wäre Freistil. Egal, jedenfalls habe ich dich dazu gebracht, deine Deckung zu vernachlässigen.“
    „Es geht um weit mehr als zu gewinnen“, behauptete er, nahm ihr die Boxhandschuhe ab und zog Lena an sich.
    „Unsinn, jedem geht es immer nur um den Sieg“, widersprach sie und schaute Seth tief in die Augen.
    Der Nachmittag verging wie im Flug. In einem der Cafés um die Ecke aßen sie zu Mittag, spazierten durch die Einkaufspassage und kehrten zurück zu Seths Loft. Lena legte sich auf das Sofa und dachte über den kurzen Boxkampf nach, der ihr wider Erwarten Spaß gemacht hatte. Nicht zuletzt, weil sie Seth jetzt besser verstehen konnte. Schon als Teenager war er darauf angewiesen gewesen, auf eigenen Beinen zu stehen. Das hatte ihn geprägt, und deshalb bevorzugte er auch Zweikämpfe statt einen Mannschaftssport. Er wollte eben sein eigener Herr sein – frei und unabhängig, auch im Privatleben. Lena wurde das Herz schwer.
    Am frühen Abend gönnten sie sich einen Snack in der Küche. Lena trug wieder eins von Seths T-Shirts und überlegte, ob sie sich nicht auf den Heimweg machen sollte.
    „Ich weiß, warum du ständig auf die Uhr schaust“, behauptete Seth. „Die Silver Knights spielen heute Abend in Wellington, und du willst das Spiel nicht verpassen.“
    Das Spiel hatte sie völlig vergessen! „Ach, das ist nicht so wichtig. Ich weiß sowieso, dass sie gewinnen.“
    „Wir sollten es uns trotzdem ansehen.“ Er stand auf. „Komm mit!“
    Lena strahlte begeistert. Dann blickte sie an sich herab. „So kann ich mich aber nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen. Ich ziehe mir schnell das Kleid an.“
    „Nein, warte! Das T-Shirt ist perfekt. Ich suche dir noch schnell eine Jeans von mir heraus.“
    Seine Jeans sollte ihr passen? Erstaunt beobachtete sie, wie Seth sich die Mühe machte, extra ein weiteres Loch in einen Gürtel zu stechen, den er ihr dann zusammen mit einer Jeans reichte.
    Lenas Blick fiel auf die Ballerinas an ihren Füßen. „So kann ich doch nicht herumlaufen“, protestierte sie.
    „Doch, das Outfit ist perfekt.“
    Sie musterte ihn zweifelnd. Auch Seth war betont lässig gekleidet. Aber er hätte ja auch in einem Müllsack fantastisch ausgesehen.
    „Beeil dich, Lena!“, forderte er sie lachend auf. „Das Spiel wird in zehn Minuten angepfiffen. Und du willst doch nicht die Vorberichterstattung verpassen, oder?“
    Kurze Zeit später hatten sie den schicken Stadtteil mit den Restaurants hinter sich gelassen, gingen an
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