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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gut? Und dem Kind?«
    »Soweit wir wissen, scheint alles in Ordnung zu sein.« Laura führte sie in Richtung Wartezimmer, wobei sie sich bemühte, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. »Offenbar haben die Wehen zu früh eingesetzt, und dann hat sie leichte Blutungen gekriegt.«
    »Herr im Himmel!«
    »Die Blutungen haben sie gestoppt. Sie haben sie gestoppt.« Laura atmete tief ein, aber ihr Blick verriet, wie sehr sie sich um die Freundin ängstigte. »Annie war eben bei ihr drin. Sie sagt, dass Margot sich wirklich tapfer hält. Sie versuchen, sie zu stabilisieren und die Wehen zum Stillstand zu bringen.«
    »Es ist zu früh, nicht wahr? Sie ist erst im siebten Monat.« Kate betrat das Wartezimmer, sah die besorgten Gesichter und unterdrückte ihre eigene Furcht. »Annie.« Kate nahm beide Hände von Margos Mutter. »Es wird alles gut werden. Du weißt, wie stark und eigensinnig sie ist.«
    »In dem Bett sah sie so klein aus.« Annies Stimme brach. »Wie ein kleines Mädchen. Sie ist furchtbar blaß. Man sollte etwas für sie tun. Sie ist zu blaß.«
    »Annie, ich denke, ein Kaffee täte uns allen sicher gut.« Susan legte ihr den Arm um die Schulter und sah sie an. »Warum kommst du nicht mit und wir gucken, wo es welchen gibt?« Sie führte Annie fort.
    »Susie wird sich um sie kümmern«, murmelte Thomas. In Augenblicken wie diesen gab es für einen Mann einfach nicht genug zu tun, so dass er seinen Phantasien hilflos ausgeliefert war. »Jetzt setz dich erst mal, Katie-Mädchen. Du bist selbst vollkommen bleich.«
    »Ich will sie sehen.« Der Geruch von Angst, der für sie mit Krankenhäusern verbunden war, erstickte sie beinahe. »Onkel Tommy, bitte sorg dafür, dass ich sie sehen kann.«
    »Natürlich mache ich das.« Er küsste sie auf die Wange und sah Laura kopfschüttelnd an. »Nein, du bleibst hier. Ich kümmere mich um die Mädchen, obwohl ich sicher bin, dass sie in der Tagesstätte bestens aufgehoben sind.«
    »Sie machen sich Sorgen. Vor allem Ali ist außer sich. Sie betet Margo an.«
    »Dann fahre ich jetzt zu ihnen. Byron, ich vertrauen Ihnen alle meine Frauen an.«
    »Seien Sie unbesorgt. Ihr beiden setzt euch erst mal hin«, murmelte er, während er Kate und Laura nebeneinander aufs Sofa schob. »Und ich gucke, ob ich Mrs. Templeton und Annie mit dem Kaffee helfen kann.« Er sah, dass die beiden Cousinen einander bei den Händen nahmen, als er ging.
    »Kannst du mir sagen, was passiert ist?« fragte Kate.
    »Josh hat von seinem Autotelefon aus angerufen. Er wollte nicht warten, bis ein Krankenwagen kam. Er versuchte, ruhig zu klingen, aber trotzdem hörte man deutlich, dass er vollkommen panisch war. Nach dem gestrigen Abend soll sie ziemlich müde gewesen sein und leichte Schmerzen im Unterleib gehabt haben. Als sie heute morgen aufstehen wollten, hat sie sich offenbar hundeelend gefühlt und über Rückenschmerzen geklagt.«
    »Sie hat einfach zu viel gearbeitet. All die Vorbereitungen für die Versteigerung. Wir hätten sie verschieben sollen.« Und ich hätte mehr Verantwortung übernehmen sollen, dachte Kate.
    »Bei der letzten Routineuntersuchung war alles bestens«, warf Laura ein, während sie sich müde die Schläfen rieb. »Aber vielleicht hast du recht. Sie hat zu Josh gesagt, dass sie unter die Dusche geht, und dann hat sie plötzlich losgeschrien. Es fing an zu bluten, und die Wehen haben eingesetzt. Als wir hier ankamen, hatten sie sie bereits in ein Wachzimmer verlegt. Ich habe sie noch nicht gesehen.«
    »Sie müssen uns zu ihr lassen.«
    »Allerdings.« Laura nahm den Kaffee, den Byron ihr anbot, und dankte ihm.
    »Das Warten ist die Hölle.« Er setzte sich neben Kate. »Das ist es jedesmal. Meine Schwester Meg hatte Probleme mit ihrem ersten Kind. Dreißig Stunden Wehen, was dir, wenn du nichts tun kannst als draußen auf und ab zu gehen, wie eine Ewigkeit erscheint.«
    Sprich, befahl er sich. Rede und lenk die beiden ab. »Abigail war ein Riesenkind, und Meg hat sich geschworen, nie wieder bekäme sie ein Baby. Inzwischen hat sie drei.«
    »Für mich war es so einfach«, berichtete Laura leise. »Neun Stunden bei Ali, und bei Kayla sogar nur fünf. Irgendwie sind sie einfach rausgerutscht.«
    »So etwas nennt man selektive Erinnerung«, bemerkte Kate. »Ich erinnere mich noch genau daran, dass du mir sämtliche Knochen meiner Hand gebrochen hast, als du mit Ali unterwegs zum Kreißsaal warst. Und bei Kayla hast du …«
    Als eine Krankenschwester den Kopf durch die

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