So hell wie der Mond
Leggings und einem alten Sweat-Shirt neben dem Bett. »Siehst du das?« fragte sie und fuchtelte ihm mit einem angenagten Knochen vor der Nase herum.
»Ich sehe es.«
»Der steckte in meinem Schuh. Ich frage mich nur, weshalb mein Schuh nicht dasselbe Schicksal erlitten hat.« Sie warf Byron den Knochen zu und fuhr sich dann mit den Händen durch das Haar, um zu sehen, ob es bereits trocken war. »Das war bestimmt Nip. Tuck weiß, wie man sich benimmt. Letzte Woche war es ein alter Fischkopf, den er am Strand gefunden hatte. Du musst ihn einfach besser erziehen, Byron. Er hat sehr schlechte Manieren, finde ich.«
»Also bitte, Kate, wie sprichst du über unseren Liebling?«
Seufzend stemmte sie die Hände in die Hüften und sah Byron abwartend an.
»Also gut, ich werde mit ihm reden. Aber von der psychologischen Seite her musst du mir zustimmen, dass er dir nur deshalb Dinge in die Schuhe steckt, weil er dich gerne mag.«
»Und sicher meinst du, dass er aus genau diesem Grund auch hineingepinkelt hat.«
»Das wird ein Versehen gewesen sein.« Er rieb sich mit der Hand die Schläfen, denn sonst hätte er gegrinst. »Außerdem ist das draußen passiert. Du bist mit den beiden am Strand spazierengegangen … glaubst du mir nicht?«
»Sicher fändest du es weniger amüsant, wenn er sich deine Schuhe aussuchen würde, um seine Geschäfte zu erledigen.« Wie aufs Stichwort wurde plötzlich wildes Bellen laut. »Ach was, am besten kümmere ich mich selbst darum«, stellte Kate entschieden fest. »Du bist einfach zu weichherzig.«
»Genau, und wer hat ihnen Halsbänder mit ihren Namen drauf gekauft?« murmelte er.
»Was?«
»Nichts.« Byron zog auf der Suche nach seiner Unterwäsche eine Schublade der Kommode auf. »Ich bin sofort da.«
»Um das Frühstück zu machen«, erinnerte sie ihn und eilte hinunter, die lieben Hundchen zu besänftigen. »Also gut, Jungs, Ruhe jetzt! Wenn ihr so weitermacht, gibt es keinen Spaziergang am Strand. Und ebenso wenig wird einer von uns euch Stöckchen werfen.«
Die beiden kamen auf sie zugerannt und sprangen an ihr hoch. Inzwischen waren sie erschreckend große Wollknäuel. Noch während sie ihnen das Fell zu kraulen begann, rannten sie zum Eingang, wo sie abermals ein ohrenbetäubendes Spektakel veranstalteten.
»Ihr wißt, dass ihr die Hintertür benutzen sollt«, setzte sie an, als plötzlich das alberne Gebimmel der Haustürklingel an ihre Ohren drang. Offenbar fand Byron es inzwischen witzig. »Oh!« Erfreut strahlte sie die beiden Hunde an. »Nicht schlecht. Allmählich werdet ihr richtige Wachhunde. Hört zu, falls es ein Vertreter ist, möchte ich, dass ihr das hier macht. Guckt her – bleckt die Zähne, so!«
Sie machte es den beiden vor, aber sie stolperten lediglich mit wedelnden Schwänzen übereinander und sahen sie hündisch grinsend an.
»Daran werden wir noch arbeiten«, stellte sie in Aussicht und öffnete die Tür.
Ihre Unbekümmertheit verflog. »Mr. Bittie!« Automatisch packte sie die beiden Hunde an den Halsbändern, damit sie nicht euphorisch an dem vermeintlichen neuen Spielgefährten hochsprangen »Detective!«
»Tut mir leid, Sie am Sonntag zu stören, Kate.« Bittie sah die Hunde argwöhnisch an. »Detective Kusack hatte angedeutet, dass er heute mit Ihnen sprechen wollte, und da habe ich gefragt, ob ich ihn begleiten darf.«
»Ihr Anwalt hat mir verraten, wo ich Sie finden kann«, warf Kusack ein. »Falls Sie ihn bei dem Gespräch dabeihaben wollen, steht es Ihnen natürlich frei, ihn anzurufen.«
»Also ich dachte – man sagte mir, ich stünde nicht mehr unter Verdacht.«
»Ich bin gekommen, um mich bei Ihnen zu entschuldigen.« Bittie sah sie mit ernsten Augen an. »Dürfen wir vielleicht hereinkommen?«
»Ja, natürlich. Nip, Tuck, bleibt brav sitzen, ja?«
»Hübsche Tiere.« Kusack hielt den beiden eine seiner fleischigen Hände hin, die sie eifrig beschnüffelten. »Ich selbst habe eine Mischlingshündin, die inzwischen ziemlich in die Jahre gekommen ist.«
»Bitte nehmen Sie doch Platz. Ich bringe die beiden nur schnell raus.« Diese Beschäftigung gab ihr die Zeit, die sie brauchte, um ihre Fassung zurückzuerlangen, dachte sie. Als die Hunde wie die Wilden in den Garten schössen, gesellte sie sich wieder zu den Besuchern ins Wohnzimmer. »Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?«
»Bitte machen Sie sich keine Umstände«, setzte Bittie an, aber Kusack lehnte sich in dem alten Sessel zurück und sagte: »Falls Sie sowieso gerade
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